Informationsbroschüre Stadt Burglengenfeld

7 Die ersten Siedlungen in der Umgebung der heutigen Stadt Burglengenfeld entstanden in der Zeit zwischen 3000 und 1800 Jahren vor Christus. Die Burg wurde um 900 von den Grafen von Lengenfeld als Schutz vor den einfallenden Ungarn gebaut. Um das Jahr 1100 begann der Ausbau der Anlage mit Rundturm, Burgmauer und Toranlage. Nachdem der damalige Besitzer, Graf Friedrich III. von Lengenfeld, im Jahr 1120 starb, heiratete Heilika von Lengenfeld den Pfalzgrafen Otto V., sodass die Burg Lengenfeld auf dem Erbweg an das Haus Wittelsbach ging. Unter den Wittelsbachern entwickelte sich die Festung zum Verwaltungsmittelpunkt auf dem Nordgau (Territorium zwischen Donau und Fichtelgebirge). Die Burg wurde im Hochmittelalter als Viztumamt neben München zum Zentrum der wittelsbachischen Landesherrschaft. Die neuen Besitzer verstärkten die Burg weiter und machten sie so besonders wehrhaft. Der systematische Ausbau der Burg brachte der Siedlung einen raschen Aufschwung. Im Jahr 1542 erhielt Burglengenfeld seine Stadtrechte, ein verbessertes Wappen und seinen heutigen Namen. Handwerk und Gewerbe entwickelten sich kontinuierlich. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die ersten Fabriken in Burglengenfeld. So entstand 1794 die kurfürstliche Flintensteinfabrik, die aus den hochwertigen Feuersteinen der Umgebung das Ausgangsmaterial für die Steinschloss-Gewehre der europäischen Armeen des 17. bis 19. Jahrhunderts lieferte. Kurz nach der Entdeckung eines großen Braunkohlevorkommens wurde das Eisenwerk Maximilianshütte eröffnet. 1899 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Im Jahr 1912 nahm das Bayerische Portland Zementwerk den Betrieb auf. In den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg, vor allem aber nach 1950 öffneten zahlreiche öffentliche Einrichtungen Pforten für die Bürger: Kindergärten, Schulen, Seniorenwohnheime und das Kreiskrankenhaus. Im Rahmen der bayerischen Gebietsreform zwischen 1972 und 1978 wurden Augustenhof, Dietldorf, Lanzenried, Pottenstetten, See sowie Teile von Fischbach an der Naab und Höchensee eingegliedert. Seit den 1990er-Jahren zielen zahlreiche Baumaßnahmen auf die Verschönerung und Modernisierung der Stadt und das damit verbundene Wachstum der Lebensqualität ab. Die wichtigsten Projekte der vergangenen Jahre waren der Erweiterungsbau der Hans-SchollGrundschule und der Neubau verschiedener Kindergärten und -krippen. Vom langen Feld zur modernen Stadt STADTPORTRÄT STADTPORTRÄT Das sogenannte Hussitenglöcklein im linken Rathaus-Turm Die Stadterhebungsurkunde aus dem Jahr 1542 Bild links: Rathaus

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