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Gute Vorbereitung ist alles
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Beim Kauf eines älteren Hauses profitiert der Neubesitzer vor allem
von den bestehenden Strukturen. Nicht nur das Haus selbst steht
schon da, sondern auch Garten und Umgebung sind meist schon gut
bewachsen, Bauarbeiten in der Umgebung wurden abgeschlossen
und im Normalfall besteht auch eine recht gute Nahversorgung.
Natürlich bedeutet das eine gewisse Einschränkung in der gestalte-
rischen Freiheit, jedoch gibt es innovative Methoden des Umbaus,
mit deren Hilfe Sie einen Altbau ganz nach Ihren Vorstellungen um-
gestalten und modernisieren können. Ein triftiges Argument liegt auch
darin, dass eine Sanierung für den Bauherrn in der Regel kostengüns-
tiger ausfallen wird.
Aber Vorsicht:
Beziehen Sie immer einen
Fachmann in die Beratung mit ein. Er kann mit technischem und
wirtschaftlichem Sachverstand bei der Beurteilung helfen und somit
vor versteckten Fallen schützen.
Entscheiden Sie sich für einen Neubau, haben Sie den Vorteil eines
nahezu unbeschränkten Gestaltungsfreiraums. Sie können Ihrer Kre-
ativität freien Lauf lassen und das Haus ganz nach Ihren persönlichen
Vorstellungen planen. Die einzigen Grenzen sind nun der vorgege-
bene Bebauungsplan und Ihr eigener Geldbeutel. Da hier neue Bau-
stoffe verwendet werden, verspricht ein neues Haus besonders hohe
Qualität und kann mit den neuesten technischen Errungenschaften
ausgestattet werden. Beachten Sie jedoch, dass Sie sehr wahrschein-
lich in einem Neubaugebiet siedeln werden, in dem Sie unter Um-
ständen noch jahrelang dem Bauchaos ausgesetzt sind.
Planung als erster Schritt zur Realisierung
Ist die erste Entscheidung getroffen, können Sie sich nun der span-
nenden Aufgabe des Planens zuwenden. Ratsam ist es, auch hierbei
auf die Unterstützung von Fachleuten zu setzen. Je nachdem, wie
viel Zeit und Leistung der Bauherr investieren kann oder wie viel
Verantwortung er persönlich übernehmen möchte, gibt es verschie-
dene Möglichkeiten, sich einen Baupartner zu suchen. Folgende sind
die am häufigsten gewählten Varianten:
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Ein Generalübernehmer organisiert das komplette Bauvorhaben
und vergibt die einzelnen Bauleistungen an Subunternehmer;
J
ein Generalunternehmer erbringt sämtliche Leistungen für den
Hausbau selbst, beide entlasten jedoch den Bauherrn von verant-
wortungsvollen Aufgaben.
Auch ein sogenannter Bauträger sorgt für Entlastung, er ist jedoch
bis zur Fertigstellung selbst Besitzer und verkauft das Haus inklusive
Grundstück an den Auftraggeber.
Weiter kann ein Fertighaushersteller beauftragt werden oder ein
ausgebildeter Architekt engagiert werden, der das Haus den indivi-
duellen Wünschen entsprechend entwerfen kann.
Welche Möglichkeit Sie auch wählen, prüfen Sie immer, welche
Leistungen Ihnen vertraglich zustehen, um böse Überraschungen zu
vermeiden. Ebenso sollten Sie dem Baupartner ein möglichst ge­naues
Bild von Ihren Wünschen und Vorstellungen geben, damit das Ergeb-
nis Ihren Vorgaben entspricht.
J
Die Baufinanzierung
Eine sehr spannende Frage ist: Wie finanzieren Sie Ihr Bauvorhaben?
Für die meisten ist ein Eigenheim inzwischen kein unerfüllbarer
Wunschtraum mehr; dennoch sollten Sie bei diesem Thema Vorsicht
walten lassen, denn es stehen enorm hohe Summen auf dem Spiel
– da ist eine umsichtige Planung Gold wert. Viele Bauherren geraten
durch anfängliche Fehleinschätzungen gegen Ende der Bauzeit in
arge finanzielle Bedrängnis, weil die Endsumme die geplante Kalku-
lation erheblich übersteigt. Indem Sie für eine realistische, vom Fach-
mann geprüfte Finanzplanung sorgen, lassen Sie es gar nicht so weit
kommen.
Kassensturz – wie sieht die eigene Finanzlage aus?
Beginnen Sie mit einer Überprüfung Ihrer persönlichen Finanzen,
indem Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüber-
stellen. Vielleicht haben Sie ohnehin in der Vergangenheit eine Art
Haushaltsbuch geführt, um einen Überblick über Ihren regelmäßigen
Verbrauch zu bekommen. Ziehen Sie nun von Ihren Einnahmen – die
sich aus Gehalt, Mieteinnahmen, Kindergeld oder ähnlichem errech-
nen – die anfallenden Summen Ihres monatlichen Verbrauchs ab.
Grundsätzlich gilt hier, möglichst großzügig zu kalkulieren, um Spiel-
räume offen zu lassen, falls es doch mal knapp werden sollte. Unre-
gelmäßige Leistungen zu Ihren Gunsten, wie zum Beispiel das Ur-
laubsgeld, sollten Sie in der Planung außen vor lassen, da Sie sehr
gut als Reserven dienen können. Denn oft werden ungeplante Kosten
fällig, wenn beispielsweise die Waschmaschine den Geist aufgibt
oder eine größere Reparatur am Auto anfällt. Aus obiger Rechnung
ergibt sich dann Ihre monatlich tragbare Belastung, mit der Sie an-
fangen können die Baufinanzierung zu planen. Denn um eine Immo-
bilie bezahlen zu können, reicht das Eigenkapital in den wenigsten
Fällen aus und Sie werden sich um die Beschaffung von Fremdmitteln
bemühen müssen.
Beratung ist alles
Haben Sie Ihre finanzielle Situation analysiert, ergibt sich daraus der
Bedarf an Fremdmitteln, den Sie über ein Kreditinstitut finanzieren
müssen. Um eine „gesunde“ Finanzierung zu erzielen, sollte das Ei-
genkapital circa 30 Prozent des Gesamtbedarfs abdecken. Falls die
Kalkulation deutlich davon abweicht, sollten Sie Ihre Finanzplanung
noch einmal überdenken, damit sich keine größeren Probleme während
TIPP
Setzen Sie auf Substanz statt auf Luxus!
Achten Sie bei der Planung von Keller, Rohbau und Dach auf
hohe Qualität und geben Sie hier lieber ein paar Euro mehr aus.
Sparen Sie lieber an teueren Luxusartikeln, die nachträglich – bei
verbesserter Finanzlage – eingebaut werden können. Es wird
sich auszahlen!