Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Digitalisierung in Bramsche

8 Mit knapp 8 Mio. Euro ist die Modernisierung des Werks Pente eine der größten Einzelinvestition von Wienerberger Deutschland in diesem Jahr. Welche Maßnahmen wurden im Rahmen dieser Modernisierung genau durchgeführt? Das Werk ist insgesamt 120 Jahre alt und in dieser Zeit wurden natürlich viele Teilsanierungen vorgenommen. Die letzte große Sanierung reicht aber bis in die 1980er Jahre zurück, weswegen nun große Anlagenteile erneuert werden mussten. Angefangen mit einer neuen Tonlagerhalle, die besonders die sensiblen Tone schützt, haben wir außerdem eine neue Aufbereitung mit sechs Kastenbeschickern eingebaut, die den Ton mischen. Darüber hinaus wurde eine neue Ofensteuerung, ein neuer Durchhubabschneider, eine neue Setzanlage sowie eine neue Entladung installiert. Wie lange hat dieser Umstellungsprozess gedauert? Die Projektierungszeit fing bereits vor meiner Zeit bei Wienerberger Anfang 2021 an. Der reine Umbau ging dann im November 2021 los, in dessen Zuge dann das Werk abgestellt und die auszutauschenden Anlagen demontiert wurden. Die neuen Anlagen wurden dann Ende Februar 2022, schrittweise, wieder in Betrieb genommen. Gab es besondere Herausforderungen bei der Modernisierung? Die größte Herausforderung hier am Standort war sicherlich die Projektierungszeit. Wir hatten ca. drei Monate Zeit, die alten Maschinen herauszunehmen und die neuen einzubauen. Dabei mussten wir knapp 15 Fremdfirmen in der Hochphase der Corona-Pandemie hier so koordinieren, dass sich weder Menschen vor Ort infizieren, noch Arbeitsunfälle vorfallen. Aufgrund der Größe und des massiven Gewichts der Anlagen ist hier eine besondere Sensibilität erforderlich, was eine der größten Herausforderungen dargestellt hat. Rückblickend sind wir daher sehr stolz, dass wir das in dieser relativ kurzen Zeit ohne einen einzigen Arbeitsunfall und ohne eine einzige Corona-Infektion geschafft haben. Was waren die wichtigsten Ziele dieser Modernisierung? Das Ziel dieser Maßnahmen ist natürlich zunächst eine Effizienzsteigerung. Aufgrund der Tatsache, dass in der Vergangenheit an diesem Standort mit einem Radlader die Tonmischungen gemischt wurden, entsprach die Qualität nicht durchgehend unseren hohen Ansprüchen. Mit der neuen Aufbereitungsanlage können wir nun aber eine viel homogenere Masse der Produktion zuführen, was einen riesigen Schritt in Richtung Qualität gebracht hat. Aufwendige Wartungsarbeiten oder Stillstandszeiten entfallen durch die modernisierte Anlage. Insgesamt wollen wir damit natürlich auch die produzierte Stückzahl um eine halbe Million pro Monat anheben. Neben der Effizienzsteigerung ist eine weitere Errungenschaft auch die Arbeitssicherheit. Wir besitzen nun modernste Anlagen, bei denen es nicht mehr möglich ist, einfach so einen manuellen Eingriff in die Anlagen vorzunehmen. Das beugt im Vorfeld erheblich Unfällen vor und schützt die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das größte Gut für uns darstellt. Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung der körperlich sehr anstrengenden Arbeit hin zur reinen Steuerung der Anlage und des Arbeitsprozesses, was ebenfalls die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schont. Darüber hinaus konnten wir durch die Installation einer neuen Entstaubungsanlage das Staubaufkommen auf ein Minimum reduzieren. Inwiefern zahlt die Modernisierung des Standorts auf die Nachhaltigkeitsstrategie ein und was bringt sie in Hinblick auf die Einsparung von CO2? Die größte CO2-Einsparung erreicht man, indem man die Brennöfen optimal beschickt. Das war in der Vergangenheit nicht ausreichend. Faktisch bedeutet das so viel Ziegel zu produzieren, dass man die größtmögliche Tonage in jedem Ofen fährt. Das senkt schlussendlich am meisten den Gasverbrauch. Außerdem ermöglicht eine neue und modernere Ofensteuerung auch eine optimalere und damit effizientere Gasverteilung in den einzelnen Öfen. Aufgrund der Qualitätssteigerung konnten wir zudem die Bruchrate minimieren, wodurch wir im Endeffekt weniger Ziegel für die selbe Produktmenge produzieren. Alles in allem versuchen wir damit den CO2-Ausstoß an diesem Standort um rund ein Drittel zu reduzieren. Durch die Modernisierung wurde der Standort Pente zu einem attraktiven Arbeitgeber für die nächsten Schritte in Richtung klimaneutraler Produktion. Vielen Dank für das Gespräch! Investition in eine nachhaltigere Zukunft Im Gespräch mit Ole Solbrig, Werkleiter am Standort Bramsche

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