Wohnraumanpassung im Landkreis Bamberg

9 Optimale Sehbedingungen schaffen Viel Tageslicht, mehrere unterschiedliche Lichtquellen und höhere Beleuchtungsstärken tragen zu optimalen Sehbedingungen bei. Bei älteren Menschen wird für gutes Sehen eine Lichtstärke von ca. 500 Lux emp- fohlen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass alle Bereiche gut ausgeleuchtet sind und keine Blendungen entstehen. Die Beleuchtungsstärken sollten variabel sein, damit sie auf die jeweilige Tageszeit und die per- sönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Eine helle Beleuchtung im Bad ist z. B. beim Aufstehen im Winter sehr nützlich, beim nächtlichen Toilettengang würde sie blenden. Kontraste erhöhen die Erkennbarkeit von Gegenstän- den: ein Handlauf aus Holz ist vor einer weißen Wand besser zu erkennen, als ein weißer Handlauf. Ein kon- trastierender rutschhemmender Klebestreifen an der Vorderkante von Treppenstufen hilft dabei, die Stufen- kanten besser zu erkennen. So kann die Gefahr von Stürzen verringert werden. Dieses Prinzip kann auf alle Räume übertragen werden: auch Sanitärgegenstände wie Waschbecken oder WC sind besser zu erkennen, wenn Sie sich vom Hinter- grund kontrastierend abheben. Das Hören unterstützen Gute Hörbedingungen werden durch eine gute Raum- akustik geschaffen. Deswegen sollte in Räumen darauf geachtet werden, nicht zu viele „schallharte“ Flächen zu schaffen, wie es z. B. bei raumhoch gefliesten Bädern der Fall sein kann. Durch gute Sehbedingungen wird das Hören zusätzlich unterstützt, da Gesprächsinhalte auch über Mimik und Gestik oder die Beobachtung der Lippenbewegung er- schlossen werden. Mehr Komfort bei Möbeln und Bedienelementen Im Alter fallen manche Bewegungen nicht mehr so leicht wie früher: nach oben strecken, nach unten bücken, schnelles Aufstehen, kleine Griffe bedienen wird manchmal zur Belastung. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass sich Bedienelemente in einer angenehmen Höhe befinden und leicht zu bedienen sind, z. B. eine Griffstange an der Schiebetür statt einer Griffmuschel, halbhohe Küchenschränke statt Ober- schränke oder ein bequemer Fernsehsessel statt einem „Lümmel“sofa oder eine Steckdose für den Staub­ sauger in Greifhöhe. Wohnungsanpassung bei Demenz Die meisten Menschen mit Demenz werden von ihren Angehörigen zuhause betreut und gepflegt. Da das häusliche Umfeld den Betroffenen als Gedächtnisstütze und Orientierungspunkt dient, sollte das eigene Zuhause soweit es geht im gewohnten Zustand be- lassen werden. Doch oft sind Wohnungsanpassungen nötig, um zum Beispiel die Sicherheit für die Betroffe- nen im eigenen Zuhause zu erhöhen. Da die Fähigkeit, Gefahrensituationen richtig einzuschätzen abnimmt, ist es sinnvoll, mögliche Gefahrenquellen aus der Wohnung zu entfernen, zum Beispiel Werkzeuge oder Gegenstände, von denen eine Verletzungsgefahr ausgeht. Wenn Anpassungsmaßnahmen im Wohnumfeld er- forderlich sind sollten diese in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, damit sich Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen können. Das Tempo und der Umfang der Veränderungen sollte an die individuellen Fähigkeiten der Betroffenen ange- passt werden. WEGWEISER DEMENZ Weitere Informationen finden Sie im Wegweiser Demenz Copyright: Demenzin­ itiative für Stadt und Landkreis Bamberg

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