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Die Bauphase
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Fundament und Rohbau
Zunächst müssen Sie dafür sorgen, dass die Baustelle richtig einge-
richtet ist. Sorgen Sie für eine ausreichend breite Zufahrt, damit auch
große Baufahrzeuge die Baustelle erreichen können. Ebenso sollte
ein Platz zur Verfügung stehen, an dem Humus und Aushub gelagert
werden kann. Benötigt werden ebenfalls diverse Strom- und Wasser­
anschlüsse. Sie sollten sich unbedingt im Voraus zusätzlich informie-
ren, wo verschiedene Telefon- und Wasserleitungen sowie Kanalroh-
re auf Ihrem Grundstück verlaufen, damit die Leitungen bei den
Ausgrabungsarbeiten nicht abgerissen werden. Auch Stromleitungen,
die über Ihrem Grundstück angebracht sind, können zum Hindernis
werden, wenn Sie beispielsweise mit einem Kran arbeiten müssen.
Setzen Sie sich deshalb frühzeitig mit den zuständigen Behörden in
Verbindung und klären Sie, wie Abhilfe geschaffen werden kann.
Sind diese Sachen erledigt, können Sie zu den „richtigen“ Bauarbei-
ten übergehen.
Das Fundament – die Basis der „eigenen vier Wände“
Um das Fundament für Ihr Haus zu setzen, muss zuerst die Baugrube
ausgehoben werden. Während dieser Erdarbeiten wird zunächst der
Umriss des geplanten Gebäudes abgesteckt und die 20 Zentimeter
dicke Humusschicht abgetragen. Diese sollte möglichst separat ge-
lagert werden, da sie wertvolle Nährstoffe sowie Bodenlebewesen
enthält und sich deshalb hervorragend für die Gartengestaltung
eignet. Danach kann die Baugrube mit der benötigten Tiefe ausge-
hoben werden.
In der Baugrube werden direkt alle Abwasserleitungen, Kanalan-
schlüsse und der Fundament-Erder verlegt. Dabei sollte besonders
sorgfältig gearbeitet werden, da nachträgliche Änderungen sehr
aufwendig und teuer sein können. Auf dieser Grundlage kann nun
das Fundament gesetzt werden: Meist werden 20 bis 30 Zentimeter
dicke Platten mit Stahleinlagen verlegt, die nächsten 20 Zentimeter
mit Rollschotter aufgeschüttet und darüber kommt eine Trennfolie, die
mit einer armierten Betonschicht bedeckt wird.
Der Keller als Pufferzone
Wenn Sie sich für ein unterkellertes Gebäude entschieden haben,
dient dieser als Puffer zwischen Erdreich und Wohnraum. Deshalb
muss besonders darauf geachtet werden, dass der Kellerraum vor
Feuchtigkeit geschützt ist und die Wände einwandfrei isoliert sind.
Dies sind die Voraussetzungen für trockene Kellerräume und ein
angenehmes Wohnklima. Für die Bauweise Ihres Kellers stehen meh-
rere Möglichkeiten zur Auswahl: Verwendet werden können Keller-
wände aus Alu-Fertigschalsystemen sowie Betonschalungssteinen,
die mit Beton ausgegossen werden, oder ein Fertigkeller – eine
schnelle, arbeitssparende Methode, bei der die Massivbauteile in
der Fabrik hergestellt werden und auf der Baustelle nur noch mit
Hilfe eines Krans aufgestellt werden müssen.
Wände und Decken – das Haus nimmt Formen an
Vor allem die Außenwand ist vielfältigen Belastungen ausgesetzt, z.B.
Eigenlasten, Winddruck und Windsog, Schnee und Eis, Temperatur-
wechsel, Feuchtewechsel, Schlagregen, UV-Strahlen, chemische Be-
anspruchung durch Luftschadstoffe oder Reinigungsmittel sowie Van-
dalismus. Deshalb werden an die Außenwände eines Hauses hohe
Anforderungen gestellt. Die Hülle soll sowohl wärme- als auch schall-
dämmend sein, sie soll die Feuchtigkeit regulieren und leicht zu be-
arbeiten sein, um gegebenenfalls einen Umbau zu ermöglichen.
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Die Krone des Hauses
Das Dach nimmt eine enorme Fläche des Hauses ein und prägt die
Optik des Gebäudes in hohem Maße. Deshalb sollte bei der Gestal-
tung genau überlegt werden. Es stehen viele Farben, Formen und
Materialien zur Verfügung, so dass Sie Ihrem Haus mit einem kreativ
gestalteten Dach ein individuelles Aussehen verleihen können. Den-
noch soll es nicht nur um Optik gehen, sondern auch um Funktiona-
lität. Denn das Dach ist Tag ein, Tag aus der Witterung – sei es
Sonne, Wind, Regen oder Schnee – ausgesetzt. Es muss erheblichen
Belastungen standhalten, darum sollten Sie beim Dach auf hohe
Qualität sowie das Wissen eines Fachmanns setzen.
Wie soll das Dach aussehen?
Zunächst sollten Sie sich darüber klar werden, welche Vorstellung
Sie von Ihrem Dach haben. Es gibt zahlreiche verschiedene Formen,
wie das traditionelle geneigte Dach, ein Flachdach oder auch eine
Mischform daraus. Nicht selten gibt jedoch der Grundriss des Ge-
bäudes die Form des Dachs vor. Grundsätzlich gilt, dass ein geneig-
tes Dach in den meisten Fällen problemloser in der Wartung ist, da
zum Beispiel der Niederschlag von selbst abläuft. Informieren Sie
sich bei einem Fachmann über die verschiedenen Möglichkeiten, die
von einem altbewährten Walmdach über ein Mansarddach, ein
Pultdach oder ein Zeltdach bis hin zum Satteldach reichen, das am
häufigsten zu sehen ist. Versuchen Sie die passende Form zu finden,
die Ihren individuellen Stil ausdrückt. Achten Sie jedoch immer auf
die Gesamtwirkung des Hauses: Das Dach sollte auf die Umgebung
und das Haus selbst abgestimmt sein, damit im Endeffekt ein harmo-
nisches Bild entsteht. Es sollte auch immer überprüft werden, ob es
regionale Bestimmungen zur Gestaltung des Dachs gibt. Denn oft
geben Bebauungspläne den Bauherren Regelungen vor, die unbedingt
beachtet werden müssen.
Als erster Schritt entsteht der Dachstuhl, der in der Regel aus Holz
gefertigt wird, da das Material mit geringem Gewicht und Stabilität
besticht. Für diesen Arbeitsschritt ist ein Zimmermann zuständig, der
das Holzgerüst fachgerecht montiert. Um Fäulnis und Insektenbefall
vorzubeugen, sollten – gemäß der DIN 68800-Norm – bestimmte
Holzschutzmaßnahmen, wie zum Beispiel eine Tauch- oder Vakuum­
imprägnierung, vorgenommen werden. So erreichen Sie eine mög-
lichst lange Lebensdauer für den Dachstuhl.