Maßnahmen zur Wohnraumanpassung in der Stadt Braunschweig

Maßnahmen zur Wohnraumanpassung in der Stadt Braunschweig Ein Leben lang zu Hause wohnen

Stets für Sie da! Die Mitarbeitenden am Klinikum Braunschweig versorgen pro Jahr 65.000 stationäre sowie 200.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Unabdingbar sind dafür: neueste Technik, aktuelle medizinische Kenntnisse und stetig fortgebildete Fachkräfte. Das Klinikum Braunschweig – das Rückgrat der Region Ihr MAXIMALVERSORGER in Braunschweig und Umgebung Nick Neufeld

1 GruSSwort der Sozialdezernentin Liebe Leserinnen und Leser, Wohnen ist ein großes Thema. Bei vielen Menschen besteht der Wunsch auch bei Hilfebedarf – insbesondere im Alter – in der gewohnten Umgebung bleiben zu können. Die Ausstattung der Wohnung wird den zunehmenden Bedürfnissen allerdings oftmals nicht gerecht. Ein barrierefreier oder zumindest barrierearmer Wohnraum ist wichtig um ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die nachstehenden Informationen vermitteln Ihnen Ansprechpartner und viele Tipps und Anregungen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes in Hinblick auf Gestaltung der Räume, Barrierefreiheit und Sicherheit im häuslichen Umfeld. Häufig können mit geringem Aufwand Mängel oder Sicherheitsrisiken behoben werden. So individuell wir Menschen sind, so individuell sind auch die Möglichkeiten des Lebens. Ich hoffe Sie finden die ein oder andere Anregung für Ihr eigenes Umfeld. Diese Broschüre ist kostenfrei, aber ganz bestimmt nicht umsonst! Viel Freude beim Lesen Ihre Christine Arbogast © Stadt Braunschweig /Daniela Nielsen © Marco 2811/ stock.adobe.com

2 GruSSwort des Behindertenbeirates Liebe Braunschweigerinnen und Braunschweiger! Der Behindertenbeirat Braunschweig e. V. ist von der Stadt Braunschweig mit der Wahrnehmung der Interessen von Menschen mit Behinderung und von Behinderung bedrohter Menschen beauftragt. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und engagieren uns in vielen Bereichen aktiv für behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen. Zudem fördern und unterstützen wir andere Selbsthilfegruppen, Vereine, Einrichtungen und Einzelpersonen, die sich für Behinderte in Braunschweig einsetzen. Wir sind dabei die erste Anlaufstelle. Wir arbeiten ehrenamtlich und unabhängig von der Stadt, der Verwaltung und anderen Organisationen, nehmen an wichtigen Ausschüssen der Stadt mit beratender Stimme teil und sind auf allen Ebenen der Verwaltung Ansprechpartner zu den Themen Behinderung und Barrierefreiheit. Wir begrüßen den Kontakt von Vertretern jeglicher Arten von Behinderung. Auch Familien und Freunde von Behinderten sowie fachkompetente Menschen sind bei uns herzlich willkommen. Zusammen helfen wir den Menschen, die oft nur schwer sich selbst helfen können. Wir freuen uns, Sie mit dieser Broschüre zu unter- stützen, dass Sie auf Dauer in Ihrem gewohnten Umfeld leben können und unterstützen Sie gerne in weiteren Fragen zu diesem und anderen Themen. Wir freuen uns auf Sie! Olaf Gedrowitz 1. Vorsitzender © Fotografie – Martin Menzel

Womit beschäftigt sich die Geriatrie, also die Altersmedizin, am Klinikum Braunschweig? PD Dr. Matthias Görnig: Zu uns kommen in der Regel Patientinnen und Patienten mit einem Akutereignis, etwa einem Knochenbruch oder einer Lungenentzündung. Das größte Ziel der Geriatrie ist der Erhalt oder auch die Wiedererlangung der Selbstständigkeit der Menschen. Nancy Hoser: Wir arbeiten multiprofessionell. So finden sich neben Physiotherapie auch Ergotherapie, Sprach und Schlucktherapie sowie Neuropsychologie als therapeutische Bereiche. Wir schauen individuell, welche Therapieformen die Patientinnen und Patienten benötigen. Wie werden die geriatrischen Ziele definiert? PD Dr. Matthias Görnig: Unser Hauptziel ist es, dass die Patientinnen und Patienten keine höhergradige Pflegebedürftigkeit entwickeln, sondern möglichst im häuslichen Umfeld bleiben können. Nancy Hoser: Das Hauptziel wird gemeinsam mit dem Patienten, der Patientin und gegebenenfalls den Angehörigen definiert und während des Aufenthalts nachgesteuert, falls nötig. Wir schauen, wie es dem Erkrankten vor dem Klinikaufenthalt zu Hause gegangen ist und betrachten jeden Patienten ganzheitlich, das ist zwingend erforderlich. Danach legen wir die Therapien fest mit dem Ziel, dass die Menschen ihren persönlichen Radius wieder erreichen oder erweitern können. Welche Patientinnen und Patienten werden geriatrisch behandelt? PD Dr. Matthias Görnig: Wir haben bei uns viele Fälle aus dem Bereich der Alterstraumatologie. Das sind meist Stürze mit oder ohne Brüche. Wir haben aber auch einen großen neurologischen Schwerpunkt. Unsere Oberärztin Dr. Dorothea Hellmich ist Neurologin; Schlaganfallpatienten mit Folgekomplikationen wie Lähmungen oder Sprachstörungen sind daher auch bei uns auf Station. Wir können hier die Lücke zwischen dem Vorfall und dem Aufenthalt in einer neurologischen Reha schließen. Nancy Hoser: Die Patientinnen und Patienten zeichnen sich unter anderem durch ihre Multimorbidität aus, und wir betreiben häufig transprofessionelle Ursachenforschung. PD Dr. med. Matthias Görnig, Chefarzt der Geriatrie, und Nancy Hoser, Leiterin der Abteilung Physiotherapie in der Geriatrie. Was passiert mit Patientinnen und Patienten in der Geriatrie? Chefarzt PD Dr. med Matthias Görnig und Nancy Hoser, Leiterin der Abteilung Physiotherapie in der Geriatrie, geben Einblicke in ihre Arbeit. Selbstständigkeit lange erhalten Geriatrie / Altersmedizin Celler Straße 38, 38114 Braunschweig Tel.: +49 531 595 3400 Fax: +49 531 595 3499 info@klinikumbraunschweig.de „Das größte Ziel ist der Erhalt oder die Wiedererlangung der Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten.“ Klinikum Braunschweig

4 Inhaltsverzeichnis GruSSwort der Sozialderzernentin 1 GruSSwort des Behindertenbeirates 2 Allgemeine Einführung 6 Barrierefreies Wohnen 6 Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht 7 Wohnraumanpassung 7 Wohnraumberatung 7 Rundgang durch die Räume 8 Eingang, Treppenhaus und Flur 8 Küche 10 Bad, WC 12 Wohnzimmer 14 Schlafzimmer 16 Balkon, Garten 17 Nützliche Hilfsmittel 18 © Ingo Bartussek /AdobeStock Trauerbeistand e.V. Beratungs- und Begegnungsstätte inkl. Kindertrauergruppe „Patronus“ Vorsorge – Bestattung – Trauerbeistand e. V. kontakt@trauerbeistand-ev.de www.trauerbeistand-ev.de info@arbor-bestattungen.de www.arbor-bestattungen.de Lincolnstraße 46 / 47 38112Braunschweig Tel.: 0531 / 250 67 60 Jens Brink Vorsorgeordner und Patientenverfügungen sind bei uns kostenloser Service.

5 Alter und Technik 20 Smart Home Technologie 20 Hilfe im Alltag 21 Hausnotruf 21 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 23 Wohnraumanpassung bei Demenz 26 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten 27 Sicherheit im häuslichen Umfeld 29 Sicherung von Haus und Wohnung 29 Beratung durch die Polizei 29 Wichtige Ansprechpartner zum Thema „Wohnen im Alter“ 30 Hilfe und Unterstützung 31 Die Pflegereform 31 Pflegegrade und Leistungen 31 Pflegearten 34 Unterstützung für pflegende Angehörige 35 Pflegeberatung 35 Inserentenverzeichnis / Impressum U3 U = Umschlagseite © Kzenon /AdobeStock © Razvan Chisu/AdobeStock Individuelle Rollstuhlbeförderung ohne Umsteigen - Privatfahrten - Krankentransporte - Partner der gesetzlichen Krankenkassen www.rolli-shuttle.de Tel: BS 58 08 4444 We keep you mobile Braunschweiger Rollstuhl-Shuttle 0531 58 08 4444

6 Allgemeine Einführung In der eigenen Wohnung sollte sowohl die ungehinderte Erreichbarkeit der Räume als auch die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Alltagsgegen- stände gewährleistet sein. So kann die Wohnung oder das Eigenheim mit gezielten Umbaumaßnahmen seniorengerecht und barrierefrei umgestaltet werden. Ziel einer solchen Wohnraumanpassung ist in erster Linie der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung sowie die Ver- besserung der Wohnungs- und Lebensqualität. Barrierefreies Wohnen Unter „Barrierefreiheit“ versteht man einen um- fassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller gestalteten Lebensbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf, dass bauliche und sonstige Anlagen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Personen mit Kleinkindern oder für ältere Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Bei Gelenkerkrankungen oder ähnlichen körperlichen Beeinträchtigungen kann die Bewältigung des Alltags oftmals schon daran scheitern, wenn der Zugang zur Wohnung im dritten Stock mangels Fahrstuhl erheblich erschwert wird. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber für alle Neubauten mit mehreren Stockwerken Fahrstühle als Teil des barrierefreien Wohnens vorgeschrieben. Bei der barrierefreien Wohnraumgestaltung ist vor allem darauf zu achten, dass alle Räume und Alltagsgegenstände ungehindert und gefahrlos genutzt werden können. Ein Bewegungsmelder, der das Licht selbsttätig ein- und ausschaltet, oder automatisierte Rollläden sind nützliche Hilfsmittel. Das Badezimmer sollte im Hinblick auf die Dusche möglichst ebenerdig sein. Alternativ empfiehlt sich das Anbringen einer kleinen Rampe. Griffe in Reichweite erleichtern außerdem das Duschen, Baden oder Waschen am Waschbecken. © Photographee /AdobeStock © mariesacha /AdobeStock © Johnny Greig 2018 / iStock © Colourbox.de

7 Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass es zwischen der Begrifflichkeit „barrierefrei“ und „behindertengerecht“ einen Unterschied gibt. So ist eine Behinderung jeweils individuell. Menschen mit Sehbehinderung haben andere Bedürfnisse als beispielsweise Personen, die querschnittsgelähmt und deshalb auf den Rollstuhl angewiesen sind. Beide Menschen haben eine Behinderung, ein querschnittsgelähmter Mensch benötigt jedoch grundsätzlich eine anders gestaltete Wohnung als ein sehbehinderter Mensch. Eine behindertengerechte Wohnung ist deshalb nach der individuellen Behinderung gestaltet, während eine barrierefreie Wohnung grundsätzlich dahingehend zu gestalten ist, dass alle Wohnbereiche ungehindert erreicht werden können. Eine barrierefreie Wohnung wird nicht nur von älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen benötigt, sondern ist für die ganze Familie eine große Erleichterung. Wohnraumanpassung Eine Wohnraumanpassung soll Ihnen oder Ihren Angehörigen das selbstständige Leben in Ihrem Zuhause erleichtern, sowohl im Alter als auch bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit. In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenen Wohnung ohne Wohnraumanpassung schwierig. Beispielsweise werden mit der Zeit Stufen und sanitäre Anlagen zum Problemfall. Deshalb müssen Sie nicht zwangsläufig ans Umziehen denken. Mit recht- zeitigen Umbaumaßnahmen in der Wohnung können Sie die Bewältigung des Alltags vereinfachen und somit Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität fördern. Dafür sorgt zum Beispiel die Installation eines Treppenlifts oder die rutschsichere Ausstattung der Stufen im Treppenhaus. Mehr Sicherheit bieten auch die Anbringung von gut erkennbaren Haltegriffen und Stützstangen oder die Installation von Bewegungsmeldern für den nächtlichen Weg zur Toilette. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass alle Stolperfallen in den Wohnräumen beseitigt werden. Der Einbau von gut erreichbaren Lichtschaltern, das Absenken von Hängeschränken in der Küche und der Umbau der Wanne zu einer stufenlosen Dusche sind ebenso hilfreiche Maßnahmen für den alltäglichen Bedarf in den eigenen vier Wänden. Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Mit einem Wohnraumberater können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, sollten Sie anschließend Ihre Pläne mit Ihrem Vermieter besprechen, denn er muss der Wohnungsanpassung zustimmen. Eine Beratung ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barrierefreiheit und Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. Die Pflegeversicherung bezuschusst auch den Seniorenumzug in eine barrierefreie Wohnung als Maßnahme der „Wohnraumanpassung für Senioren“. Wohnraumberatung Viele Menschen wollen rechtzeitig Voraussetzungen schaffen, um möglichst lange und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Durch bauliche Umbaumaßnahmen sollte die Wohnung sicher und bequem eingerichtet sein und den altersbedingt veränderten Bedürfnissen gerecht werden. Bei Nutzung von kostenpflichtigen Maßnahmen gibt es aber auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, Zuschüsse oder Darlehen in Anspruch zu nehmen. Bei einem Gespräch mit einem qualifizierten Wohnraumberater bekommen Sie Informationen über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und finden gegebenenfalls Unterstützung bei den Antragsverfahren. Darüber hinaus können Sie technische Fragen klären, den Verlauf planen und Kontaktdaten von Architekten und Handwerkern einholen. Bei einem Beratungsgespräch kann sich aber auch herausstellen, dass ein Umbau höhere Kosten verursachen würde als ein Umzug in eine geeignete Wohnung. Deshalb ist es empfehlenswert, alle sachgerechten Alternativen mit einem kompetenten Wohnraumberater zu besprechen und gründlich abzuwägen. Im Idealfall wird die Bauausführung beziehungsweise der Umzug durch die Beratungsstelle begleitet sowie die Finanzierung abgeklärt.

Rundgang durch die Räume In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenen Wohnung ohne Wohnraumanpassung schwierig. Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts führt Ihnen vor, an welchen Stellen Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl von möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen wird. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewandt werden. Bei einer individuellen Wohnberatung kann abgeklärt werden, wie Ihre Wohnsituation noch besser gestaltet werden kann. 8 Eingang, Treppenhaus und Flur Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und verringert bei Nässe die Rutschgefahr. Leuchtende Lichtschalter können auch im Dunkeln problemlos bedient werden. Eine beleuchtete Klingel ist hilfreich, damit es nicht zu Verwechslungen zwischen der Klingel und den Lichtschaltern kommt. Der Türspion sollte nicht zu hoch sein. Eventuell zwei Türspione in unterschiedlicher Höhe einbauen lassen (zum Beispiel 1,20 m und 1,60 m). Durch die Grundierung von Türschwellen werden mögliche Stolperfallen behoben. Auch fällt es Rollstuhlfahrern leichter, durch Türen zu fahren. Beidseitige Geländer bzw. Handläufe verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Geländer mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Deren optimale Höhe beträgt circa 90 cm. 1 2 3 4 5 6 7 8 © Ingo Bartussek /AdobeStock © Pond Thananat /AdobeStock © Pond Thananat /AdobeStock

9 Bei einer Gehbehinderung empfiehlt es sich, einen Treppenlift einbauen zu lassen. Glatte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppen, Stufen und Podeste mit selbstklebenden Anti-Rutsch-Belägen rutschfest zu machen. Sitzgelegenheiten und Abstellflächen im Eingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. 8 1 2 3 4 5 6 7 © Alex / stock.adobe.com © Roland Prillwitz /mediaprint infoverlag gmbH

10 Küche Senken Sie Hängeschränke so ab, dass Sie den Inhalt ohne sich zu strecken entnehmen können. Planen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Lagerung von Vorräten und Behältern ein. Eventuell den Inhalt der Oberschränke umräumen. Bauen Sie Unterschränke mit Auszügen und Schubladen ein. Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte an, so dass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können. Und verschaffen Sie sich unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für Beinfreiheit. Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zum Arbeiten – ebenso im Bereich des Spülbeckens. Achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsfelder. Bringen Sie rund um den Arbeitsbereich leichtgängige Hebel und Türgriffe sowie ausreichend stabile und gut erreichbare Haltegriffe an. 1 2 3 4 5 6 7 Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden. Rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Standfestigkeit. Gute Lichtquellen entspannen die Augen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Spezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: Besteck mit Fingergriffmulden, Kombination aus Gabel und Messer, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner usw. Runden Sie spitze und gefährliche Möbelkanten ab. Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren ohne sich zu bücken. Damit die Küche geräumiger ist, sollten Sie sich auf wenige, nützliche Möbel beschränken. 8 9 10 11 © PEOPLE IMAGES / iStock © Landkreis Tirschenreuth-Musterwohnung (2) 11

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12 Bad, WC Ein ausreichend breiter Zugang ohne Schwelle ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen. Nach außen schwingende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen mühelos, gestürzte Personen zu erreichen. Eine bodengleiche Dusche erleichtert die Nutzung der Duschkabine/des Duschbereiches und reduziert das Stolperrisiko. Feste Duschtrennwände sind Barrieren! Deshalb sollte der Spritzschutz der barriere- freien Dusche aus beweglichen Duschwänden oder einem Duschvorhang bestehen. Rutschsichere Matten in Wanne und Dusche sind unerlässlich. Kleine oder rutschhemmende Fliesen bzw. Fußböden verringern die Gefahr des Ausrutschens. Gut erkennbare, stabile Haltegriffe und Stützstangen sorgen für mehr Sicherheit. 1 2 3 4 5 Eine Sitzgelegenheit vor dem Waschbecken sowie ein Duschhocker in der Duschkabine erleichtern den Wasch- /Duschvorgang. Deshalb ist es ratsam, Unterbauten am Waschbecken zu entfernen. Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen. Ein höhenverstellbares Waschbecken lässt sich individuell anpassen. Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. Verstellbare Spiegel erleichtern die Körperpflege. Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Ein- und Aussteigen ohne fremde Hilfe. Heizkörper können auch als Handtuchhalter genutzt werden. Bauen Sie für den Notfall eine Notrufanlage oder Inaktivitätserkennung ein. 6 7 8 9 © Jörg Lantelme /AdobeStock

13 © roland Prillwitz / mediaprint infoverlag gmbh 1 2 3 4 8 6 7 5 9 Haustechnik Wolf GmbH 0531 58 123 0 | www.bauschke.de 0531 250 53 550 | www.haustechnik-wolf.gmbh Mit Ihnen zusammen fürs komfortable Wohnen. Wir machen mit Ihnen Bäder, Umbauten, Anbauten und Neubauten. Schiedung Bauunternehmen Spitzwegstraße �� ����� Braunschweig Telefon (����) �� �� �� Telefax (����) �� �� �� E-Mail info@schiedung-bau.de SEIT 1924 GmbH & Co. KG • Neubau • Umbau • Fassadenrenovierung • Altbausanierung Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Olaf Pape 27 Farnw 7 38104 raunschweig Tel f (0531) 33 26 65 Telefax (0531) 34 25 43 E-Mail info@schiedung-bau.de Sc i dun Bauu ternehmen Spitzwegstraße �� ����� Braunschweig Telefon (����) � � �� Telefax (� ��) � � �� E-Mail info@schiedung-bau.de SEIT 1924 GmbH & Co. KG • Neubau • Umbau • Fa sadenrenovierung • Altbausanierung Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Olaf Pape 27 Farn 7 38104 raunschweig T lef n (0531) 33 2 65 Telefax (0531) 34 25 43 E- ail info@schiedung-bau.de Schiedung Bauunt rnehmen Spitzwegstraße �� ����� Braunschweig Telefon (����) �� �� �� Telefax (����) �� �� �� E-Mail i fo@schiedung-bau.de SEIT 1924 GmbH & Co. KG • Neubau • Umbau • Fassadenrenovierung • Altbausa i rung Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Olaf Pape 27 Farn 7 38104 r nschweig Tel fo (0531) 33 26 65 Telefax (0531) 34 25 43 E-Mail info@schiedung-bau.de • Fass denrenovierung • Altbausanierung • Barrierearme Umbauten

14 Wohnzimmer Genügend Bewegungsfreiheit steigert die Lebensqualität, zum Beispiel durch das Entfernen von überflüssigen Möbeln. Lassen Sie leuchtende Lichtschalter einbauen, die gut erreichbar sind. Eventuell können auch Bewegungsmelder installiert werden. Faltbare Gehgestelle (Gehbank) bieten festen Halt und ermöglichen eine sichere Fortbewegung innerhalb der Wohnung. Elektrische Rollläden öffnen und schließen automatisch und erfordern kaum Kraftaufwand. Schaffen Sie sich Sitzmöbel in geeigneter Höhe an oder passen Sie diese durch Holzklötze vom Schreiner an. Um auch im Sitzen einen guten Blick aus dem Fenster zu haben, sollten Fensterbrüstungen eine Höhe von maximal 60 cm haben. 1 2 3 4 © WavebreakMediaMicro /AdobeStock ©J örg Lantelme / stock.adobe.com © Bjoern Danzke /AdobeStock

15 1 © roland Prillwitz / mediaprint infoverlag gmbh Aufstehsessel sind bequem und unterstützen das Aufstehen. Blumen und Grünpflanzen sollten gut zugänglich sein, so dass sie ohne Probleme gewässert werden können. Das Telefon sollte sich immer in greifbarer Nähe zu den Sitzmöbeln befinden. Fernbedienung und Telefon mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. Stolperfallen wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. Ausreichend Steckdosen an der Wand vermeiden die Verlegung von Verlängerungskabeln. Bedienungselemente, wie zum Beispiel Lichtschalter, Steckdosen etc. sollten in einer Höhe von 85 cm angebracht oder individuell an die geeignete Höhe anpasst werden. 5 6 7 8 9 © James Phelps JR / istockphoto.com 1 9 8 3 4 5 7 2 6

16 Schlafzimmer Lichtschalter sollten auch vom Bett aus erreicht werden können. Für den nächtlichen Weg zur Toilette wären Nachtlichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder). Eine Zeitschaltuhr, um Jalousien oder Rollläden täglich zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen, ist sinnvoll. Eine individuell angepasste Höhe des Bett- gestells oder eine erhöhte Matratze erleichtert das mühelose Aufstehen (eventuell verstellbare Kopf- bzw. Fußteile). Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. Schaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stützmöglichkeiten. Stolperfallen wie Teppichkanten sollten vermieden werden. 1 2 3 4 Sinnvoll wäre ein zweiter Telefonanschluss. Neben dem Bett sollte genug Platz für das Telefon bzw. den Hausnotruf vorhanden sein. Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. Elektrische Pflegebetten sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. 5 6 7 © roland Prillwitz / mediaprint infoverlag gmbh © nomame / Adobe Stock 1 5 6 7 2 4 3

17 Balkon, Garten Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft dabei, Stürze zu vermeiden. Gartenwege sollten möglichst einen Meter breit sein, um sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator nutzen zu können. Gleichen Sie die Höhe der Böden an, um den Übergang vom Zimmer auf den Balkon zu erleichtern. Falls ein schwellenloser Übergang nicht möglich ist, können Rampen und Plattformlifte helfen, Stufen zur Terrasse oder zum Garten zu überwinden. Ein stabiler Haltegriff neben der Balkon- oder Terrassentür hilft beim Überwinden von Türschwellen. Stühle und Sitzmöglichkeiten bieten ausreichende Erholungsmöglichkeiten. Solarlampen sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. 1 2 3 4 © Andrea Arnold / istockphoto.com 1 4 2 3 Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen und Knien während der Gartenarbeit. © roland Prillwitz / mediaprint infoverlag gmbh

18 Nützliche Hilfsmittel Um ein möglichst selbstständiges Leben führen zu können, müssen die Gegebenheiten im Wohnraum so angepasst werden, dass beispielsweise der Toilettengang, die tägliche Hygiene oder die Nahrungsaufnahme möglichst lange mühelos bewältigt werden können. © H_Ko /AdobeStock Wir sind gern für Sie da

© LK Tirschenreuth-Musterwohnung © Pixelot /AdobeStock 19 Neben Umbaumaßnahmen können kleine Hilfsmittel den Alltag erheblich erleichtern. Eine bewährte Gehhilfe ist zum Beispiel der Rollator, von dem es auch eine klappbare Variante gibt. Voraussetzung für den häuslichen Gebrauch ist, dass genug Freiraum vorhanden ist. Um die Kleidung schnell und bequem auf erreichbare Höhe zu bringen, kann ein elektrischer Kleiderlift in den Schrank eingebaut werden. Mehr Sicherheit bietet auch ein Gardinenlift. So wären Sie beim Ab- und Aufhängen nicht mehr auf eine Leiter angewiesen. Falls das Öffnen des Fensters umständlich ist, weil beispielsweise der Griff schwer erreichbar ist, können sowohl flexible als auch fest montierte Verlängerungen der Fenstergriffe hilfreich sein. Im Badezimmer ist es wichtig, mit Haltegriffen für mehr Standsicherheit zu sorgen und Rutschgefahren zu vermeiden. Ein drehbarer und verschiebbarer Duschsitz, der am Duschtassenrand aufgesetzt wird, hilft Ihnen beim Ein- und Aussteigen in die Dusche und kann ohne Aufstehen zu müssen, bewegt werden. Sehr nützlich für die tägliche Hygiene ist beispielsweise ein Dusch-WC mit Warmwasser-Unterdusche und Warmluft-Trocknung. Ein technisches Hilfsmittel ist die Funk- bzw. Umfeldsteuerung, mit der Sie durch Sprachbefehle Beleuchtung, Jalousien, Heizung, Türsprechanlage und alle möglichen HiFi-Anlagen bedienen können. Nicht zu vergessen ist eine Notrufanlage mit Funkfinger, die sich immer in Ihrer Greifnähe befindet. Auch das Bedienen des Telefons lässt sich mit einer größeren Tastatur, einem Hörverstärker und einer Freisprecheinrichtung um einiges vereinfachen. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Bereich in der Wohnung gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die die Nutzung der Alltagsgegenstände für alle Bewohner erlweichtern. Eine Zughilfe für Netzstecker, ein Frühstücksbrett mit erhöhter Kante, rutschfeste Unterlagen oder eine Greifzange sind weitere Beispiele für kleine Helfer. Weitere Ideen, mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, erfahren Sie bei einem Wohnraumberater, bei einem Physio- oder Ergotherapeuten oder im nächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet in diversen Online-Shops für barrierefreies Wohnen. © Photographee /AdobeStock © mariesacha /AdobeStock © Colourbox.de

Alter und Technik Das Angebot an Hilfsmitteln, die das barrierefreie und altersgerechte Wohnen erleichtern, reicht vom Duschhocker über Gehhilfen bis hin zum sprechenden Schlüsselanhänger. Auch aus dem Bereich Smart Home bzw. des Ambient Assisted Living (AAL) eignen sich viele technische Systeme zur besseren Alltagsbewältigung. Smart Home Technologie Smart Home sowie Ambient Assisted Living (AAL) stehen für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag einführen, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensphasen, vor allem im Alter, zu erhöhen. Ins Deutsche übersetzt, steht AAL für Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. Wesentlich für dieses Konzept sind intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien. Ähnliche Begriffe für vernetzte Systeme sind unter anderem Smart House, Smart Living, vernetztes Wohnen, intelligentes Wohnen oder eHome. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energiemanagement als auch für ein komfortables, sicheres und selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewandt. So werden Smart Home Technologien eingesetzt, um wiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen in den Bereichen der Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: ❙ ❙ automatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit ❙ ❙ Überwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche ❙ ❙ individuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Musiksteuerung ❙ ❙ Kommunikation und Videounterhaltung per Fernseher oder Tablet-PC ❙ ❙ Steuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone © Colourbox.de 20 © REDPIXEL /AdobeStock © Dan Race /AdobeStock © Jacques Palut / stockadobe.com

❙ ❙ automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden ❙ ❙ intelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn ❙ ❙ SMS-Benachrichtigung der Waschmaschine ❙ ❙ Eingangsüberwachung mit Türöffnung ❙ ❙ Automatische Flurbeleuchtung ❙ ❙ Klingel mit optischem Signal ❙ ❙ Sensor im Briefkasten Die Anwendungen sind einfach zu beherrschen und können nahezu unauffällig in den Alltag eingebunden werden. Die Systeme werden an die spezielle Lebenssituation der betroffenen Personen angepasst und können bei Bedarf verändert oder erweitert werden. Im Rahmen des Bundesprogramms „Altersgerechtes Umbauen“ unterstützt das Bundesministerium und die KfW-Bankengruppe Smart Home Lösungen mit finanziellen Zuschüssen (Hotline für Eigentümer, Mieter und Vermieter: 0800 539 9002). Hilfe im Alltag Smart Home Technologien erleichtern nicht nur die Kommunikation und die Überwachung, sondern können in nahezu jedem Bereich des Haushalts zum Einsatz kommen. Richtig eingesetzt, können sie eine nützliche Hilfe für alltägliche Handlungen und Hausarbeiten darstellen. Beliebt im Alter sind unter anderem Beleuchtungssysteme, die nachts automatisch den Weg zur Toilette erhellen. Des Weiteren bieten elektrische bzw. mechanische Gardinenlifts, die per Knopfdruck oder Hebelbewegung herabgesenkt werden, nicht nur eine willkommene Hilfestellung, sondern mindern auch die Sturzgefahr im Alltag. Weitere technische Anwendungen sind zum Beispiel elektronische Kleiderlifts und Schrankregale, die sich in Griffweite senken lassen, oder Aufstehsessel und Drehbetten, die per Knopfdruck in wenigen Sekunden in eine günstige Sitz- und Aufstehposition gebracht werden können. Info Der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle für die meisten Hausbesitzer. Moderne Systeme sind zuverlässiger, einfacher und vielseitiger als je zuvor und sorgen für mehr Gebäudesicherheit. Mithilfe der Smart Home Technologie kann beispielsweise ein „belebtes Haus“ simuliert werden – auch wenn die Bewohner selbst nicht zu Hause sind. Des Weiteren erkennen Sensoren an Türen und Fenstern Einbruchsversuche und benachrichtigen die Hausbesitzer per Smartphone-App oder Bodensensoren in der Wohnung melden schwere Stürze beim jeweiligen Notfallkontakt. Zudem können automatische Herdabschaltungen und Wasser-Stopp-Systeme mehr Sicherheit bei beginnender Demenz eines Angehörigen bieten. Hausnotruf Der Hausnotruf ist ein Hilfsmittel, das alleinstehenden Menschen ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Bei einem Sturz oder plötzlicher Übelkeit kann der Hausnotruf Abhilfe schaffen und schnelle Hilfe bieten. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Systeme, die Funktionsweise der Hausnotrufgeräte ist immer dieselbe: Dabei trägt man einen kleinen Funksender bei sich, der mit einer Notrufzentrale verbunden ist. Wird der Knopf gedrückt, ruft die Zentrale zu Hause an und meldet sich über einen speziellen Lautsprecher, der ebenfalls zum System gehört. Falls dabei keine Antwort gegeben wird, benachrichtigt die Notrufzentrale einen Angehörigen, der vorher festgelegt wurde. Kostenübernahme kann über die Pflegekasse oder bei fehlenden Voraussetzungen über Sozialleistungen (Sozialhilfe /Grundsicherung) erfolgen. 21 © Seventyfour /AdobeStock

22 © Prostock-studio /AdobeStock ASB Braunschweiger Land Wir helfen hier und jetzt. RV Braunschweiger Land Hausnotruf ab 0€ pro Monat bei vorhandenem Pflegegrad Kostenloser Beratungstermin unter 0531-19212 Hausnotruf Seit 25 Jahren Hilfe auf Knopfdruck Mobil Ruf Sicher unterwegs Rauchmelder-Service in Kooperation mit der Berufsfeuerwehr www.asb-bs.de

23 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ Allgemeine Hinweise ja nein Gibt es einen Telefonanschluss in Flur, Wohn- und Schlafbereich? Sind genügend Rauchmelder für den Brandschutz angebracht? Sind die Fenstergriffe leicht zu bedienen? Sind alle Stolperfallen (lose Kabel, rutschende Teppichläufer, Fußabstreifer, Vorleger, sonstige Gegenstände etc.) beseitigt bzw. rutschsicher befestigt? Weisen die Türen eine ausreichende Breite auf? Lassen sich Rollläden elektrisch bedienen? Hausflur und Treppenhaus ja nein Ist der Bodenbelag im Flur und auf den Treppen trittsicher? Haben Sie im Hausflur die Möglichkeit, um z. B. einen Rollator abzustellen? Sind der Flur und die Treppen hell genug beleuchtet? Leuchtet die Treppenhausbeleuchtung lange genug, sodass eine Beleuchtung bis zur Erreichung der Wohnungstür oder des nächsten Stockwerks sichergestellt ist? Bestehen Markierungen an der Stufenvorderkante, die die Stufen optisch klar voneinander abheben? Ist ein zweiter Handlauf vorhanden? Hauseingang ja nein Gibt es Platz, wo z. B. Einkäufe bequem abgestellt werden können? Ist die Haustür überdacht? Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Können Sie die Haustür sicher erreichen oder bestehen Hindernisse wie Treppen? Gibt es eine einbruchsichere Türsicherung, z. B. mit einem Metallbügel? Sind Klingelschilder, Hausnummer, Briefkasten und Eingangstür gut erkennbar und ausreichend beleuchtet? Diese Checkliste hilft Ihnen anhand der Fragen, mögliche Problempunkte Ihrer Wohnsituation zu überprüfen. Sie soll Sie dabei unterstützen, festzustellen, inwieweit Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits altersgerecht und barrierefrei ist bzw. wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Bitte beachten Sie, dass diese Checkliste nur zur Anregung dient und nicht alle Bereiche oder spezielle Bedürfnisse abdeckt.

24 Wohnzimmer ja nein Gibt es neben dem Lieblingsplatz eine gut erreichbare Ablagefläche? Sind Teppiche fest verklebt und Läufer mit einer rutschfesten Gummimatte unterlegt? Besteht genug Licht zum Lesen? Können Sie sich bewegen, ohne auf Stolperfallen oder Möbelkanten achten zu müssen? Ist die Höhe von Sesseln, Stühlen und Sofa komfortabel zum Aufstehen und Hinsetzen? Schlafbereich ja nein Hat Ihr Bett eine angenehme Höhe? Sind Möglichkeiten zumAuf- und Abstützen, z. B. Bügelstütze, Haltegriffe, angebracht? Bei Pflegebedürftigkeit: Ist ein Pflegebett vorhanden? Gibt es eine ausreichend große Ablage neben dem Bett (für Lampe, Telefon, Medikamente)? Ist der Kleiderschrank leicht zugänglich (Ablagefächer in passender Höhe, Türen leicht zugänglich)? Gibt es einen Bewegungsmelder für das Licht für nächtliche WC-Gänge? Gibt es um das Bett ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen, zur Pflegeunterstützung oder zumAbstellen von Gehhilfen? Können Sie den Lichtschalter auch imDunkeln gut erreichen? Bad und WC ja nein Gibt es einen Platz für das Handtuch, wo es nach dem Duschen leicht erreichbar ist? Können Sie die Toilette sicher und bequem benutzen? Ist die Duschstange gegen einen stabilen Haltegriff zum Festhalten ausgetauscht worden? Ist der Waschtisch unterfahrbar bzw. mit ausreichend Beinfreiheit ausgestattet? Ist die Badezimmertür von außen zu entriegeln? Ist eine bodengleiche Dusche vorhanden? Bestehen Einstiegs- und Stützgriffe für Wanne oder Dusche? Sind die Armaturen in Bad undWCmit einer Hand und ohne Kraftaufwand gut bedienbar? Geht die Badezimmertür nach außen auf? Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“

25 Küche ja nein Ist die Küche mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet? Können Sie die Schränke gut erreichen? Sind die Unterschränke mit leicht gängigen Schüben versehen? Besteht die Möglichkeit, im Sitzen zu arbeiten? Sind die Schrankinhalte sinnvoll zu einer bequemen Nutzung eingeräumt? Sind Küchengeräte höher gestellt (z. B. Kühlschrank, Backofen, Geschirrspülmaschine)? Balkon und Terrasse ja nein Sind Rollläden und Markisen elektrisch bedienbar? Ist der Zugang sicher und bequem möglich? Ist ein bequemer Sitzplatz mit Sonnen- und Wetterschutz vorhanden? Notizen

26 Wohnraumanpassung bei Demenz Die Bedeutung der eigenen vier Wände für Demenzkranke Am liebsten zuhause – das ist natürlich die Wunschvorstellung vieler älterer Menschen. Doch für Demenzkranke hat die eigene Wohnung eine ganz besondere Bedeutung. Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Orientierung im Laufe einer Demenzerkrankung immer schwieriger wird, erhält die eigene Wohnung und gewohnte Umgebung einen besonders hohen Stellenwert. In den eigenen vier Wänden werden durch die Krankheit verlorengegangene Fähigkeiten kompensiert. Betroffene müssen sich nicht an eine neue, fremde Umgebung anpassen. Die eigene Wohnung hat vielfältige Funktionen: Sie bietet Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten, sie bietet einen Gefühls- und Wahrnehmungsraum, hier findet Kommunikation statt und man identifiziert sich mit ihr. Immerhin ist die Wohnung ein Teil des Lebens. Je mehr sich Demenzkranke in ihre Wohnung zurückziehen – da alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Spazierengehen immer schwieriger und irgendwann unmöglich werden – desto höher wird ihre Bedeutung. Hier kennen sich Erkrankte aus, fühlen sich geborgen, wohl und sicher. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Wohnraumanpassung – Veränderungen werden nötig Durch fortschreitende Demenz wird die Orientierung selbst in den eigenen vier Wänden immer schwieriger. Jedoch kann die Lebensqualität in der vertrauten Wohnung durch kleine Baumaßnahmen deutlich verbessert werden. Dabei sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, damit sich der Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen kann. Vertrautheit spielt eine wesentliche Rolle bei Demenz. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalen Wert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Daneben können Methoden und Hilfsmittel, die in der Jugend des Erkrankten angewandt wurden, zu mehr Selbstständigkeit führen, zum Beispiel Armaturen mit Kreuzgriff oder Zugkordeln an Toilettenspülungen. Zu viele Veränderungen können den Betroffenen überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der Erkrankten sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Umbaumaßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Bewegungsmelder, indirekte Lichtquellen und vertraute Gegenstände hingegen sorgen für eine bessere Orientierung in der Wohnung. Teppichböden und Vorhänge dämpfen den Umgebungslärm, sollten aber keine Hindernisse und Stolperfallen darstellen. Des Weiteren empfiehlt es sich, spiegelnde Flächen in den Räumen zu entfernen oder zuzuhängen. © highwaystarz /AdobeStock

27 Finanzierungs- und Förder- möglichkeiten Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Mit einem Wohnraumberater können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Dies ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Denn Pflegekassen unterstützen im Rahmen der Pflegeleistungen eine Wohnraumanpassung für Pflegebedürftige (gemäß § 40 SGB XI) mit maximal 4.000 Euro einmalig für alle Maßnahmen der Barrierefreiheit. Falls später weitere Umbauten benötigt werden sollten, kann die Pflegekasse unter Umständen erneut Zuschüsse gewähren. Voraussetzung für einen Zuschuss ist, dass die baulichen Maßnahmen die häusliche Pflege entweder überhaupt erst ermöglichen oder erheblich erleichtern oder die Belastung für den Pflegebedürftigen beziehungsweise die Pflegeperson verringern. Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barrierefreiheit und Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. Die Pflegeversicherung bezuschusst auch den Seniorenumzug in eine barrierefreie Wohnung als Maßnahme der „Wohnraumanpassung für Senioren“. Finanzielle Fördermöglichkeiten in der Übersicht In den einzelnen Bundesländern gibt es unterschiedliche Förderprogramme und Bewilligungskriterien. Deshalb sollten Sie sich unbedingt vor Baubeginn nach einer Förderung durch Ihr Bundesland oder durch Ihre Kommune erkundigen. Weitere Informationen bzw. kostenlose Beratung erhalten Sie direkt bei der Beratungsstelle des Niedersächsischen Landesamts für Soziales, Jugend und Familie, Telefon: 04131 15-0 oder unter www.soziales.niedersachsen.de. Programme Leistungen Quellenverweis /Bemerkung/ weitere Informationen KfW Altersgerecht Umbauen-Kredit Ab 0,04 Prozent effektiver Jahreszins, bis zu 50.000 Euro Kreditbetrag pro Wohneinheit www.kfw.de/inlandsfoerderung/ Privatpersonen/ Bestandsimmobilien/ Barrierereduzierung/ Hotline: 0800 539 9002 Für Eigentümer, Mieter und Vermieter KfW Altersgerecht Umbauen-Investitionszuschuss Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz sowie zur Barrierereduzierung (10 Prozent der förderfähigen Investitionskosten) und für den Standard Altersgerechtes Haus (12,5 Prozent der förderfähigen Investitionskosten) in Höhe von mindestens 2.000 Euro und maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit. (Zuschuss) Wohnen und Pflege im Alter Das Land Niedersachsen fördert Neu- und Umbauten zur Schaffung alters- und pflege- gerechter Wohnungen und Wohngemein- schaften sowie einer alters- und pflegegerechten Wohnumfeldinfrastruktur. Die Förderung erfolgt als Zuschuss (bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 100.000 Euro). Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie Außenstelle Lüneburg Auf der Hude 2, 21339 Lüneburg Telefon: 04131 15-0 Fax: 04131 15-32 95 E-Mail: PoststelleLSLueneburg@ ls.niedersachsen.de www.soziales.niedersachsen.de © Alexander Raths /AdobeStock

28 Programme Leistungen Quellenverweis /Bemerkung/ weitere Informationen Wohnraumförderung – Mietwohnungen für ältere Menschen einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens und Menschen mit Behinderungen Das Land Niedersachsen fördert die Schaffung von Mietwohnraum für Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Gefördert werden der Neubau, Aus- und Umbau sowie die Erweiterung von Mietwohnungen für ältere Menschen ab 60 Jahren einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens, für Menschen mit Behinderung sowie für hilfe- und pflegebedürftige Menschen. (Darlehen) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Günther-Wagner-Allee 12 – 16 30177 Hannover Telefon: 0511 30031-313 Fax: 0511 30031-31313 E-Mail: wohnraum@nbank.de www.nbank.de Wohnraumförderung – Mietwohnraum für gemeinschaftliche Wohnformen einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens Das Land Niedersachsen fördert die Schaffung von Mietwohnraum für Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Mitfinanziert werden der Neubau, Aus- und Umbau sowie die Erweiterung von Appartementwohnungen für Wohngruppen einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens für ältere Menschen ab 60 Jahre, schwerbehinderte sowie hilfe- und pflegebedürftige Menschen. Bauvorhaben für „Betreutes Wohnen” werden bevorzugt gefördert. (Darlehen) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Günther-Wagner-Allee 12 – 16 30177 Hannover Telefon: 0511 30031-313 Fax: 0511 30031-31313 E-Mail: wohnraum@nbank.de www.nbank.de Wohnraumförderung – Förderung von selbst genutztem Wohneigentum Das Land Niedersachsen fördert die Bildung von selbst genutztem Wohneigentum durch Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Mitfinanziert werden der Erwerb im Zusammenhang mit der Modernisierung, der Neubau und die Schaffung von Wohnraum durch Ausbau, Umbau und Erweiterung. Antragberechtigt sind Haushalte mit behinderten oder pflegebedürftigen Personen, deren Behinderung einen besonderen baulichen Aufwand erforderlich macht. (Darlehen) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Günther-Wagner-Allee 12 – 16 30177 Hannover Telefon: 0511 30031-313 Fax: 0511 30031-31313 E-Mail: wohnraum@nbank.de www.nbank.de Pflegekassen Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen Pro Maßnahme bis zu 4.000 Euro (bis 16.000 Euro wenn mehrere Anspruchsberechtigte zusammen wohnen). Gefördert werden Maßnahmen der Anpassung des Wohnumfelds an die besonderen Belange des Pflege- oder Betreuungsbedürftigen, z. B. Badumbau, Türverbreiterungen, fest installierte Rampen und Treppenlifte usw. Die Leistung ist unabhängig von Einkommen und Vermögen. Das Bundesgesundheits- ministerium bietet online Broschüren zur Pflege- und Krankenversicherung www.bmg.bund.de Rentenversicherungsträger (für Angestellte) Agentur für Arbeit Erhaltung der Selbstständigkeit und der Arbeitskraft zur Beschaffung, Ausstattung und Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung www.deutsche- rentenversicherung.de Berufsgenossenschaften Beschaffung und der Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung • bei Umbaumaßnahmen bis zu 100 Prozent • bei Neubau zinsgünstiges Darlehen in • angemessener Höhe Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber nach der für Sie zuständigen Berufsgenossenschaft Stiftungen Je nach Stiftungszweck, hier: selbstständige Lebensführung • individuelle Förderung • Geldspenden / Beihilfen www.stiftungsindex.de Sozialhilfe Zuschuss im erforderlichen Umfang Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Geringfügige Änderungen sind möglich.

29 Sicherheit im häuslichen Umfeld Sicherung von Haus und Wohnung Viele Betrüger machen sich die Hilfsbereitschaft älterer Menschen an der Haustüre zunutze. Daher sollten Sie bei fremden Personen immer eine gewisse Vorsicht walten lassen, die allerdings nicht in eine Phobie ausarten sollte. Mit diesen Aussagen könnten Trickbetrüger zum Beispiel versuchen, in Ihre Wohnung zu kommen: ❙ ❙ Kann ich bitte ein Glas Wasser haben? Mir ist so schlecht. Ich habe Durst. Ich muss dringend meine Tabletten nehmen. Mein Baby braucht sein Fläschchen. Darf ich es bei Ihnen füttern (wickeln)? ❙ ❙ Haben Sie Papier und Bleistift? Der Nachbar ist nicht zu Hause, ich möchte ihm eine Nachricht hinterlassen. Haben Sie vielleicht eine Schreibunterlage? Hier ist das Licht so schlecht – darf ich an Ihrem Tisch schreiben? ❙ ❙ Ich hatte einen Unfall. Ich benötige einen Arzt. Ich hatte eine Autopanne. Darf ich Ihr Telefon benutzen? Ich habe ein dringendes Bedürfnis. Darf ich (mein Kind) Ihre Toilette benutzen? ❙ ❙ Erinnern Sie sich nicht mehr an mich? – Damit reden Ihnen die vermeintlichen Bekannten nur ein schlechtes Gedächtnis ein. Vorsicht vor diesen „Bekannten“! Gegen ungebetene Gäste können Sie sich außerdem mit diesen Vorkehrungen schützen: ❙ ❙ Ein Türspion bietet Ihnen die Möglichkeit zu sehen, wer vor der Tür steht, ohne die Tür öffnen zu müssen. Bewährt haben sich auch digitale Türspione, die anhand der größeren Bildfläche ein deutliches Bild vom Geschehen vor der Tür liefern. ❙ ❙ in Bewegungsmelder vor der Haustür bringt nicht nur mehr Licht ins Dunkel, er schüchtert auch den ungebetenen Gast ein, weil er somit leichter identifizierbar ist. ❙ ❙ Mit einem Türsprechsystem können Sie zuerst mit dem Besucher sprechen, bevor Sie Ihm per Knopfdruck die Türe öffnen. Viele Modelle bieten auch eine Videobildfunktion an, welche dank Infrarot sogar bei Dunkelheit ein klares Bild liefern. ❙ ❙ Hilfreich ist auch eine Schutztür aus Stahl, die eine abschreckende Wirkung haben kann. ❙ ❙ Zudem kann die Haustür mit einer zusätzlichen Türsicherung wie ein Türschloss oder ein Sicherheitsschließblech aufgerüstet werden. Beratung durch die Polizei ❙ ❙ Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel). ❙ ❙ Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen: Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich? ❙ ❙ Lassen Sie sich am Telefon keine Namen oder andere Informationen über Angehörige, Freunde oder Bekannte entlocken. ❙ ❙ Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher finden jedes Versteck! ❙ ❙ Achten Sie auf Fremde in Ihrer Wohnanlage oder auf dem Nachbargrundstück! ❙ ❙ Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei! ❙ ❙ Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit bspw. in sozialen Netzwerken oder auf Ihrem Anrufbeantworter! Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Friedrich-Voigtländer-Straße 41 38104 Braunschweig Telefon: 0531 476-2005 Fax: 0531 476-3050 E-Mail: praevention@pi-bs.polizei.niedersachsen.de Internet: www.polizei.niedersachsen.de © evgeniykleymenov / Fotolia

30 Wichtige Ansprechpartner zum Thema „Wohnen im Alter“ © Robert Kneschke /AdobeStock Wohnberatung bei der Baugenossenschaft >Wiederaufbau< eG Güldenstraße 25 38100 Braunschweig Telefon: 0531 5903-520 Fax: 0531 5903-198 E-Mail: wohnberatung@wiederaufbau.de Internet: www.wiederaufbau.de/wohnberatung.html Wohnberatung und Musterwohnung Deutsche Rotes Kreuz – Kreisverband Braunschweig / Salzgitter e. V. Hallestraße 54 38124 Braunschweig Ansprechpartner: Ulrike Kallnischkies-Thiel Telefon: 0531 799 8811 E-Mail: wohnberatung-braunschweig@ drk-kv-bs-sz.de Internet: www.drk-kv-bs-sz.de Lebenshilfe Braunschweig gGmbH Fabrikstraße1 f 38122 Braunschweig Telefon: 0531 47190 Telefax: 0531 4719381 E-Mail: info@lebenshilfe-braunschweig.de Internet: www.lebenshilfe-braunschweig.de

31 Hilfe und Unterstützung Als potenzielle Pflegebedürftige oder Angehörige betrifft das Thema Pflege jeden von uns. Dabei gilt es sich in erster Linie über die Gesetzesänderungen, die verschiedenen Pflegearten und über die Leistungen der Pflegeversicherung zu informieren. Die Pflegereform Lange war die Pflegeversicherung auf die körperliche Pflege ausgerichtet. Das hatte zur Folge, dass Demenzerkrankungen und psychische Beschwerden bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit nicht oder kaum berücksichtigt wurden. So hat die Pflegereform nicht nur die Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige erweitert, sie führte zugleich einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff ein. Ziel war es, die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz in die Pflegeleistungen miteinzubeziehen. Bei der Feststellung der Pflegebedürftigkeit werden also sowohl körperliche als auch geistige und psychische Faktoren berücksichtigt. Ob jemand pflegebedürftig ist, bestimmt der Grad der Selbstständigkeit. Seit dem 1. Januar 2017 erhalten Demenzkranke und körperlich Pflegebedürftige, die ähnlich selbstständig eingeschätzt werden, den gleichen Pflegegrad und haben Anspruch auf die gleichen Leistungen der Pflegekasse. Die Pflegestufen von null bis drei wurden abgeschafft und durch fünf Pflegegrade ersetzt. Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu erhalten, muss die Einstufung in einen Pflegegrad bei der zuständigen Pflegekasse beantragt werden. Dieser Antrag ist formlos möglich. Zu beachten ist jedoch, dass Leistungen aus der Pflegeversicherung nicht rückwirkend erbracht werden. Der Leistungsanspruch beginnt frühestens ab dem Monat der Antragstellung. Anstelle eines schriftlichen Antrags kann auch ein Pflegestützpunkt aufgesucht oder ein Hausbesuch eingefordert werden. In diesen Fällen kümmert sich der Pflegeberater um die weitere Antragstellung. Der Antragsteller wird von einem Gutachter des Medizinischen Dienstes (MD) anhand eines Fragebogens überprüft, um den Grad der Selbstständigkeit zu ermitteln. Auf der Grundlage dieses Gutachtens entscheidet die zuständige Pflegekasse, ob der Antrag auf Zuerkennung eines Pflegegrades bewilligt wird. Im Gegensatz zur alten Methode, in der die benötigte Pflegezeit der jeweiligen Person gemessen wurde, werden im neuen Bewertungssystem Punkte vergeben, die darstellen, inwieweit die Selbstständigkeit eingeschränkt ist. Eine geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit entspricht dem Pflegegrad eins. Die schwerste Beeinträchtigung, bei der besondere Anforderungen an die pflegerische Versorgung gestellt werden, erhält die Einordnung in den Pflegegrad fünf. Nach der erfolgten Feststellung des Pflegegrades bekommt der Antragssteller die entsprechende Leistung aus der Pflegeversicherung. Pflegegrade und Leistungen Der Pflegebedürftigkeitsbegriff 2017 im Detail Am 1. Januar 2017 wurde der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt. Dies bedeutet eine andere Bewertung der Pflegebedürftigkeit und eine andere Einstufung in Pflegegrade. Wurden bisher nur körperliche Beeinträchtigungen für die Feststellung von Pflegebedürftigkeit bewertet, werden nun alle für Pflegebedürftigkeit relevanten Aspekte berücksichtigt. Dabei ist es also gleichgültig, ob körperliche, psychische oder kognitive Beeinträchtigungen vorliegen. © Richard Johnson /AdobeStock

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