Dein Ausbildungsmagazin als Flipping-Book online für Smartphone oder Tablet. UND WAS DANN? SCHULE – Dein Weg in den Beruf Braunschweig – Wolfsburg – Peine – Gifhorn – Salzgitter – Goslar – Helmstedt – Wolfenbüttel Für die Berufswahl der Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen Jahrgang 2025/2026
Mach, was wirklich zählt: ALS FLUGGERÄTMECHANIKERIN / FLUGGERÄTMECHANIKER (M/W/D) Ausbildungswerkstatt Faßberg Gleich informieren und beraten lassen: 0800 9800880 (bundesweit kostenfrei) Karriereberatung Braunschweig Lange Straße 61 bundeswehrkarriere.de
Editorial 1 © Cookie Studio - stock.adobe.com © capella9 - stock.adobe.com Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, bald ist es so weit und ihr werdet euch fragen: Wohin soll der Weg nach der Schule gehen? Berufsausbildung, Studium oder ein Freiwilliges Soziales Jahr – die Möglichkeiten sind vielfältig. Die Entscheidung für die eine oder andere Richtung prägt den weiteren Lebensweg immens. Denn neben dem Geldverdienen möchtet ihr idealerweise auch einen Beruf erlernen, der euch liegt und Spaß macht. Daher ist eine frühzeitige Orientierung wichtig, am besten schon in den letzten Schuljahren. So ist der Start in den Beruf ohne Verzögerungen garantiert. Doch das Angebot an Berufsausbildungen und Studiengängen ist groß und so mancher zukünftige Auszubildende fühlt sich von dieser Vielfalt erschlagen. Angesichts der Fülle an Möglichkeiten fällt es vielen unter euch schwer, den Überblick zu bewahren. Auf dem Weg zum Traumjob gibt es nämlich einige Fragen zu beantworten: Welche Fähigkeiten bringe ich mit, welche muss ich mir erst noch aneignen? Welcher Beruf passt überhaupt zu mir? Wie schreibt man eine Bewerbung? Wie läuft das Vorstellungsgespräch ab? Wie kann ich mich später weiterbilden? Fragen über Fragen. Also: Die richtige Vorbereitung ist das A und O. Seid ihr euch erst einmal darüber im Klaren, in welche Richtung es gehen soll, ist der Rest sehr viel leichter zu meistern. Und bis jetzt ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Einen richtigen Einblick in die Praxis liefern interessante Azubi-Interviews. Hier erfahrt ihr von Auszubildenden, was sie in ihrer Ausbildung so lernen und wie sie zu ihrem Traumberuf gekommen sind. Sie sprechen über ihre späteren Ziele und verraten euch, welche beruflichen Kompetenzen sie auch im Alltag anwenden können. Die vorliegende Ausbildungsbroschüre soll euch bei eurem Start in die berufliche Zukunft unterstützen. Alle Fragen rund um die Berufswahl, das Ausbildungsplatzangebot und die Bewerbung werden hier beantwortet. Wir wünschen euch viel Erfolg! Editorial
Vorwort von Matthias Steffen 2 Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Dinge uns im Alltag umgeben, die von echten Handwerksprofis gemacht wurden? Vom frisch gebackenen Brot beim Bäcker über die perfekt verlegten Fliesen im Badezimmer bis hin zum Auto, das euch sicher zur Schule oder zum Sport bringt – überall steht Handwerk dahinter. Warum ich euch das sage? Ganz einfach: Im Handwerk steckt mehr, als man denkt und oft auf den ersten Blick sieht. Im Handwerk könnt ihr nicht nur mit euren Händen arbeiten und echte, greifbare Ergebnisse schaffen, sondern auch euer Können und eure Kreativität voll ausleben. Das Schöne am Handwerk ist, dass ihr einen Beruf erlernt, der euch ein Leben lang begleitet – und der niemals langweilig wird. Ob ihr Autos repariert, als Elektrikerin smarte Technik ins Haus bringt oder als Tischler mögliche Träume aus Holz verwirklicht – im Handwerk ist für jeden etwas dabei. Ohne das Handwerk gibt es keine Energiewende, keinen Klimaschutz und keine CO2-Reduzierung. Zu mehr Umwelt- und Klimaschutz und mehr Energieeffizienz tragen Malerinnen, Dachdecker und Schornsteinfeger genauso bei wie Anlagemechanikerinnen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Mechatroniker für Kältetechnik. Rund 30 Gewerke arbeiten in fast allen Bereichen an der Energiewende mit und setzen Umwelt- und Klimaschutz um. Und das Beste daran: Handwerkerinnen und Handwerker sind immer gefragt. Eure Arbeit wird gebraucht und geschätzt! Also, traut euch und entdeckt die vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk. Viel Spaß beim Stöbern im Ausbildungsmagazin und vielleicht schon bald bei eurer eigenen Ausbildung im Handwerk! Matthias Steffen Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Vorwort von Matthias Steffen © capella9 - stock.adobe.com © Fotostudio Sascha Gramann
Interview mit Claudia Meimbresse 3 Interview mit Claudia Meimbresse Frau Meimbresse, warum sollte sich eine Schülerin oder ein Schüler für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden? Es gibt etwas, was das Handwerk und seine Betriebe auszeichnet und was es auch ganz klar von der Industrie unterscheidet: Das ist der Zusammenhalt im Team. In den meisten Handwerksbetrieben arbeitet unserer Erfahrung nach unverändert eine überschaubare Anzahl an Mitarbeitenden. Jeder kennt jeden, die Stimmung ist oft sehr familiär. Diese enge Zusammenarbeit im Team und das persönliche Miteinander machen die Arbeit in einem Handwerksbetrieb so besonders. Und was spricht für das Handwerk auf die konkrete Arbeit bezogen? Da muss man nur mal in eine Tischlerwerkstatt gehen: Da riecht es nach Holz, da stehen die verschiedensten Holzarten im Lager, da wird gesägt, gehobelt und kreativ an individuellen Lösungen gearbeitet. Oder in eine Bäckerei, wenn morgens gebacken wird – der Duft und Geschmack der Zutaten, die verschiedenen Brote, Kuchen, Gebäcksorten … Das ist alles sehr greifbar und konkret. Da wird auch noch – natürlich unterstützt durch moderne Technik – mit den Händen gearbeitet. Kundenwünsche werden individuell umgesetzt, ob Hochzeitstorte, behindertengerechte Dusche oder sechseckige Fenster, das macht ja auch Spaß! Und man sieht am Ende des Tages immer, was man gemacht hat. Viele junge Leute denken vielleicht, dass akademische Berufe mehr Zukunftsperspektiven bieten. Was sagen Sie dazu? Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Im Handwerk gibt es nicht nur hervorragende Karrierechancen, sondern auch eine hohe Arbeitsplatzsicherheit. Handwerker werden immer gebraucht. Außerdem gibt es viele Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, von der Meisterqualifikation bis hin zur Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Das Handwerk ist genauso zukunftssicher wie viele akademische Berufe – und in manchen Bereichen sogar krisensicherer. Gibt es bestimmte Eigenschaften, die man für eine Ausbildung im Handwerk mitbringen sollte? Wer sich fürs Handwerk entscheidet, sollte Freude daran haben, praktisch zu arbeiten und Probleme zu lösen. Kreativität ist auch wichtig ebenso wie Teamarbeit und Zuverlässigkeit. Viele Berufe erfordern auch technisches Verständnis. Es ist also bei über 130 Ausbildungsberufen für jeden etwas dabei. Entscheidend ist, dass man mit Begeisterung bei der Sache ist. Wie sieht es mit der Vergütung in der Ausbildung und später im Beruf aus? Die Vergütung während der Ausbildung kann je nach Beruf und Region unterschiedlich sein, aber sie ist im Handwerk oft besser, als viele denken. Nach der Ausbildung stehen Handwerkerinnen und Handwerkern viele Möglichkeiten offen, ihr Gehalt durch Weiterbildungen oder spezielle Kenntnisse zu steigern. Zudem sind Handwerker sehr gefragt, was sich positiv auf die Löhne auswirken kann. Was raten Sie jungen Menschen bei der Berufswahl? Wie finde ich heutzutage „meinen“ passenden Ausbildungsberuf? Hört bei der Berufswahl auf eure Interessen und Neigungen. Tauscht euch mit anderen – Freunden, Eltern oder Lehrern – aus und probiert euch am Ende aus. Ihr arbeitet gerne mit Holz? Dann sucht euch einen Tischler- oder Zimmereibetrieb in der Nähe und fragt, ob ihr für ein Praktikum vorbeikommen könnt. Nutzt auch die Chancen, die euch Ausbildungsmessen oder Azubi-Speeddatings bieten, sprecht mit anderen Azubis und seid offen. Claudia Meimbresse Leiterin Berufliche Bildung Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade © capella9 - stock.adobe.com © Fotostudio Sascha Gramann
Das Handwerk - schon gewusst? 4 Das Handwerk - schon gewusst? Handwerk ist Deutschlands Ausbilder Nr. 1 Rund 363.000 junge Menschen lernen gerade ein Handwerk – das sind ca. 28 Prozent aller Auszubildenden. Jedes Jahr kommen rund 140.000 neue hinzu. Viele schätzen das Handwerk, da man schnell ins Berufsleben starten kann und es für jeden Schulabschluss eine Option bietet. Aber auch, weil man bereits bei der Berufsorientierung viel Unterstützung erhält, z. B. am Girls’ und Boys’ Day sowie durch die Bereitstellung von Praktikumsplätzen. Und während der Ausbildung hat die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer immer ein offenes Ohr für dich. Handwerk bietet sichere Arbeitsplätze Handwerkerleistungen sind systemrelevant. Der Bedarf an Fachkräften ist konstant hoch und wird durch den Strukturwandel (Energiewende, Klimaziele usw.) noch weiter steigen. Auch der demografische Wandel führt zu einer erheblichen Nachfrage an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern in Handwerksbetrieben. Dabei bietet das Handwerk schon jetzt eine hohe Jobsicherheit. Der direkte Vergleich zeigt: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote ist bei Handwerksmeisterinnen und -meistern mit 1,2 Prozent geringer als bei Akademikern. Handwerk macht glücklich Zu sehen, was man tagsüber leistet, macht stolz und zufrieden. 91 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker sind stolz auf ihren Beruf und ihre Leistung, bestätigt eine Studie der Universität Göttingen. Überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Handwerksberuf sind Frauen und Abiturienten. Im Handwerk lässt sich gutes Geld verdienen Im direkten Vergleich liegen Handwerksmeisterinnen und -meister mit einem Verdienst von im Schnitt 1,9 Millionen Euro im Leben auf Augenhöhe mit dem Lebenseinkommen von Absolventen einer Fachhochschule. Dabei verdienen Akademiker entweder viel mehr oder viel weniger als der Durchschnitt, wobei sich Handwerksmeister sehr nahe am üppigen Durchschnittsverdienst bewegen. Und wer die zahlreichen Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk in Anspruch nimmt, kann sich beruflich – auch in Bezug auf den Verdienst – immer weiter steigern. Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Handwerk Ohne das Handwerk lassen sich die für unsere Zukunft so wichtigen Vorhaben wie Klimaziele und Energiewende nicht erreichen. Klimarelevante Handwerksberufe finden sich in vielen Bereichen: von der Elektrotechnik über die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis hin zur Wärme- und Kälteisolation. Übrigens: Nachhaltigkeit liegt seit jeher in der Natur vieler Handwerksbetriebe, denn Reparieren, Instandsetzen und Erhalten sind Kernkompetenzen des Handwerks. Handwerk ist auch Frauensache 27 Prozent – so hoch ist bereits der Anteil an Inhaberinnen, Geschäftsführerinnen oder Gesellschafterinnen in Handwerksunternehmen. Jeder vierte Handwerksbetrieb wird von einer Frau gegründet. Und jede fünfte Frau im Handwerk macht ihren Meister. Bei der Berufswahl entscheiden Frauen sich oft für einen kreativen Handwerksberuf wie z. B. Maßschneiderin, Goldschmiedin oder Konditorin. Doch auch an technischen Berufen wie z. B. Zahntechnikerin oder Tischlerin finden Frauen in den letzten Jahren immer mehr Gefallen. Eins steht fest: Das Handwerk wird deutlich weiblicher. © capella9 - stock.adobe.com © www.amh.online.de © www.amh.online.de
Das Handwerk - schon gewusst? 5 Handwerk ist kreativ Kreativität spielt im Handwerk eine wichtige Rolle. Viele Handwerksberufe erfordern gestalterisches Verständnis und Geschick, vor allem im Umgang mit zahlreichen Materialien, Stoffen, Formen und Farben. Aber auch bei Ideenfindungen und Problemlösungen ist Kreativität gefragt. Durch ihre originelle Arbeit erschaffen Handwerkerinnen und Handwerker immer wieder echte Neuheiten, die sogar mit Awards wie dem „Innovationspreis Handwerk“ jährlich gewürdigt werden. Menschen helfen im Handwerk Das Handwerk kann so einiges – auch im sozialen Bereich. Vielen Handwerkerinnen und Handwerkern ist es besonders wichtig, mit ihrer Arbeit anderen Menschen zu helfen. Dieses sinnstiftende und erfüllende Element spielt bei Berufen wie dem Hörakustikerhandwerk, Orthopädietechnik-Mechanikerhandwerk und Augenoptikerhandwerk eine entscheidende Rolle. Jeden Tag kann man hier Gutes tun und Menschen mit Handicap oder einem medizinischen Problem dabei unterstützen, ihren Alltag zu meistern. Das zeigt: Im Handwerk kann man nicht nur seinen Beruf, sondern auch seine Berufung finden. Bundessieger, Europameister, Weltmeister im Handwerk werden Handwerker wissen, was sie tun. Und diese „Skills“ können sie auch in nationalen und internationalen Wettbewerben unter Beweis stellen, wie z. B. den German Craft Skills, den EuroSkills oder WorldSkills. Dabei zeigen junge Nachwuchsfachkräfte in ihren Berufen ihr Können und messen sich mit Gleichgesinnten ihrer Disziplin. Und unabhängig vom Sieg: Die Wettbewerbe auf großer Bühne sind unvergessliche Erlebnisse, die stolz und selbstbewusst machen. Ausbildung geht auch im Ausland Laut Berufsbildungsgesetz können Handwerk-Azubis bis zu einem Viertel der Zeit ihrer Berufsausbildung außerhalb von Deutschland absolvieren. Ob Spanien, Norwegen oder sogar Japan: Je nach Beruf und Bedarf gibt es verschiedene Möglichkeiten, um europa- oder weltweit Erfahrungen zu sammeln. Informationen dazu gibt es bei der Mobilitätsberatung der Handwerkskammer. Im und mit dem Handwerk studieren Wer Abitur hat, kann direkt im Handwerk ein duales oder triales Studium beginnen und so Berufs- und Hochschulausbildung miteinander verbinden. Oder erst eine Ausbildung machen und dann einen weiterführenden Studiengang aufnehmen. Und wer kein Abitur hat, der studiert einfach mit dem Meistertitel an einer Universität, was auch in Niedersachsen möglich ist. Die Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk sind vielfältig. Ein Meistertitel zählt so viel wie ein Bachelor Nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) ist der Meisterbrief dem Bachelorabschluss offiziell gleichgestellt. Ein Meistertitel ist für Menschen im Handwerk meist mit einem beruflichen sowie finanziellen Aufstieg verbunden. Sie können ihren eigenen Betrieb gründen oder Positionen mit Führungsverantwortung übernehmen. Und wer sich weiterbilden möchte, kann mit dem Meister nicht nur an einer Hochschule studieren, sondern sich fortbilden zum/zur „Geprüften Betriebswirt/-in (HwO)“. Übrigens: Dieser Titel ist die höchste Qualifikationsstufe im Handwerk und zählt nach dem DQR genauso viel wie der Masterabschluss. Handwerk ebnet den Weg zur Selbstständigkeit Wer sein eigenes Unternehmen gründen möchte, findet im Handwerk die besten Voraussetzungen. Rund 70.000 Neugründungen erfolgen jährlich. Zudem warten rund 125.000 Betriebe in den nächsten fünf Jahren darauf, von einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger erfolgreich fortgeführt zu werden. © capella9 - stock.adobe.com Quelle: www.handwerk.de © www.amh.online.de © www.amh.online.de
6 „Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein.“ Samantha Friedrich, Verwaltungsfachangestellte, 3. Ausbildungsjahr, Stadt Wolfenbüttel Über den Beruf: Die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Wolfenbüttel ist ausgesprochen vielseitig. So habe ich bereits zahlreiche Abteilungen durchlaufen und konnte einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Bereiche gewinnen. Ich war beispielsweise bereits im Standesamt tätig, wo ich Geburts- und Heiratsurkunden erstellt und diese später auch digitalisiert habe. Außerdem habe ich die für die Briefwahl erforderlichen Dokumente zusammengestellt, war in der Vollstreckung im Außendienst tätig und habe mich um die Kontierung von Rechnungen und die Erstellung von Bescheiden gekümmert. Aktuell arbeite ich im Schulamt. In allen Bereichen, die ich kennenlernen durfte, hat es mir sehr gut gefallen. Toll finde ich, dass alle Azubis sich beispielsweise während der gemeinsamen Azubifahrt und den monatlichen Azubi-Treffen untereinander kennenlernen können. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre. An der Berufsschule in Goslar absolviere ich jedes Ausbildungsjahr einen Berufsschulblock. Zusätzlich finden Lehrgänge am Niedersächsischen Studieninstitut statt. Mein Weg in den Beruf: Ich habe zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau abgeschlossen. Leider habe ich dann festgestellt, dass mir diese Ausbildung zu spezialisiert war. Da ich aber gerne im Büro arbeite und es mir gefällt, ein breites Aufgabengebiet zu bearbeiten, habe ich mich für die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Wolfenbüttel beworben. Die Stellenausschreibung hat mich überzeugt, da ich gemerkt habe, welchen Enthusiasmus die Stadt ausstrahlt. Zudem bietet der öffentliche Dienst einen sicheren Arbeitsplatz und vielversprechende Perspektiven. Meine Ziele: Ich habe das Gefühl, angekommen zu sein. Meine Kollegen sind sehr nett und das Arbeitsklima ist super. Daher würde ich mir wünschen, dass alles so positiv bleibt, wie es ist. Später gibt es die Möglichkeit, dass man den Angestellten-Lehrgang 2 besucht, um sich zur Führungskraft weiterzuqualifizieren. Auch ein Studium ist möglich. Mein Plus im Privatleben: Durch den guten Rückhalt meiner Kollegen und die positiven Erfahrungen, die ich während der Ausbildung gemacht habe, bin ich selbstsicherer geworden. Auch im Privatleben hilft mir mein erworbenes Hintergundwissen weiter, wenn es um Verwaltungsangelegenheiten geht. • Duales Studium "Allgemeine Verwaltung" (m/w/d) • Verwaltungsfachangestellte/-r (m/w/d) • Veranstaltungskauffrau/-mann (m/w/d) • Fachkraft für Veranstaltungstechnik (m/w/d) • Kaufmann/-frau für Büromanagement (m/w/d) • KFZ-Mechatroniker/-in (m/w/d) • Zierpflanzengärtner/-in (m/w/d) 1.8.2026
Inhaltsverzeichnis 7 Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! Editorial ������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 1 Vorwort von Matthias Steffen ���������������������������������������������� 2 Interview mit Claudia Meimbresse ��������������������������������� 3 Das Handwerk – schon gewusst? �������������������������������������� 4 Auf dem Weg zum Wunschberuf ��������������������������������������� 8 Finde deinen Traumberuf! ������������������������������������������������������� 10 Entdecke deine Stärken ���������������������������������������������������������������������������� 10 Infos, die dich weiterbringen ����������������������������������������������������������������� 11 Du hast die Wahl! ����������������������������������������������������������������������������������������� 14 Die Berufsbereiche ���������������������������������������������������������������������������� 17 Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) ������������������������������������������������������������������������������������� 17 Verkauf, Handel und Verwaltung ������������������������������������������������������� 29 Bau und Handwerk ������������������������������������������������������������������������������������� 39 Verkehr und Logistik ��������������������������������������������������������������������������������� 45 Gastronomie, Hotellerie und Lebensmittel ��������������������������������� 47 Gesundheit und Pflege ���������������������������������������������������������������������������� 49 Der Realitätscheck - das Praktikum ���������������������������� 52 Praktikum – der Weg in den Beruf ���������������������������������������������������� 52 Darauf solltest du achten … ������������������������������������������������������������������ 52 Bewirb dich richtig - diese Möglichkeiten hast du ������������������������������������������������ 53 Bewerbung per E-Mail ������������������������������������������������������������������������������ 58 Online-Bewerbungsportal eines Unternehmens ��������������������� 58 Bewerbung per Post ���������������������������������������������������������������������������������� 59 Checke deine Social-Media-Accounts ��������������������������������������������� 59 So überzeugst du beim Vorstellungsgespräch �������������������������� 60 Perfekt gestylt ���������������������������������������������������������������������������������������������� 60 Ein Blick ins Vorstellungsgespräch ���������������������������������������������������� 61 Keine Panik! ����������������������������������������������������������������������������������������������������� 61 Die Vorstellungsgespräch-Checkliste ���������������������������������������������� 61 Weiterführende Infos zu Bewerbung und Vorstellungsgespräch ������������������������������������������������������ 62 Keine Ausbildung - was nun? ���������������������������������������������� 63 Melde dich freiwillig ���������������������������������������������������������������������������������� 63 Die Arbeitsagentur hilft weiter ������������������������������������������������������������ 63 Eine Berufsfachschule oder weiterführende Schule besuchen ���������������������������������������������������� 63 Einmal Ausland und zurück ������������������������������������������������������������������ 63 Inserentenverzeichnis ����������������������������������������������������������������� 64 Impressum ������������������������������������������������������������������������������������������������ 64 Dein Ausbildungsmagazin als Flipping-Book online für Smartphone oder Tablet. UND WAS DANN? SCHULE – Dein Weg in den Beruf Braunschweig – Wolfsburg – Peine – Gifhorn – Salzgitter – Goslar – Helmstedt – Wolfenbüttel Für die Berufswahl der Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen Jahrgang 2025/2026 Inhaltsverzeichnis © capella9 - stock.adobe.com
8 Auf dem Weg zum Wunschberuf Es gibt viele gute Ratschläge von den lieben Eltern, den Verwandten und Freunden. Und alle wissen, was gut für dich ist. Kennst du das? „Du musst studieren und Arzt oder Anwalt werden“, „Nein, Influencer – das ist cool“, „Nein, gehe zur Polizei“, „Nein, nicht Polizei, da musst du immer am Wochenende ran“, „Nein, Handwerk hat goldenen Boden.“ Jeder scheint zu wissen, was gut für dich ist! Und genau hier beginnt deine Reise. Nichts ist schlimmer, als einen Berufsweg zu gehen, den du eigentlich gar nicht magst, der nicht zu dir passt, in dem du aber im Zweifel dein ganzes Arbeitsleben verbringen wirst! Da ist es doch nicht verwunderlich, dass circa 30 Prozent der Azubis ihre Ausbildung abbrechen. Interesse an einem erprobten Erfolgskonzept? Nicht vergessen, es ist deine Zukunft. Bist du gerne unter Menschen? Beraten, verkaufen, telefonieren, bedienen, unterstützen usw. Bist du gut in Mathematik? Rechnen, messen, prüfen, logisches und räumliches Denkvermögen usw. Bist du körperlich fit? Montieren, reparieren, herstellen, kochen, bewegen, Maschinen bedienen usw. Bist du kreativ? Zeichnen, gestalten, organisieren, dekorieren, neue Ideen entwickeln usw. Verbringst du gerne Zeit am PC? Tabellen erstellen, programmieren, recherchieren, verfassen, dokumentieren usw.
9 Gärtner/in – Garten- und Landschaftsbau, Gärtner/in – Zierpflanzenbau, Straßenwärter/in, Tiefbaufacharbeiter/in, Baugeräteführer/in, Rohrleitungsbauer/in Bau und Handwerk Kfz-Mechatroniker/in, Technische/r Produktdesigner/in, Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin – Formteile, Fachinformatiker/in – Systemintegration, Maschinen- und Anlagenführer/in, Packmitteltechnologe/-technologin, Medientechnologe/-technologin Druck, Fluggerätemechaniker, Fachkraft – Veranstaltungstechnik, Umwelttechnologe/ -technologin – Wasserversorgung, Umwelttechnologe – Abwasserbewirtschaftung, Chemielaborant/in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) Fachlagerist/in, Berufskraftfahrer/in Verkehr und Logistik Verwaltungsfachangestellte/r – Kommunalverwaltung, Veranstaltungskaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau, Bankkaufmann/-frau, Kaufmann/-frau – Gesundheitswesen, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Kaufmann/-frau – Spedition und Logistikdienstleistung, Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/r, Steuerfachangestellte/r Verkauf, Handel und Verwaltung Notfallsanitäter/in, Heilerziehungspfleger/in, Pflegefachmann/-frau, Hauswirtschafter/in, Medizinische/r Fachangestellte/r Gesundheit und Pflege Destillateur/in, Koch/Köchin Gastronomie, Hotellerie und Lebensmittel Beispiele für Ausbildungsberufe: Alle Berufe (m/w/d)
Finde deinen Traumberuf! 10 Entdecke deine Stärken Aller Anfang ist schwer Zunächst einmal solltest du dich fragen, was du besonders gerne tust – und in welchem Umfeld. Könntest du dir vorstellen, im Büro am Computer zu arbeiten, oder würde dir eine handwerkliche Tätigkeit draußen an der frischen Luft besser gefallen? Da es sehr schwer ist, die eigene Persönlichkeit einzuschätzen, unterhalte dich doch mal mit deinen Freunden oder deiner Familie über das Thema. Vielleicht entdeckst du dann neue Möglichkeiten für dich. Wer bin ich? Das kann ich! Finde deinen Traumberuf! Schritt 1 Frage deine Eltern, Geschwister und Freunde! • Passt der Beruf zu mir? • Traust du mir das zu? • Wo siehst du meine Stärken? Schritt 2 Teste dich online! Hier findest du deinen Weg aus dem Berufslabyrinth. Du kannst einen Orientierungstest machen und erhältst viele weitere Tipps rund um die Ausbildung. Auf den Internetseiten der Arbeitsagentur kannst du das Selbsterkundungstool Check-U nutzen. Dieses hilft dir, anhand deiner ermittelten Stärken herauszufinden, welche Ausbildung zu dir am besten passt. Auch hier kannst du durch einen Berufs-Check herausfinden, welcher Beruf zu dir passt. Zusätzlich erhältst du Bewerbungstipps und kannst nach Ausbildungsmessen in deiner Nähe suchen. www.aubi-plus.de/berufscheck/ www.schuelerpilot.de www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt Ergebnis: Nun hast du deinen Idealberuf gefunden! © magele-picture - stock.adobe.com
Finde deinen Traumberuf! 11 © eggeeggjiew - stock.adobe.com © Feodora - stock.adobe.com Infos, die dich weiterbringen Berufsberatung Heute hast du zahlreiche Optionen, dich über die verschiedenen Berufe zu informieren. Im Internet findest du viele Plattformen oder Erfahrungsberichte von Azubis, die dir einen Einblick in die Berufswelt geben. Jede Menge Infos kannst du dir außerdem auch vor Ort im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Bundesagentur für Arbeit holen. Eine Berufsberatung hilft weiter, wenn du dir unsicher bist, welchen Beruf du ergreifen möchtest, oder auch wenn du noch gar keine Vorstellung davon hast, was du später einmal für einen Beruf ausüben willst. Dort stehen dir geschulte und erfahrene Profis mit Rat und Tat zur Seite. Dabei helfen ihnen unter anderem Persönlichkeitstests und eine medizinische Untersuchung. So erfährst du auch gleich, ob du für deinen Traumberuf geeignet bist. Wo gibt’s Infos zu meinem Traumberuf? Statte der Agentur für Arbeit einen Besuch ab. Im BiZ findest du viel gedrucktes Informationsmaterial und Datenbanken im Internet. Die Berufsberater der Agentur für Arbeit helfen dir ebenfalls gerne weiter. Mit ihnen musst du allerdings einen Termin vereinbaren! Hör dich bei Freunden, Eltern und Bekannten um. Hat vielleicht jemand einen Job, der dich interessiert, oder macht jemand eine interessante Ausbildung? Infos aus erster Hand sind immer besser als Tätigkeitsbeschreibungen aus dem Internet. Erkundige dich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK) nach Ausbildungsmöglichkeiten. Auch im Internet gibt es Informationen zu beinahe jedem Berufsfeld – oft sogar mit Erfahrungsberichten von Azubis! © Africa Studio - stock.adobe.com
Finde deinen Traumberuf! 12 © Touchr - stock.adobe.com Mal eben im Bus Berufe checken? Mit den Apps rund um die Berufswahl kein Problem. Apps zur Berufsorientierung Ausbildungsheld Finde passende Ausbildungsstellen in deiner Region. Wenn du dich auf einen Ausbildungsplatz bewerben möchtest, dann wische einfach nach rechts und bewirb dich direkt mit deinem in der App erstellten Lebenslauf. https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ausbildungsheld&gl=DE AzubiWelt Mit der AzubiWelt der Bundesagentur für Arbeit entdeckst du deinen Traumberuf und findest genau die richtige Ausbildungsstelle, die zu dir passt. https://play.google.com/store/apps/details?id=de.arbeitsagentur.azubiwelt Lehrstellenradar Das Lehrstellenradar der Handwerkskammer bietet dir einfachen Zugriff auf freie Lehrstellen oder Praktikumsplätze in aktuellen Handwerksberufen. https://play.google.com/store/apps/details?id=de.odav.lehrstellenradar&hl=de © primipil - stock.adobe.com
Finde deinen Traumberuf! 13 • Hast du einen Plan B? Informiere dich vorab über einen alternativen Wunschberuf. Hier kann sich ein Gespräch vor Ort über die genauen Bedingungen wirklich lohnen. • Falls du schon eine Bewerbungsmappe (oder wenigstens den Lebenslauf) zusammengestellt hast, nimm mehrere Exemplare zur Ausbildungsmesse mit. So bleibst du bei deinen Kontakten vor Ort besser in Erinnerung. Und vielleicht ergibt sich daraus eine Einladung zu einem richtigen Vorstellungsgespräch. • Nimm dir was zum Schreiben mit. So geraten keine wichtigen Infos in Vergessenheit. • Übe mit deinen Klassenkameraden das Messegespräch vorab. Dann fällt es dir leichter, auf die einzelnen Unternehmen zuzugehen. • Achte auf ein ordentliches Erscheinungsbild. Ausbildungsmessen – wie bereite ich mich darauf vor? Der Besuch einer Ausbildungsmesse steht an? Dann solltest du gut vorbereitet sein. Denn eine Menge an neuen Kontakten bringt dir sicherlich mehr als eine neue Sammlung an bunten Stiften und Blöcken. Vor Ort kannst du nämlich nicht nur die Personalentscheider deiner Wunschunternehmen kennenlernen. Mit dem richtigen Auftreten kannst du sie auch von dir überzeugen, denn ein guter erster Eindruck bleibt gern in Erinnerung. Hier ein paar Tipps: • Recherchiere vorab, welche Unternehmen sich auf der Messe präsentieren werden. Vielleicht kannst du schon eine kleine Vorauswahl über die Firmen treffen, die dich wirklich interessieren. • Notiere dir deine Fragen für die Ausbildungsbetriebe vorab. Hier kannst du die Ausbildungsmessen deiner Region eintragen Datum Veranstaltung Ort © Christian Schwier – Fotolia
Duales Studium Ausbildung Berufspraxis Duale/Schulische Ausbildung in Theorie und Praxis Berufspraxis Meister/Fachwirt (m/w/d) Bachelor-Niveau in Theorie und Praxis (Technischer) Betriebswirt (m/w/d) Master-Niveau in Theorie und Praxis (Technischer) Betriebswirt (m/w/d) Master-Niveau in Theorie und Praxis Bachelor in Theorie Master in Theorie rund 350 Ausbildungsberufe Meister (m/w/d) (Technischer) Fachwirt (m/w/d) Fachkaufleute Fachmeister (m/w/d) Techniker (m/w/d) Betriebswirt (m/w/d) Technischer Betriebswirt (m/w/d) Finde deinen Traumberuf! 14 Du hast die Wahl! Duale Ausbildung und duales Studium Die meisten Ausbildungen in Deutschland sind dual angelegt. Das heißt, dass dir die praktischen Aspekte deines Berufs in deinem Betrieb vermittelt werden und die theoretischen in der Berufsschule. Wie oft du die Berufsschule besuchst, hängt dabei von der jeweiligen Ausbildung und deinem Lehrjahr ab. Entweder hast du ein- oder zweimal in der Woche Unterricht, oder du hast Blockschule und drückst mehrere Wochen am Stück die Schulbank, um danach wieder in deinen Betrieb zurückzukehren. Ungefähr nach der Hälfte deiner Ausbildungszeit musst du die sogenannte Zwischenprüfung ablegen, die dir und deinem Betrieb deinen bisherigen Lernerfolg aufzeigen soll. Und am Ende deiner Lehrzeit wartet die Abschlussprüfung auf dich. Noch relativ neu ist das Angebot eines dualen Hochschulstudiums für Abiturientinnen und Abiturienten sowie Schülerinnen und Schüler mit Fachhochschulreife. Ein duales Studium kombiniert eine betriebliche Ausbildung mit einem Hochschulstudium. Dabei wechseln sich mehrmonatige Praxisphasen mit den Semestern an der Fachhochschule oder Berufsakademie ab. Voraussetzung ist sowohl ein bestandenes Abitur als auch ein Arbeitsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Da es bei einem dualen Studium keine Semesterferien gibt, sondern nur die regulären betrieblichen Urlaubstage, kann so ein Studium mitunter schon sehr anstrengend sein. Die Vorteile liegen allerdings auf der Hand: sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und eine Ausbildungsvergütung während der Studienzeit. © Syda Productions - stock.adobe.com
Finde deinen Traumberuf! 15 Schulische Ausbildung Eine vollschulische Ausbildung absolvierst du meist an Berufsfachschulen. Du erhältst kein Ausbildungsgehalt und musst in privaten Bildungseinrichtungen ein Schulgeld bezahlen. Praktika sind ein wichtiger Teil der Ausbildung. Zu den Branchen mit schulischen Ausbildungen zählen das Gesundheits- und Sozialwesen, der Bereich der Gestaltung, verschiedene technische Bereiche oder auch Fremdsprachen. Eine schulische Ausbildung dauert in der Regel zwischen zwei und drei Jahren. Ausbildung mit Handicap Für körperlich oder geistig behinderte Jugendliche kann es mitunter sehr schwer sein, einen Ausbildungsplatz zu finden. Viele Arbeitgeber sind nämlich leider der Auffassung, dass behinderte Jugendliche „das eh nicht können“. Dabei hängt es ganz von der Ausbildung und der Behinderung ab, ob ein Jugendlicher tatsächlich weniger leistungsfähig ist. Wen stört es zum Beispiel, wenn eine Bürokauffrau oder ein Bürokaufmann im Rollstuhl sitzt? Zudem sind in den letzten Jahren viele Ausbildungen speziell für junge Leute mit Behinderung entstanden, zum Beispiel die Ausbildung zum Fachpraktiker Küche oder Fachpraktiker für Elektroniker. Auf alle Fälle gilt: Beim Betrieb nachfragen lohnt sich! © magele-picture - stock.adobe.com © Halfpoint - stock.adobe.com 6
16 „Nach dem Abi stand für mich schnell fest: Mein Hobby soll auch mein Beruf werden.” Tim, 22 Jahre, Auszubildender Kraftfahrzeugmechatroniker für Nutzfahrzeugtechnik, 3. Ausbildungsjahr, KVG Braunschweig Warum hast du dich für die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker entschieden – und warum gerade im Bereich Nutzfahrzeuge? Schon als Kind habe ich gerne an Fahrzeugen geschraubt – am liebsten an Oldtimern oder alten DDR-Fahrzeugen. Nach dem Abi stand schnell fest: Mein Hobby soll auch mein Beruf werden. Da ich schon Erfahrung mit Motorrädern und Pkw hatte, wollte ich nochmal etwas Neues ausprobieren – und so habe ich mich für Nutzfahrzeugtechnik entschieden. Was macht dir im Ausbildungsalltag am meisten Spaß? Am meisten Spaß habe ich daran, knifflige Fehler an Fahrzeugen zu finden. Das sind oft Probleme, die man nicht sofort sieht, sondern bei denen man richtig um die Ecke denken muss. Manchmal beschäftigt mich so ein Fall sogar noch abends im Bett – aber genau das macht für mich den Reiz aus! Welche Aufgabe hat dich bisher besonders gefordert? Welche Reparatur mich am meisten gefordert hat, kann ich nicht mehr sagen, dafür waren es einfach zu viele. Immer wieder herausfordernd ist es jedoch, wenn ein Bus unterwegs liegen bleibt und man bei Hitze oder Regen versucht, ihn schnell wieder flottzumachen. Was ist dir bei Sicherheit und Teamarbeit besonders wichtig? Das Allerwichtigste ist für mich, dass man sich im Team blind aufeinander verlassen kann. Ehrlichkeit, Gründlichkeit und Zuverlässigkeit stehen für mich an erster Stelle. Und: Es ist keine Schande, mal etwas nicht zu wissen – Hauptsache, man fragt nach, bevor man mit Halbwissen an eine Reparatur geht. Ein Bus springt nicht an – was ist dein erster Gedanke? Ganz ehrlich: „Och neeee.“ Das wird entweder eine Sache von zwei Minuten oder zwei Tagen. Meistens gibt’s da kein Zwischending. Was würdest du neuen Azubis mit auf den Weg geben? Bleib immer ruhig, egal was passiert. Überlege erst, bevor du etwas auseinanderbaust. Und wenn du bei einem Problem nicht weiterkommst, mach mal eine kurze Pause – meistens kommt dir die Lösung dann von selbst. Und ganz wichtig: Frag nach, wenn du nicht weiterweißt. Wie erlebst du die Unterstützung durch die Firma? Die Unterstützung in der Ausbildung ist echt top. Von den erfahrenen Gesellen lernt man jede Menge praktische Tricks, von den jüngeren Kollegen gibt’s viele aktuelle Infos aus der Berufsschule. Bei Fragen haben die Kollegen und Meister immer ein offenes Ohr. Wie ist das Team – und was war dein Highlight bei betrieblichen Aktionen? Die Stimmung in der Werkstatt ist meistens locker. Ich freue mich wirklich jeden Morgen, das Team zu sehen und mit einem Spruch zu begrüßen. Besonders cool war der Azubi-Tag am Anfang der Ausbildung.
Die Berufsbereiche 17 Die Berufsbereiche Was du da so machst „MINT“ ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mit einer Ausbildung in einem dieser Bereiche wirst du die Fachkraft von morgen. MINT-Berufe sind sehr gefragt, daher hast du hier gute Chancen, die Karriereleiter aufzusteigen. Was du da so brauchst Möchtest du einen MINT-Beruf erlernen, solltest du im naturwissenschaftlich-technischen Bereich fit sein. Analytisches Denken sollte dir leichtfallen. Team- und Kommunikationsfähigkeit sind daneben ebenso wichtig. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) Technische/r Produktdesigner/in (m/w/d) Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Was du mitbringen solltest: • Kreativität • gute Kenntnisse in Mathe und Physik • räumliches Vorstellungsvermögen • Kundenorientierung Was du alles lernst: • Umgang mit CAD-Programmen • Erstellung von 3D-Datensätzen und Dokumentationen für Bauteile und Baugruppen • Analyse, Konzeption sowie Prototypen- und Serienbetreuung • Durchführen von Präsentationen Du musst dich zwischen zwei Fachrichtungen entscheiden: Produktgestaltung und -konstruktion oder Maschinen- und Anlagenkonstruktion. Weiterbildung: • zum/zur Gestalter/in in der Fachrichtung Produktdesign (m/w/d) • zum/zur Techniker/in in der Fachrichtung Maschinentechnik (m/w/d) • Studium, beispielsweise der Konstruktionstechnik Kfz-Mechatroniker/in (m/w/d) Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Was du mitbringen solltest: • Geschicklichkeit im Umgang mit Werkzeugen • technisches Verständnis • Freude am Umgang mit Maschinen • lösungsorientiertes Arbeiten • Geduld • Fingerspitzengefühl • Begeisterung für Innovationen in der Autowelt Was du alles lernst: • Reparatur und Wartung von Fahrzeugen • Austausch von Einzelteilen • Kundenberatung • Durchführung von Inspektionen Im Laufe der Ausbildung kannst du dich für einen der folgenden Schwerpunkte entscheiden: Personenkraftwagentechnik, Nutzfahrzeugtechnik, Motorradtechnik, System- und Hochvolttechnik oder Karosserietechnik. Weiterbildung: • zum/zur Kfz-Servicetechniker/in (m/w/d) • zum/zur Automobil-Serviceberater/in (m/w/d) • zum/zur Automobilverkäufer/in (m/w/d) • zum/zur Automobilteile- und Zubehörverkäufer/in (m/w/d) © Michael - stock.adobe.com
18 MIT UNS KOMMST DU HOCH HINAUS! Suchst du eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in der spannenden Welt der Luft- und Raumfahrttechnik? Dann bist du bei uns genau richtig! Die INVENT GmbH ist das Unternehmen der Zukunft. Als Leichtbauspezialist für innovative Faserverbundtechnologien entwickeln und produzieren wir Strukturkomponenten von der ersten Idee bis zur Serienfertigung. Der Großteil unserer Fertigungsstücke kommt hoch hinaus. WERDE EIN TEIL UNSERES TEAMS MIT DEINER AUSBILDUNG ZUM/ZUR: • Industriekaufmann/frau • Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik • Fachinformatiker/in für Systemintegration • Technische/r Produktdesigner/in INVENT GmbH | Ansprechpartnerin Ausbildung Susanne Braun | Tel. 0531 24466-40 Christian-Pommer-Straße 47 | 38112 Braunschweig| jobs@invent-gmbh.de | www.invent-gmbh.de BEI UNS ERWARTEN DICH: • ein moderner Arbeitsplatz und spannende Projekte • ein sympathisches Team mit viel Spaß an der Arbeit • eine zukunftssichere Branche • sehr gute Übernahmechancen • tolle Team-Events • Firmenfitness Hansefit FOLLOW US ON SOCIAL MEDIA Was hat dich dazu bewogen, eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker bei INVENT zu beginnen? Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, weil ich das Thema Luft- und Raumfahrt sehr spannend finde. Ich habe hier die Möglichkeit, mit verschiedensten Werkstoffen wie Faserverbund, Metall und Kunststoff zu arbeiten. Hierbei ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Bei INVENT kann ich mein technisches Verständnis und handwerkliches Geschick täglich einsetzen und erweitern. Was gefällt dir besonders an deiner Ausbildung und bei der INVENT GmbH? Das Besondere bei INVENT ist, dass ich an spannenden Projekten wie Flugzeugteilen und Satellitenstrukturen mitarbeiten darf, die dann irgendwann im Himmel oder sogar im All zum Einsatz kommen. Hier ist jedes Bauteil einzigartig und es ist eine hohe Präzision gefragt. Die Aufgaben sind sehr abwechslungsreich und die Arbeit im Team macht mir großen Spaß. Ich kann hier viel von den KollegInnen lernen und erfahre sehr viel Unterstützung. Außerdem finden regelmäßig tolle Teamevents und Mitarbeiterveranstaltungen statt, wodurch bei INVENT ein sehr gutes Betriebsklima herrscht. Zudem bietet INVENT den MitarbeiterInnen eine Mitgliedschaft bei Hansefit an, damit kann ich alle Fitnessstudios der Region nutzen. Was würdest du zukünftigen Azubis mit auf den Weg geben? Wenn du Spaß an Technik hast, gern im Team arbeitest und Lust auf eine Ausbildung in einem zukunftsorientierten Unternehmen mit spannenden Projekten hast, dann bist du bei INVENT genau richtig. Hier kannst du viel lernen, dich persönlich weiterentwickeln und an Produkten arbeiten, die die Welt ein Stück besser machen. Es ist eine zukunftssichere Branche und die Übernahmechancen sind nach der Ausbildung relativ groß, egal ob du eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker machst oder du dich für andere Ausbildungsberufe interessierst, wie Industriekaufmann/frau, Technische/r Produktdesigner/in oder Fachinformatiker/in für Systemintegration. GABRIEL SIEMENS Verfahrensmechaniker, INVENT GmbH 2. Lehrjahr GABRIEL WEISS, WIE ES GEHT!
Die Berufsbereiche 19 Weiterbildung: • zum/zur Industriemeister/in in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk (m/w/d) • zum/zur Techniker/in der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik (m/w/d) • Studium der Kunststoff- oder Verfahrenstechnik Fluggerätemechaniker/in (m/w/d) Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre Was du mitbringen solltest: • Begeisterung für Technik und Mechanik • sehr gutes technisches Verständnis • Geschicklichkeit • hohes Verantwortungsbewusstsein • Zuverlässigkeit • Bereitschaft zum Schichtdienst • kein Problem mit Lärm, Gerüchen und Schmutz • Konzentrationsfähigkeit • Fitness Was du alles lernst: • Bauen, Warten und Instandhalten von Flugzeugen, Hubschraubern und Raumfahrzeugen • Elektrotechnik, Aerodynamik und Werkstofftechnik • Instandhaltungstechnik: Prüfung und Sicherung der Flugkörper, Wartungsarbeiten, Kontrollen, Reparaturen • Fertigungstechnik: Montage des Flugkörpers und dessen Innenausstattung, Erstellen von technischen Zeichnungen, Zusammenbau von Einzelteilen • Triebwerkstechnik: Montage und Kontrolle von Triebwerkssystemen Nach der Zwischenprüfung spezialisierst du dich auf eine der folgenden Fachrichtungen: Fertigungstechnik, Instandhaltungstechnik, Triebwerkstechnik. Weiterbildung: • zum/zur Luftfahrttechniker/in (m/w/d), Industriemeister/in Flugzeugbau/Luftfahrttechnik (m/w/d) oder Prüfer/in (m/w/d) • verschiedene Spezialisierungsweiterbildungen • Studium, beispielsweise des Ingenieurwesens Kunststoff- und Kautschuktechnologe/ -technologin – Formteile (m/w/d) Ausbildungsdauer: 3 Jahre Was du mitbringen solltest: • gute Noten in Chemie, Mathematik und Physik • Sorgfalt • Aufmerksamkeit • handwerkliches Geschick • technisches Verständnis • Reaktionsgeschwindigkeit Was du alles lernst: • Verarbeitung von Polymeren, Zuschlag- und Hilfsstoffen mithilfe verschiedener Verfahren • Planung von Arbeitsabläufen • Erstellung von Mischungen nach Rezept • Anwendung von spanlosen oder spanenden Verfahren • Behandlung von Oberflächen • Überwachung des Fertigungsprozesses • Vorbereitung der Maschinen und Anlagen • Wartung der Produktionsanlagen • Qualitätssicherung Eine Ausbildung zum/zur Kunststoff- und Kautschuktechnologen/ -technologin (m/w/d) ist in 7 verschiedenen Fachrichtungen möglich: Bauteile, Compound- und Masterbatchherstellung, Faserverbundtechnologie, Formteile, Halbzeuge, Kunststofffenster oder Mehrschichtkautschukteile. © Sandor Jackal - Fotolia © cherryandbees - stock.adobe.com
20 Streiff & Helmold in 30 Sekunden Unsere Kreativtechnik Wir bei Streiff & Helmold sind von Berufs wegen kreativ. Daher haben wir für unsere Leser*innen einen „STREIFF Sprint“ durchgeführt. Mit „Sprint“ bezeichnet man eine Kreativtechnik, bei der die Teilnehmer*innen gebeten werden, innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne, Begriffe zu einem bestimmten Thema zu nennen. Unsere Mitarbeiter*innen mussten also blitzschnell und ohne groß zu reflektieren, intuitiv ihre Gedanken zu ihrer Ausbildung bei Streiff & Helmold liefern. So haben wir Auszubildende aus unterschiedlichen Abteilungen gebeten, sich an diesem Sprint – als Orientierungshilfe – zu beteiligen. Dazu haben wir Patrick (Packmitteltechnologe), Felix (Auszubildender Industriekaufmann), Laura (Auszubildende Kauffrau für Büromanagement) und Matti (IT-Systemadministrator) gebeten, aufzulisten, was ihnen zu Streiff & Helmold spontan einfällt – und das in 30 Sekunden! Die ersten Sekunden laufen Dabei haben sie sofort das gute Arbeitsklima genannt! Patrick und Felix notierten zudem super schnell Begriffe, wie gutes Betriebs- und Arbeitsklima. Laura und Matti entschieden sich fix für Familiarität, Freundlichkeit und nettes Team. Doch nicht nur unser Arbeitsklima ist positiv aufgefallen. Zusätzlich schätzen die Mitarbeiter*innen auch unsere flexiblen Arbeitszeiten. Die Begriffe Gleitzeit, Freiheiten und Flexibilität unterstreichen dies nochmals. Zeit für die Ausbildung Die Ausbildung ist Matti und Patrick positiv im Gedächtnis geblieben. Begriffe wie „STREIFFCampus“ und zukunftsorientiert wurden festgehalten. Bei unserem „STREIFFCampus“ handelt es sich um interne Schulungen für Mitarbeiter*innen sowie unsere Auszubildenden; ihnen werden dort verschiedene Themen und Sachverhalte nähergebracht. Unsere abwechslungsreichen und spannenden Aufgaben wurden übrigens bei Felix, Patrick und Laura vermerkt. Da alle Mitarbeiter*innen spannende und selbständige Aufgaben bekommen, wurden noch Verantwortung bzw. Selbstständigkeit genannt. Unsere Auszubildenden durchlaufen diverse Abteilungen, um die Hintergründe unserer Prozesse besser verstehen zu können. Dementsprechend notierten Laura und Felix auch Abteilungswechsel und viele gute Einblicke in die Abteilungen. Endspurt Wir haben Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Abteilungen gebeten, diesen Sprint durchzuführen und es sind sich alle einig, dass Streiff & Helmold ein gutes Arbeitsklima pflegt, spannende und selbstständige Arbeit fördert sowie eine abwechslungsreiche Ausbildung mit hohem Praxisanteil bietet. Wir bieten dir: Vielfältige Aufgaben Gute Übernahmechancen Hervorragendes Arbeitsklima Neugierig? Dann registriere dich in unserem Bewerbungsportal auf streiff.de Ausbildung bei Streiff & Helmold streiff.de/ausbildung @streiffundhelmold Unsere Ausbildungsberufe: (m/w/d) Kaufleute für Büromanagement Anlagen- und Maschinenführer Fachkräfte für Lagerlogistik Medientechnologen Druck Packmitteltechnologen Industriekaufleute Fachlageristen Unverzichtbar, zukunftssicher und kreativ. Lerne Verpackungen und Markenhersteller kennen. Wir stehen für eine Ausbildung mit Perspektive! Jetzt scannen und bewerben! www.streiff.de Ausführliche Informationen zu unseren Ausbildungsberufen findest du unter: streiff.de/ausbildung oder auf Instagram @streiffundhelmold Wir freuen uns auf dich!
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