Informationsbroschüre der Gemeinde Bubenreuth

Geschichtliches Auf der nordwestlichen Ecke der Rathsberger Hochfläche bei Erlangen, auf halben Wege nach Bubenreuth, steht unweit des Waldrandes ein aus Sandstein gemeißelter Gedenkstein (siehe Ortsplan C3). Beim näheren Betrachten stellt man fest, dass der Stein – zum Gedenken an Carl Friedrich Wilhelm Rubner „Rubnerstein“ genannt – mit dem Zirkel des Erlanger Studentencorps Baruthia und einem Stoßdegen, einem sogenannten „Rapier“ oder „Parisiens“, versehen ist. Der Gedenkstein erinnert an ein Duell, das Pfingsten im Jahr 1841 um 6 Uhr in der Früh zwischen dem Studenten Carl Friedrich Wilhelm Rubner (Corps Baruthia, geboren 1821) und Karl Ludwig Köberlin (Burschenschaft Bubenruthia, geboren 1821) stattgefunden hat. Der Anlass dieses Duells war wohl ein heftiger Streit auf der Erlanger Bergkirchweih. Schon kurz nach Beginn des Duells wurde Rubner durch einen Stoß in die Brust mit dem gefährlichen Rapier, der um die Jahrhundertwende als „Lungenfuchser“ bezeichnet wurde, tödlich getroffen. Alle ärztlichen Bemühungen waren vergebens, Rubner starb am Ort des Duells. Die Leiche wurde daraufhin im Gebüsch versteckt, um seinen Tod möglichst lange geheim zu halten. Seinem Gegner sollte dadurch die Flucht ermöglicht werden. Zwei Mädchen fanden den Toten dann am 4. Juni 1841, rund eine Woche später. Rubner wurde unter Begleitung aller Studenten ohne Sang, Klang und Einsegnung auf dem Neustädter Friedhof begraben. Die Grabrede hielt Professor Adolf Gottlieb Christoph von Harleß. Er prangerte die Vernunftlosigkeit des Duellierens an. Angeblich kam es damals in der Region immer mal wieder zu Duellen mit tödlichem Ausgang. Gerichtliche Untersuchungen im Fall Rubner verliefen im Sande, sie brachten keine Aufklärung. Soweit bekannt ist, war Rubners Duellgegner Karl Ludwig Köberlin zuletzt Rektor an einer Gewerbeschule und starb im Jahre 1896 eines natürlichen Todes. hrei Der Rubnerstein Zeichnung: Gerd Leiser Im Hof des Landgasthofs Mörsbergei steht das Salettl, oder wie die Bubenreuther sagen: das Salettla, eine Laube. Das Salettla ist wahrscheinlich um die Mitte des 17. Jahrhunderts/Anfang des 18. Jahrhunderts wohl als Gartenhäuschen gebaut worden, zeitgleich mit dem großen Umbau der dazugehörigen Gastwirtschaft, der heutigen „Mörsbergei“. Durch die studentische Burschenschaft Bubenruthia (sie hatte das Mörsbergei-Anwesen 1914 gekauft) war der Gasthof vor hundert Jahren ein beliebtes Ausflugsziel vieler Studenten aus Erlangen. Das Salettla © Heinz Reiß | 15

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