Bad Köstritz Bürgerinformationsbroschüre

Der Tempel im Köstritzer Park Zu den wohl schönsten Architekturen des ehemaligen Schlossparkes gehört ohne Zweifel der kleine ionisch klassizistische Tempel, in der Überlieferung auch als Freundschafts- oder Musentempel bezeichnet, von den älteren Köstritzern liebevoll nur „Die weiße Frau“ genannt. Die strahlend weiße Frauenplastik wurde nach ihrer fast 100-jährigen Abwesenheit zum Dahlienfest 2000 unter großer Anteilnahme der Köstritzer Bürger wieder aufgestellt. Der Säulenrundbau ist nach streng klassischen Maßen um 1785 als zentrales Prunkelement des Unteren Parkes errichtet worden. Es war jene Zeit, in der gravierende Veränderungen im Park vorgenommen wurden. Graf Heinrich XLIII. ReußKöstritz, geprägt durch die Eindrücke seiner Studienreisen und inspiriert durch enge Kontakte zum Weimarer Hof, war durch Erbschaften vermögend geworden und widmete sich in jener Zeit als Mäzen vornehmlich auch den „schöneren Dingen“ des Lebens. Romantische und klassische Elemente zierten zunehmend Park und Schloss. Schriftliche Überlieferungen nennen zahlreiche Skulpturen, Monumente, Büsten und Kleinarchitekturen, so auch die lebensgroßen Statuen einer „Flora“ und einer „Vestalin“ – beide aus weißem Gips – eine von ihnen stand wohl in der Rotunde. Nach strengen Auflagen der Denkmalpf lege ist der über 225 Jahre alte Tempel wieder in seiner alten Schönheit erstanden. Durch gemeinsames Bemühen von Stadt und Heimatverein steht wieder eine Frauenstatue auf ihrem Postament – als Symbol der Lebensfreude und der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Traditionen von Bad Köstritz. Heute wissen wir, es ist die griechische Göttin Demeter (röm. Ceres). Diese berühmte Frauenplastik ist eine Abformung vom über 2.000-jährigen Original aus der Dresdner Skulpturensammlung – so wie sie bereits im 18. Jahrhundert den Köstritzer Schlosspark zierte. 9 www.stadt-bad-koestritz.de

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