Informationsbroschüre Markt Buttenheim

9 Heimat imHerzen der Natur Frankendorf Das fränkische Denkmalensemble im Tal des Deichselbachs wurde in der Umgebung schon früh als Dorf der Franken erkannt und tituliert. Das Gut kam 1093 in den Besitz des Bamberger Domkapitels und diente bis 1802 als Obleidorf. Die Dorfbewohner mussten Teile der Ernte an die Bamberger Domherren abgeben. Später wurden die Natu- ralien durch Geldzahlungen ersetzt. Im Jahr 1690 erhielt der Ort von seinem damaligen Obleiherren eine Dorf- und Gemeindeordnung. Bei Gästen hat sich der Ortsteil mit seinen rund 150 Einwohnern vor allem durch das Fachwerk­ ensemble einen Namen geschaffen. Das Ensemble besteht aus 31 unter Denkmalschutz stehenden Bauernhäusern. Im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde Frankendorf 1981 zum Golddorf gekürt. Ein weiteres belieb- tes Ausflugsziel ist der Klettergarten oberhalb des Dorfes. Gunzendorf Die erste Erwähnung fand Gunzendorf als „Dorf des Gunzo“ in einem Stiftungsbrief des Bamberger Bischofs Otto I. im Jahr 1109. Das Gunzendorfer Schloss war ein Rittergut und gehörte zunächst den Herren von Schlüssel­ berg, die das Herrendorf den Herren Ochs zur Nutzung überließen. Auch nach dem Tod des letzten Schlüsselbergers 1347 und der Übernahme durch den Hochstift Würzburg behielten die Herren Ochs das Lehen. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss im Bauernkrieg niedergebrannt und an- schließend wieder aufgebaut. Auf das Adelsgeschlecht der Ochs von Gunzendorf folgten die Herren von Stiebar. Nach- dem auch dieses Adelsgeschlecht erlosch, ging das Lehen wieder an das Hochstift Würzburg. Es folgte die Säkularisa- tion, Gunzendorf wurde bayerisch. Das Schloss wurde kurze Zeit später an die jüdische Gemeinde verkauft, die hier eine Schule gründete. 1913 wurde das alte Schloss abgerissen und auf den Grundmauern ein neues Schulhaus errichtet. Nach kurzem Leerstand zog 1978 der Kindergarten ein. Im Jahr 2000 wurde das Gebäude aufwendig renoviert. 2012 began- nen die Renovierungsarbeiten an der St.-Nikolaus-Kirche, die 2015 abgeschlossen wurden. Hochstall Der Gemeindeteil Hochstall liegt im Norden des Marktes. Das Bauerndorf ist Ausgangspunkt für Wande­ rungen zur Friesener Warte und dem Segelflugplatz. Auf dem Plateau der Friesener Warte stürzte imMärz 1944 ein vollbeladener kanadischer Bomber ab, der auf demWeg nach Nürnberg war. Während fünf Besatzungsmitglieder starben, kamen die Einwohner der anliegenden Dörfer mit dem Schrecken davon. Frankendorf © Gerdi Hübner Gunzendorf © Gerdi Hübner Glockenturm in Hochstall © Gerdi Hübner

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=