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Stadtentwicklung und regionale Bauprojekte
in Bad Aibling
6
J
Stadtentwicklung für Bad Aibling
Die städtebaulichen Entwicklung der Stadt Bad Aibling sollte zukunfts-
orientiert, bedacht und sorgfältig geplant und vorbereitet werden.
Der Freistaat Bayern appelliert seit geraumer Zeit an alle Städte und
Gemeinden, dass Flächensparen und Innenentwicklung die zentralen
Handlungsfelder einer zukunftsorientierten Siedlungsentwicklung,
insbesondere vor demHintergrund der demographischen Entwicklung
und des Klimaschutzes sei. Dabei sind die wirtschaftliche Auslastung
vorhandener kompakter Siedlungsstrukturen sowie eine durchdachte
und energieoptimierte Erweiterung von Siedlungen von entscheiden-
der Bedeutung.
Wesentliche Bestandteile einer nachhaltigen Entwicklung sind der
sparsame Umgang mit Grund und Boden und die Verringerung des
Flächenverbrauchs. Flächensparendes Bauen war und ist vor allem
in den Verdichtungsräumen seit langem eine wichtige Voraussetzung,
um den Wohnungs- und Baulandbedarf zu decken.
Die Stadt Bad Aibling verfügt über große Innenentwicklungspotenzi-
ale wie Baulücken und Brachflächen. Gelingt es, diese Flächen nutz-
bar zu machen, wird die freie Landschaft geschont und weniger
wertvoller Boden verbraucht.
Für Bad Aibling sollte eine Siedlungsentwicklung nach innen mit
deutlicher äußerer Begrenzung durch einen grünen Ortsrand gelten.
Im Innern sind vorhandene Flächenpotenziale zu entwickeln und dem
notwendigen Baubedarf zu erschließen.
Neue Wohnbebauung sollte auf den städtischen Innenbereich be-
grenzt werden und sich auf Kosten und flächensparendes Bauen für
Familien konzentrieren. Auch im Zentrum soll die Wohnfunktion er-
halten und durch ein verbessertes Umfeld gefördert werden.
Der demographische Wandel verläuft regional und lokal sehr diffe-
renziert. Geht in so manchen Kommunen die Einwohnerentwicklung
zurück so ist in Bad Aibling ein stetiger, aber geordneter und maß-
voller Einwohnerzuwachs zu vermerken.
Der Umfang der Siedlungstätigkeit sollte sich dabei grundsätzlich am
tatsächlichen regionalen und lokalen Bedarf orientieren. Vorrang
sollte der Erhaltung und nachhaltigenWeiterentwicklung der gewach-
senen Siedlungsstrukturen – der sogenannten Innenentwicklung –
eingeräumt werden.
Die Menschen zieht es wieder vermehrt in die Stadtmitte. Immer
weiter steigende Benzinpreise und der Wunsch nach kürzerenWegen
zu den Einrichtungen des täglichen Bedarfs, die zu Fuß oder mit dem
Fahrrad erreichbar sind, lassen in fast allen Mittel- und Oberzentren
diesen Trend erkennen. Besonders die demographische Entwicklung
fördert das Wohnen in der Stadtmitte. Die Schaffung von bezahlba-
rem Wohnbauland für alle Bevölkerungsgruppen nimmt hierbei eine
zentrale Rolle ein.
Andreas Krämer
Stadtbaumeister
© Eisenhans/Fotolia.com