Gemeinde Callenberg Dorf der Generationen

14 | Die sieben Ortsteile stellen sich vor Reichenbach Einwohner 720 (12/2019) Ortschaftsrat Vogel, Günter Haß, Ronald Wienhold, Jens Schrepel, Chris Peters, David Reichenbach kann, wie alle heutigenOrtsteile der Gemeinde Callenberg, auf eine lange Geschichte zurückblicken. Gegründet auf Initiative der Herren von Waldenburg im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts, gelangte das Dorf durch Tausch am 7. November 1243 in den Besitz des Klos- ters Remse. Erst im Jahre 1488 kam es an die ursprüngliche Herrschaft zurück. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges plünderten durch- ziehende schwedische Soldaten den Ort vollständig aus und zerstörten ihn teilweise. Während der Revolution 1848/1849 bildeten die Männer des Ortes eine Kommunalgarde, zu deren Gründung die Frauen eine Fahne stifteten. Hiervon existiert heute noch eine originalgetreue Nachbildung. Ausgang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Reichen- bach die Textilindustrie, in der bis nach 1990 bis zu 300 Bürger arbeiteten. Heute findet sich keine Industrie mehr im Ort, vielmehr erhält er durch Landwirtschaft und klei- nere Gewerbebetriebe sein Gepräge. Im Juli 1891 wurde eine neue Schule feierlich eingeweiht. Sie hatte bis 1969 als Grundschule Bestand; von da ab – wie bereits vor der Schul- gründung – gingen die Kinder in die Schule nach Callenberg. Das Gebäude wurde dann als Gemeindeamt und für den polytechnischen Unterricht genutzt. Seit 2000 steht das Gebäude als Kulturelle Begegnungsstätte für die Einwohner aller Ortsteile zur Verfügung. Der Turnverein Reichenbach errichtete aus eigener Kraft eine Turnhalle, welche am 19. August 1923 eingeweiht wurde. Eine zu geringe Aus- lastung führte jedoch schließlich zur Umnutzung. Heute befinden sich hier ein Handwerksbetrieb und der Jugend- club Reichenbach. Eine den Ort prägende Entwicklung begann 1948 mit den Bohrungen nach Uran und Nickel. Die Suche nach Nickel war schließlich erfolgreich undmit demersten Spatenstich 1952 wurde eine fast 40-jährige Geschichte des Nickelabbaus in der Region eingeleitet. Das größte Nickelabbaugebiet in Mitteleuropa entstand. Zeugnisse dieser Epoche werden in der sehr sehenswerten Ausstellung über die Erzgewin- nung und gefundene seltene Mineralien in der „Kulturellen Begegnungsstätte Reichenbach“ ausgestellt. Nach 1976 wurde aus der ersten Grube ein Naherholungsgebiet mit über 150 Bungalows, Badebereich, Spielplatz, Sommerro- delbahn, Gaststätte, Campingplatz und vielemmehr. Dieses Gebiet wird heute von der „Sport und Tourismus GmbH“ betrieben. Im Ort befinden sich heute ein attraktives Landhotel, eine Hochzeitskapelle, eine Bäckerei, ein Gebäude für betreutes Wohnen mit Physiotherapie und ein Friseur. Kulturelle Begegnungsstätte Blick über Reichenbach mit Stausee Oberwald

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=