Seniorenwegweiser für den Landkreis Bad Kissingen

Demenz 55 6. Demenz – Kompetenzen im Landkreis Bad Kissingen Mit der wachsenden Zahl älterer Menschen in der Gesell- schaft nimmt auch die Anzahl der Menschen mit Demenz zu. In der Altersgruppe der über 90-Jährigen weist heute mehr als jede/r Dritte demenzielle Symptome auf. Derzeit leben in Bayern mehr als 230.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Dabei ist „Demenz“ ein Oberbegriff für mehr als 50 Krankheitsformen. Sie verlaufen unter- schiedlich. Jedoch führen alle früher oder später zum Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Das bedeutet: Durch eine demenzielle Erkrankung lassen zunehmend Gedächtnis, Denkvermögen und Orientierung sowie Auf- fassungsgabe, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermö- gen nach – und damit auch die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und deren Folgen dabei abzuschätzen. Die bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer- Krankheit, die auch zugleich die häufigste ist (rund 65 Pro- zent aller Demenzen). ImVolksmund werden Demenz und Alzheimer daher oft synonym verwendet. Im Landkreis Bad Kissingen gibt es neben speziell ausgebildeten Ärzten (Neurologen, Psychologen) weitere Einrichtungen sowie Expertinnen und Experten, an die Sie sichwenden können. Bei Verdacht auf Demenz können Sie Folgendes tun: • Die Vermutung von einem Facharzt/einer Fachärztin abklären (Neurologe, Psychologe, Gedächtnissprech- stunde beim Hausarzt) lassen • Weitere Informationen (Beratungsstellen, Ratgeber, Internet, Schulungen für Angehörige von den Sozial- verbänden) besorgen • Entlastende Angebote (Einzelbetreuung, Betreuungs- gruppen, ambulante Dienste, Tagespflege) nutzen • Offenmit der Krankheit umgehen ; Freunde, Bekannte, Kollegen informieren; Hilfe annehmen Tipps für den Umgang mit Demenzerkrankten: Wenn jemand in IhremUmfeld an einer Formder Demenz leidet, können folgende Hinweise den Umgang erleichtern: • Emotional bedeutsame Ereignisse bleiben sehr lange in Erinnerung und werden zum Teil noch einmal erlebt (wie z. B. die eigene Hochzeit oder aber traumatische Ereignisse, wie der frühe Verlust der eigenen Mutter). WennMenschenmit Demenz Angst zeigen, ist diese für sie sehr real. Dann können Beistand und Trost sowie das Angebot zu beschützen, helfen. – Betrachten Sie Beleidigungenmit Distanz und nehmen Sie sie nicht persönlich. • Die Erkrankten durchleben zum Teil Lebensphasen ihrer Vergangenheit, in denen sie wieder imBerufsleben sind oder selbst Kind sind. Das erklärt häufig Nicht- Wieder-Erkennen oder seltsame Äußerungen in Bezug © Getty Images/iStockphoto

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