Wegweiser für und mit Menschen mit Behinderung im Landkreis Bautzen

39 12. Interview mit der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen Seit 2014 ist Franziska Pohling die Beauftragte für die Belange vonMenschenmit Behinderungen im Landkreis Bautzen. Selbstbewusst und zielstrebig nimmt sie ihre Aufgaben wahr und möchte vor allem eines erreichen: mehr Selbstverständlich­ keit im Umgang mit behinderten Menschen und deren Bedürfnissen im Alltag. Näheres dazu in folgendem Interview: Was hat Sie bewogen, Behindertenbeauftragte zu werden? Ich habe selbst eine körperliche Behinderung und kenne aus eigener Erfahrung die kleinen und grö­ ßeren Schwierigkeiten des Alltags. Daher bin ich es gewöhnt, mich für meine Belange einzusetzen. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Behindertenbe­ auftragte kann ich mich für die Interessen einer größeren Personengruppe mit verschiedensten Behinderungsarten engagieren. Für mich ist das nicht nur Arbeit im eigentlichen Sinne, sondern viel mehr eine Herzensangelegenheit. Eine Beauftragte hat viele Aufgaben zu erfüllen. Welche Punkte sind Ihnen besonders wichtig? Mir geht es insbesondere darum, Ansprechpartner und Mittler für Menschen mit Behinderungen zu sein, kurze und schnelle Lösungen für die Prob­ leme von Betroffenen zu finden und Barrieren in den Köpfen von Nichtbetroffenen zu beseitigen. Gerade im ländlichen Raum gibt es noch viel zu tun, damit behinderte Menschen ganz selbstver­ ständlich in allen Bereichen am täglichen Leben teilnehmen können. Aus diesemGrundwaren und sind diewichtigsten Schritte öffentliche Gebäude, Einrichtungen, aber auch den öffentlichen Ver­ kehrs- und Freiraumbarrierefrei zu gestalten. Vor­ handene Angebote sollen von Menschen mit Behin­ derung ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Bei allen gut gemeinten Bemühungen sind den Akteuren auf kommunaler Ebenemanchmal dieHände gebunden, wenn es darum geht die Rahmenbedingun­ gen zu ändern. Aus diesem Grund engagiere ich mich seit August 2017 auch auf Landesebene als Mitglied im Sächsischen Landesbeirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Gibt es ein bestimmtes Projekt, welches Ihnen besonders ans Herz gewachsen ist? Ein einzelnes Projekt hervorheben kann und will ich nicht, da ich jedes Vorhaben mit ganz beson­ deren Menschen verbinde. Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt den Wegweiser für und mit Menschen mit Behinderungen im Landkreis Bautzen gibt. Alle darin enthaltenen besonde­ ren Menschen, aber auch Partner haben mich bereits in der Vergangenheit bei einigen Projekten unterstützt und mit ihnen gemeinsam ist dieser Wegweiser entstanden. Einen herzlichen Dank an alle Mitstreiter. Mit dem Ratgeber wollen wir Interessierten verschiedene Möglichkeiten aus dem Alltag aufzeigen, um vielleicht die ein oder andereHürde zu bewältigen. Gleichzeitig soll auch auf die Vielfalt verschiedener Freizeitangebote hingewiesen werden. Sicherlich sind wir noch ein großes Stück von einer inklusiven Gesellschaft entfernt, aber die Fortschritte der vergangenen Jahre sind doch sehr beachtlich.

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