Informationsbroschüre der Stadt Belgern-Schildau

9 Die Stadt Belgern-Schildau stellt sich vor 1.000 Jahre lebendige Geschichte Das Ackerbürgerstädtchen Schildau wurde im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Einige steinzeitliche Funde deuten aber bereits auf eine vorgeschichtliche Besiedlung des Gebiets hin. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges brannte Schildau fast vollständig nieder. Ab 1650 begann der Wiederaufbau und die Stadt erlebte Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Entwicklung des Töpfer-, Böttcher-, Schuster-, Schneider-, Schmiede-, und Wagnerhandwerks eine neue Blütezeit. Neben 90 Handwerksmeistern, darunter vor allem Leineweber und Töpfer, gab es neun Bierbrauer, 105 brauberechtigte Häuser und 20 Branntweinbrenner. Der Aufstieg der Stadt währte allerdings nicht lange. Wie auch in Belgern kam die industrielle Revolution nicht in Schildau an. Durch die ländlich ruhige Lage fernab von großen Verkehrsadern und dem Mangel an Rohstoffen wurde fast jeglicher Unternehmergeist verhindert. So behielt die Stadt ihren ländlichen und ursprünglichen Charakter bis heute, den viele Besucher der Stadt genießen. Bummel durch die Schildauer Altstadt Bei einem Spaziergang durch die Schildauer Altstadt kommt man am Markt mit dem bekannten Gneisenaudenkmal vorbei. Schildau ist die Geburtsstadt des preußischen Generalfeldmarschalls und Heeresreformers Graf Neidhardt von Gneisenau. 1952 erhielt die Stadt den Beinamen „Gneisenaustadt“. Im Jahr 1960 wurde anlässlich des 200. Geburtstages von Gneisenau das Denkmal auf dem Markt errichtet. Hier befindet sich auch das Gneisenau- Museum, das sich die Räumlichkeiten mit dem Museum der Schildbürger teilt. In der unteren Etage des Hauses befindet sich die Dauerausstellung zum Leben und Wirken des berühmten Sohns der Stadt. Das Museum der Schildbürger gilt als einziges seiner Art in Deutschland. In der oberen Etage werden in Schriftstücken, Bildern, Zeitungsausschnitten und Collagen aus mehreren Epochen und Jahren die Schildbürgerstreiche vorgestellt und die vermeintliche Einfältigkeit der damaligen Dorfbewohner in szenischer Darstellung illustriert. Museum in Schildau Schildau – die Stadt der Schildbürgerstreiche Unser Städtchen Schildau liegt am Nordrand der Dahlener Heide. Es hat mit seinem Neumühlenteich, dem Schildberg und dem großen Waldgebiet eine reizvolle Umgebung. Schildau ist Station 4 auf dem Lutherweg Sachsen. Die „Gneisenaustadt“ gilt als Herkunft der sagenumwobenen Schildbürger. Die bekannten Geschichten der Schildbürgerstreiche ranken sich seit jeher um die Stadt. Neben dem Schildbürgertum machte auch der Pferdesport die Stadt weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt.

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