Elternratgeber Stadt Bielefeld

29 ƒ ƒ Oft werden den Kindern von ihren BezugspersonenGeschenke und Belohnungen für einen Zahnarztbesuch versprochen. Damit wird eine „Alltäglichkeit“ zu etwas Besonderem. Kleine Belohnungsgeschenke sollten nur die Behandlerinnen oder Behandler verteilen dürfen. ƒ ƒ Gedankenlos erzählen Familienangehörige inAnwesenheit von Kindern „Katastrophengeschichten“ von vergangenen Zahn- arztbesuchen. Dies schürt die lebhafte Fantasie und Ängste der völlig unbedarften Kinder. ƒ ƒ Aussagenwie „Es tut nicht weh“ oder „Du brauchst keine Angst zu haben“ sollten aus der Kommunikation völlig verschwinden. Kinder denken primär prozesshaft und verstehen keine Nega- tionen. Die Botschaft für sie ist genau das Gegenteil und wird tief im Unbewussten durch Wiederholungen weiter verankert. ƒ ƒ Spielmaterialien (Doktorkoffer, Spiegel, Handschuhe) besor- gen und mit Freunden die Behandlungssituation positiv durchspielen. ƒ ƒ Auf den Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder aufbauen, zum Beispiel: „Weißt du noch, als du dich ganz sicher und stark und mutig gefühlt hast?“ ƒ ƒ Kinder darin bestärken, möglichst allein in das Wartezimmer/ Behandlungszimmer zu gehen, denn sie haben ein natürliches Autonomiebestreben (alleinmachen), das hier genutzt werden kann. nicht mehr erfolgen und eine lebenslange Schwachsichtigkeit bleibt. Es wird außerdem dringend angeraten, an den gesetzlich empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder teilzunehmen. Drei der zehn Checks widmen sich routinemäßig auch der Über- prüfung des Sehsinns. Doch finden diese Untersuchungen in zu großen Abständen statt und bieten keine absolute Sicherheit für das frühzeitige Entdecken von Sehfehlern. Hörprobleme bei Schulkindern Hörprobleme bei Schulkindern sind häufig die Ursache für Lernschwierigkeiten und Stress. „Die Kinder bekommen nicht mit, was gesagt wird, und können nicht entsprechend reagieren. In diesen Fällen wird für Lehrer und Eltern intensives Zuhören und Beobachten zu der alles entscheidenden Schlüsselqualifika- tion im Hinblick auf die weitere Förderung des Kindes“, schreibt Dr. MarianneWiedenmann, Fachbuchautorin, Sprachheillehrerin und Sprachheiltherapeutin mit Lehrauftrag der Uni Frankfurt. Einwandfreies Hören gilt als zentrale Lernvoraussetzung im Schriftspracherwerb und für alle Kulturtechniken. Wer ähnliche Laute beispielsweise bei 13 und 30 oder bei Nagel und Nadel nicht unterscheiden kann, wird falsch rechnen und im Diktat Fehler machen. Ist das Hörvermögen eingeschränkt, so sind an das jeweilige soziale Umfeld hohe Anforderungen im Umgang mit dem Kind gestellt. Silke Brandes vomForumBesser Hören: „Imersten Schrittmüssen Eltern wie Lehrerinnen und Lehrer gleichermaßen ein Bewusst- sein für die Bedeutung des Hörens aufbauen. Ist dieses Bewusst- sein schließlich vorhanden, fällt der zweite Schritt meist leichter: Bei einem Großteil der Kinder mit Hörminderungen empfiehlt sich die Anpassung eines Hörsystems. Je früher diese Anpas- sung erfolgt, desto größer ist die Chance auf eine Korrektur der Hörminderung.“ Bei fachgerechter Betreuung durch einen HNO-Arzt und den Hörgeräteakustiker ist die Anwendung von Hörsystemen völlig unproblematisch. Die Kleinen reagieren fast immer positiv auf die Hörhilfen, da sie ihnen deutliche Verbesserungen und unmittel- bare Hörerlebnisse verschaffen. Eine Liste mit Tipps, Kontaktadressen und Buchempfehlungen rund um das Thema kann kostenlos beim Forum Besser Hören in Hamburg angefordert werden. Zahnarztbesuch – ein Kinderspiel? Zahnarztängste werden zu 80 Prozent imKindesalter verursacht. Vielfach übertragen Eltern ihre negativen Erfahrungen auf die Kinder. Dabei sollten Kinder frühzeitig und richtig auf den Zahn- arztbesuch vorbereitet werden. Durch die Zusammenarbeit von Elternhaus, Schule und Zahnarztpraxis kann Kindern die Angst vor der Zahnbehandlung genommen werden. Wenn Sie die folgenden Grundregeln zur Vorbereitung eines Zahnarztbesuchs beachten, wird der Zahnarztbesuch in Zukunft ein Kinderspiel: „Paul war mit seinem Papa beim Zahnarzt. Was muss er zur Zahnpflege verwenden? Streiche die falschen Dinge aus!“

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