Elternratgeber Stadt Bielefeld

Das Ende der Kindergartenzeit 8 © Getty Images/iStockphoto Die werdenden Erstklässler wollen mit Gleichaltrigen ungestört zusammen sein: Jetzt interessieren sich die Kinder am meisten für Gleichaltrige. In ihnen sehen sie die wahre Spielherausforde- rung. Herrliche fantasievolle Spielideen können sich entwickeln, wenn sich die Kinder nicht ständig angeleitet und beobachtet fühlen. Kinder wollen aufbrechen zu neuen Ufern: Das heißt nichts ande- res, als dass sie neueGehirnnahrung brauchen. Viele Bilderbücher imKindergarten und zu Hause halten für die „alten Hasen“ nichts Neues mehr bereit. Vorlesegeschichten für Ältere oder Sach- bilderbücher interessieren da schon mehr. Die Kinder wollen auch aktiv neue Dinge ausprobieren: zum Beispiel eigenständig kochen oder zumGeschäft umdie Ecke gehen und den Umgang mit Geld üben. Zukünftige Schulkinder wollen so viel wie möglich über die Schule und alles, was damit zu tun hat, erfahren: Dadurch, dass sich Kinder sowohl geistig als auch spielerisch mit ihren Themen auseinandersetzen, wollen sie in dieser Zeit oft Schule spielen. Gleichzeitig wissen sie oft nicht genug darüber und stellen sich viele Fragen. Der Tornister von bekannten Schulkindern wird genau unter die Lupe genommen, die Schule wird von außen interessiert betrachtet, Hefte werden gebastelt. ImSpiel kann das Kind seine Vorfreude auf diesen neuen Lebensabschnitt ausleben. Tipp ƒ ƒ Schaffen Sie einen Ort, an dem Ihr Kind ungestört ist. ƒ ƒ Fördern Sie die spielerische Annäherung Ihres Kindes an den Schulstart. Je näher der erste Schultag rückt, desto größer ist die Vorfreude der meisten Kindergartenkinder auf den Schulbeginn. Das Thema Schule rückt in Spielen und Gesprächen immer stärker in den Vordergrund. Das ist auch verständlich. Zwei bis drei Jahre oder länger hat Ihr Kind nun die Kindergartensituation erprobt und in dieser Zeit wichtige Dinge in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen und unter Anleitung von Erzieherinnen und Erziehern gelernt. Es merkt plötzlich selbst, dass es einen Entwicklungsschub gemacht hat. Es will aufbrechen zu neuen Ufern, wichtige und schwierige Dinge vollbringen und vor allem eine weitere Stufe auf der Treppe zum Großwerden erklimmen. Gestärkt durch die Erfahrungen im Kindergarten erscheint das Wagnis Schule leistbar und die Scheu vor dem Neuen weicht. Kinder bereiten sich auf ihre eigene Weise auf diesen Lebens­ abschnitt vor. Sie spielen ihre Ängste und Fantasien. Sie leben die Spannung und Vorfreude aus. Gleichzeitig entwickeln sie neue Bedürfnisse und verändern ihre Interessen. Einen Anhaltspunkt, wie Sie darauf eingehen und Ihr Kind so auf die Schulzeit vorbe- reiten können, geben Ihnen die folgenden Tipps: Abschied fällt manchmal schwer: Ihr Kind kennt nur den Alltag im Kindergarten. Dort hat es Freunde gefunden und viel mit ihnen erlebt. Einige Kindergartenfreunde wird es in der Schule wiedersehen, dochmachen Sie ihmauch klar: Für die anderen ist am Nachmittag und amWochenende immer noch Zeit, solange Ihr Kind das Bedürfnis danach hat. Erinnerungsstücke (Bastel­ arbeiten, Fotos) im Kinderzimmer können zusätzlich beim Weg in den neuen Lebensabschnitt hilfreich sein. Kinder im letzten Kindergartenjahr wollen kleine Aufgaben und Verantwortung übernehmen: Nehmen Sie Ihrem Kind nicht alle Arbeiten ab, auch wenn es dafür länger Zeit braucht. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu, fordern Sie es auch! Am einfachsten geht dies, indem Sie Ihrem Kind kleine Arbeiten im Haushalt übertra- gen, zum Beispiel das Haustier regelmäßig zu füttern oder den Briefkasten zu leeren. Das Ende der Kindergartenzeit

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