Bürger-Informationsbroschüre für den Markt Buch

n Frühe Geschichte Bei demMarkt Buch dürfte es sich umeine hochmittelalterliche Rodungs- tätigkeit handeln, wobei der Ortsname auf eine „Siedlung bei den Bu- chen“ hindeutet. Als Urheber dieser Siedlungsarbeiten sind die hochadligen Herren von Biberegg-Roggenburg anzusehen. Nach deren Aussterben um1160 ist der Ort an die Herren von Neuffen übergegangen, die Buch zu einem wichtigen Sitz ihrer neuen Herrschaft Weißenhorn ausbauten. Berthold von Neuffen II, heiratete Jutta vonMarstetten und dadurch erlangten die Neuffen den Titel der „Grafen von Marstetten“. Nach seinem Tode 1342, fiel die Grafschaft Marstetten mit Hauptort Weißenhorn durch Erbschaft an die bayerischenWittelsbacher. Diese verwalteten die Herrschaft aller- dings nicht selbst, sondern verpfändeten sie zunächst an die Grafen von Werdenberg. Einige Zeit später im Jahr 1356, erfolgte die Weitergabe an Herzog Albrecht II. von Österreich und dann schließlich an die Herren von Ellerbach. Nach einem Krieg (Frieden von Schärding 1369) konnte Bayern die verpfändete Herrschaft Weißenhorn zurückgewinnen, gab diese aber wiederrum umgehend weiter an die Werdenberger sowie an die Herren von Rechberg. Im Jahr 1473 löste Herzog Ludwig IX von Bay- ern-Landshut die Verpfändung endgültig auf, so dass er die Herrschaft direkt verwaltete. Während der unmittelbaren Herrschaft der Wittelsba- cher erfolgte der Zukauf der Grafschaft Kirchberg sowie der Herrschaft Pfaffenhofen, womit sich das Territorium erheblich vergrößerte. Nach Vermittlung im Landshuter Erbfolgekrieg (1504 und 1505) konfiszierte der deutsche König Maximilian I. die nunmehr so genannte Herrschaft Kirchberg-Weißenhorn für das Reich und verkaufte die Ländereien 1507 an seinen Bankier Jakob Fugger, da er dringend Geld brauchte. Der Ort Buch bliebweiterhin Sitz eines Amtmannes, hoheitlich gehörte das Gebiet jedoch schon 1504 zu Vorderösterreich mit der Hauptstadt Innsbruck. Wie auch Weißenhorn und Babenhausen wurde Buch Zentrum des We- berhandwerks. n 19. und 20. Jahrhundert Nach der Eingliederung in das bayerische Staatswesen im Jahr 1805 behielten die Fugger lediglich das Recht, in Weißenhorn ein Patrimoni- algericht zu unterhalten, das bis 1848 bestand und in den folgenden vier Jahren durch ein königlich bayerisches Gericht abgelöst wurde. Im Jahr 1852 wurde Buch Teil der Gerichtsbarkeit Illertissen, wobei sich der Ort nach jahrhundertelangem Bezug zu Weißenhorn allmählich zu dem em- porstrebenden Markt und der späteren Kreisstadt orientierte. Diese Bezirksgerichte waren die mittelbaren Vorläufer der Landkreise. Buch und Umgebung gehörten fortan zum Einzugsgebiet des Marktes Illertis- sen, der von dieser Entwicklung wirtschaftlich sicherlich profitierte. Im Rahmen der bayerischen Gebietsreform von 1972 wurden der Landkreis Neu-Ulm, der Großteil des Landkreises Illertissen und die kreisfreie Stadt Neu-Ulmzu einemLandkreis zusammengelegt, der zunächst die Bezeich- nung Illerkreis erhielt. Am 1. Mai 1973 wurde der Illerkreis in Landkreis Neu-Ulm umbenannt. n Eingemeindungen Am 1. Mai 1978 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die bis dahin selbstständigenGemeinden Christertshofen, Gannertshofen, Nord- holz, Obenhausen, Rennertshofen und Ritzisried mit ihren jeweiligen Ortsteilen eingegliedert. Am1. Oktober 2014wurde das Gebiet der Lehm- grube Kettershausen (ein ehemaliger US-Stützpunkt) aus dem gemein- defreien Gebiet Oberroggenburger Wald nach Buch umgegliedert. Weitere Informationen zur Geschichte Buchs können Sie hier nachlesen: Zur Geschichte Buchs und Umgebung – Markt Buch (markt-buch.de) n Wappen und Logo Ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens: „Wohnstätte bei den Buchen“ Gespalten von Blau und Silber; auf grünem Boden vorne ein silberner Turm, hinten eine grüne Buche. 1838 gefertigt durch: Hofgraveur Neuß und Maler Rief in Augsburg Wappengeschichte: Der Turmerinnert an die Stammburg der Grafen von Marstetten-Neuffen, die in der Nähe des Ortes stand. Die Grafen besaßen in Buch die vollenHoheitsrechte. Die Familie starb 1342 aus. Bayern zog daraufhin die Jurisdiktionsrechte der Grafschaft an sich. Die Buche steht redend für den Ortsnamen, der Siedlung am oder im Buchenwald bedeutet. Die Farben Silber und Blau stellen die bayerischen Landesfarben dar. Dieses Wappen wird seit 1838 geführt. 4 Geschichte und Wappen

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