Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Celle

Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Celle Ein Leben lang zu Hause wohnen

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GRusswort des Landrats Liebe Leserinnen und liebe Leser, in der Hand halten Sie die neue Broschüre Wohnraumplanung des Landkreises Celle. Rat und Hilfe für alle Menschen im Landkreis Celle anzubieten, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Landkreises Celle. Das gilt natürlich auch besonders für unsere Seniorinnen und Senioren. Die meisten von Ihnen sind mit unseren Städten, Samtgemeinden und Gemeinden im Landkreis Celle über die Jahre und Jahrzehnte eng zusammengewachsen und möchten hier wohnen bleiben. Wie heißt es so schön: Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Doch mit dem Alter ändern sich die Ansprüche an das Wohnumfeld und die Wohnraumausstattung. Das gilt besonders dann, wenn Menschen auf Pflege angewiesen sind. Auch Unfälle oder eine schwere Erkrankung können zu erheblichen Einschränkungen führen und eine bedarfsgerechte Anpassung des Wohnraumes erforderlich machen Natürlich hoffen wir für alle, dass das nicht eintritt, denn die meisten Menschen haben den Wunsch, möglichst lange selbstbestimmt wohnen zu können. Aber für den Fall der Fälle sollte man wissen, wohin man sich als Angehöriger oder Betroffener wenden kann. Die neue Broschüre Wohnraumplanung verschafft einen Überblick über Hilfsmittel, technische Unterstützungsmöglichkeiten und effektive Umbaumaßnahmen. Es werden zahlreiche Möglichkeiten aufgezeigt, den Alltag durch Wohnraumanpassung zu erleichtern. So kann das vertraute Wohnumfeld frühzeitig an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Zusätzlich gibt es Informationen zu wichtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern sowie zu Finanzierungsmöglichkeiten. Wichtig ist es auch, dass Menschen für Ihre Fragen eine persönliche Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner haben. Dafür gibt es unsere kostenlosen Beratungen und Angebote des Senioren- und Pflegestützpunktes. Die Kontaktinformationen dazu finden Sie auf Seite 4 dieser Broschüre. Ich hoffe, Sie erhalten für sich interessante Informa- tionen beim Lesen. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und Wohlbefinden für die kommenden Jahre! Herzliche Grüße Ihr Axel Flader 1 GRusswort des Landrats

Inhaltsverzeichnis Grusswort des Landrats 1 Der Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) im Landkreis Celle 4 Interview mit Bettina Mähs und Cornelia Häcker vom Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) 6 Allgemeine Einführung 8 Barrierefreies Wohnen 8 Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht 8 Wohnraumanpassung 9 Rundgang durch die Räume 10 Eingang, Treppenhaus und Flur 10 Küche 12 Bad, WC 14 Wohnzimmer 16 Schlafzimmer 18 Balkon, Garten 19 Nützliche Hilfsmittel 20 Mobil im Alter 21 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme 24 Hausnotruf 25 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ 26 Wohnraumanpassung bei Demenz 29 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten 30 Sicherheit im häuslichen Umfeld 33 Sicherung von Haus und Wohnung 33 Beratung durch die Polizei 33 Hilfe und Unterstützung 35 Die Pflegereform 35 Pflegegrade und Leistungen 37 Pflegearten 39 Unterstützung für pflegende Angehörige 41 Pflegeberatung 41 Inserentenverzeichnis / Impressum 44 © hedgehog94 /AdobeStock Flipping-Book Ihre Broschüre als Flipping-Book: • leicht zu blättern • übersichtlich • auch mobil! Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Celle EIN LEBEN LANG ZU HAUSE WOHNEN 3 Inhaltsverzeichnis

Der Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) im Landkreis Celle Das SPN-Team (v.l.n.r.): Bettina Mähs, Kordula Sommer, Cornelia Häcker, Ute Paulick, Sabine Hantzko und Manuela Keil. Im Vorfeld von Pflege bietet der SPN Senioren- stützpunkt einen Überblick über vielfältige Veranstaltungen und Teilhabeangebote, EngagementMöglichkeiten und ehrenamtliche Unterstützung durch Seniorenbegleitung, Hilfen für digitale Medien und Mobile Dienstleistungen. Die Ausrichtung des Vorsorgetages mit Netzwerkpartnern gehört ebenso wie die ehrenamtliche Wohnberatung in den Aufgabenbereich des Seniorenstützpunktes. Zur Information über Möglichkeiten der pflegerischen Leistungen und Versorgungsmöglichkeiten oder der konkreten Pflegeberatung nehmen Sie Kontakt mit dem SPN Pflegestützpunkt auf. Sie erhalten individuelle, kostenlose und vertrauliche Beratung im SPN – Pflegestützpunkt nach Terminvereinbarung und in den Rathäusern der Kommunen oder bei Bedarf in der eigenen Häuslichkeit. Den Kontakt zu den Ansprechpartnern finden Sie nebenstehend. Sabine Hantzko Ute Paulick Manuela Keil Fritzenwiese 46, 29221 Celle Telefon: 05141 9013101 E-Mail: info@senioren-celle.de www.senioren-celle.de Öffnungszeiten Montag – Freitag, 9 – 12 Uhr Cornelia Häcker Bettina Mähs Kordula Sommer Blumlage 20, 29221 Celle Telefon: 05141 9164160 E-Mail: info@psp-celle.de www.landkreis-celle.de/psp Täglich von 8:30 – 12 Uhr; Mo, Di + Do auch nachmittags geöffnet, bitte Termin vereinbaren! SPN – Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen im Landkreis Celle Bereich Senioren Bereich Pflegeberatung 4 Der Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) im Landkreis Celle

Angebot der Pflegeberatung in Ihrer Gemeinde: Südheide: 1. Dienstag im Monat 10 – 12 Uhr Hambühren: 2. Dienstag im Monat 09 – 10:30 Uhr Winsen: 2. Montag im Monat 10 – 11:30 Uhr Bergen: 3. Dienstag im Monat 09 – 10:30 Uhr Wietze: 4. Dienstag im Monat 10 – 12 Uhr Eschede: 3. Donnerstag im Monat 10 – 11:30 Uhr Faßberg: 2. Donnerstag im Monat 09 – 10:30 Uhr Lachendorf: 3. Montag im Monat 10 – 12 Uhr Wienhausen: 4. Donnerstag im Monat 14 – 16 Uhr Nienhagen: 2. Montag im Monat 15 – 16 Uhr Bitte vereinbaren Sie einen Termin in Ihrem Rathaus. Für Nienhagen: bitte Terminvereinbarungen im Kess unter Telefon: 05144 970627 Privat versicherte Menschen wenden sich bitte an „Compass private Pflegeberatung“. Kontakt: Andrea Lepping, Tel.: 0221 93332288 oder Anke Barenthin-Matthias, Tel.: 0221 93332351 Kostenfrei SPN – Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen im Landkreis Celle Bereich Senioren Bereich Pflegeberatung Bergen: Familien- und Seniorenservicebüro Nadja Ohlhoff, Diana Habermann Tel.: 05051 47929- od.18 fssb@bergen-online.de www.stadt-bergen.de Samtgemeinde Flotwedel: KESS familienzentrum-kess@t-online.de Mo. – Fr. 8 – 10 Uhr Do. Nachmittag 15 – 17 Uhr Hambühren: Familienbüro, Jugend- und Seniorenarbeit Olga Kern Tel.: 05084 601118 okern@hambuehren.de Winsen: Familienbüro Doris Pohland Tel.: 05143 666789 od. 0157 31115897 familienbuero@winsen-aller.com www.winsen-aller.de Eschede: Familienbüro Julia Beckmann Tel.: 05142-411-16 Julia.beckmann@eschede.de www.eschede.de Samtgemeinde Wathlingen (Nienhagen): KESS Familienzentrum Simone Welzien, Katja Bloch, familienzentrum-kess@t-online.de www.kess-familiemzentrum.de Wietze: Familienbüro Tel.: 05146 507-19 Hermannsburg: Vermittlung von Seniorenbegleiter*innen Danuta Becker Tel.: 05052 2035 danuta-becker@web.de SPN-Seniorenstützpunkt Außenstellen: SPN – Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen im Landkreis Celle Bereich Senioren Bereich Pflegeberatung Bereich Senioren ✔ Vermittlung von Seniorenbegleitung (DUO) ✔ Seniorenberatung ✔ Ehrenamtliche Wohnberatung ✔ Fortbildungen in Kooperation mit der FABI ✔ Qualifizierung der Seniorenbegleitung ✔ Seminare „sichermobil“ ✔ „Speed Dating“ ✔ Spieletreff ✔ Computer Treffs ✔ Erzählcafé in Koop. mit Bürgerstiftung und MGH Celle ✔ Radeln ohne Alter (Rikscha) ✔ Vorsorgetag Bereich Pflegeberatung ✔ Ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege- angebote, Alltagsentlastung, Ehrenamtliche Dienste ✔ Leistungen Sozialer Stellen und Kassen ✔ Hilfsmittel und Versorgung ✔ Entlastungsangebote für pflegende Angehörige, ✔ Wohnraumanpassung ✔ Selbsthilfegruppen ✔ Rehabilitation ✔ Möglichkeiten der Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt ✔ Vorbeugende Maßnahmen, … SPN – Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen im Landkreis Celle Bereich Senioren Bereich Pflegeberatung SPN- Seniorenstützpunkt SPN- Pflegestützpunkt 5 Der Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) im Landkreis Celle

Interview mit Bettina Mähs und Cornelia Häcker vom Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) Der Senioren- und Pflegestützpunkt (SPN) ist die erste Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren – sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Celle. Welche Leistungen umfasst Ihr Beratungsangebot? Frau Häcker: Unterscheiden müssen wir den Bereich Senioren und den Bereich der Pflege. Das Beratungsangebot des Seniorenstützpunktes umfasst vor allem präventive Angebote im Bereich von Seniorenbegleitung, Wohnraumberatung oder von Angeboten, die gegen Einsamkeit und Isolierung wirken. Der Bereich des Pflegestützpunktes richtet sich in erster Linie an Leistungen der Pflegeversicherung, sprich rund um das Thema der pflegerischen Versorgung zu Hause und in diesem Zusammenhang auch das Thema der Wohnraumanpassung. Frau Mähs: Der Seniorenstützpunkt ist täglich in der Fritzenwiese 46 in Celle zu erreichen. Zusätzlich verfügt er über Außenstellen in fast allen Landkreisgemeinden. Der Pflegestützpunkt, in der Blumlage 20 in Celle ist ebenfalls täglich erreichbar und bietet darüber hinaus einmal monatlich Sprechstunden in den Rathäusern der Landkreiskommunen an. Die Beratungen des Senioren- und Pflegestützpunkts sind vertraulich, individuell und kostenlos. Viele Menschen wollen so lange wie möglich in der eigenen Wohnung leben. Worauf muss bei der behindertengerechten Wohnraumgestaltung besonders geachtet werden? Frau Häcker: Ich denke da auf jeden Fall an den Abbau von Schwellen; das Überwinden von Treppenstufen und Höhenunterschieden bereitet behinderten Menschen immer Schwierigkeiten. Wenn jemand auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen ist, ist eine bestimmte Breite der Türen erforderlich. Im Badezimmer braucht man ebenfalls mehr Platz als üblich. Frau Mähs: Welche Maßnahmen der Wohnraumgestaltung sinnvoll und notwendig sind, hängt stark von den persönlichen Umständen, bzw. Wohnumständen der Betroffenen ab. Hier spielt auch der Grad Bettina Mähs und Cornelia Häcker vom Senioren- und Pflegestützpunkt Landkreis Celle © Thorsten Oppermann 6 Interview mit Bettina Mähs und Cornelia Häcker vom Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN)

der Behinderung eine Rolle und ist immer ganz individuell zu betrachten. Dieses wird bei einem persönlichen Hausbesuch geklärt. Frau Häcker: Handläufe oder Hilfsmittel – wie Haltegriffe in der Dusche – sollten in Betracht gezogen werden. Manchmal bieten Schränke, an denen man sich festhalten kann, die gleiche Sicherheit wie Handläufe an. Die ehrenamtlichen Wohnberater stellen bei einem persönlichen Hausbesuch fest, welche Änderungsmaßnahmen noch empfohlen werden können. Mit dem Alter ändern sich die Ansprüche und Wünsche an das Wohnen. Viele sind überfordert und benötigen Hilfe. Wo können sich diese Menschen beraten lassen und wie läuft ein Beratungsprozess ab? Frau Mähs: Personen, die mit ihrer Wohn-und Lebenssituation im Alter überfordert sind, können sich sowohl bei uns im Pflegestützpunkt als auch im Seniorenstützpunkt nach Terminvereinbarung, beraten lassen. Die Kolleginnen im Seniorenstützpunkt vermitteln auf Wunsch einen Termin mit einemWohnraumberater. Im Pflegestützpunkt informieren wir vorwiegend über die Themen der Pflegeversicherung und unterstützen bei der Beantragung eines Pflegegrades. Zu den Leistungen der Pflegekassen gehört u. a. auch die Möglichkeit der Inanspruchnahme eines Zuschusses für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, hierauf weisen wir in einem Beratungstermin ebenfalls hin und unterstützen bei Bedarf auch hier bei der Antragstellung. Frau Häcker: Gemeinsam mit dem Seniorenstützpunkt versuchen wir das Netzwerk der Menschen, die alleine zu Hause leben und Hilfe benötigen, zu erweitern. Dabei vermitteln wir Dienstleister, die sich auf hauswirtschaftliche Unterstützung spezialisiert haben. Beim Thema Einsamkeit übernehmen unsere ehrenamtlichen Seniorenbegleitungen eine wichtige Rolle. Einkaufshilfen, mobile Friseure, mobile Fußpflege oder „Essen auf Rädern“ sollen den Ratsuchenden das Leben in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich erleichtern und möglich machen. © mariesacha /AdobeStock, © kevin /AdobeStock 7 Interview mit Bettina Mähs und Cornelia Häcker vom Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN)

Allgemeine Einführung In der eigenen Wohnung sollte sowohl die ungehinderte Erreichbarkeit der Räume als auch die uneingeschränkte Nutzbarkeit der Alltagsgegenstände gewährleistet sein. So kann die Wohnung oder das Eigenheim mit gezielten Umbaumaßnahmen seniorengerecht und barrierefrei umgestaltet werden. Ziel einer solchen Wohnraumanpassung ist in erster Linie der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung sowie die Verbesserung der Wohnungs- und Lebensqualität. Barrierefreies Wohnen Unter „Barrierefreiheit“ versteht man einen umfassenden Zugang und uneingeschränkte Nutzungschancen aller gestalteten Lebensbereiche. Das Prinzip der Barrierefreiheit zielt darauf, dass bauliche und sonstige Anlagen sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Personen mit Kleinkindern oder für ältere Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind. Bei Gelenkerkrankungen oder ähnlichen körperlichen Beeinträchtigungen kann die Bewältigung des Alltags oftmals schon daran scheitern, wenn der Zugang zur Wohnung im dritten Stock mangels Fahrstuhl erheblich erschwert wird. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber für alle Neubauten mit mehreren Stockwerken Fahrstühle als Teil des barrierefreien Wohnens vorgeschrieben. Bei der barrierefreien Wohnraumgestaltung ist vor allem darauf zu achten, dass alle Räume und Alltagsgegenstände ungehindert und gefahrlos genutzt werden können. Ein Bewegungsmelder, der das Licht selbsttätig ein- und ausschaltet, oder automatisierte Rollläden sind nützliche Hilfsmittel. Das Badezimmer sollte im Hinblick auf die Dusche möglichst ebenerdig sein. Alternativ empfiehlt sich das Anbringen einer kleinen Rampe. Griffe in Reichweite erleichtern außerdem das Duschen, Baden oder Waschen amWaschbecken. Barrierefrei ist nicht gleich behindertengerecht Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass es zwischen der Begrifflichkeit „barrierefrei“ und „behindertengerecht“ einen Unterschied gibt. So ist eine Behinderung jeweils individuell. Menschen mit Sehbehinderung haben andere Bedürfnisse als beispielsweise Personen, die querschnittsgelähmt und deshalb auf den Rollstuhl angewiesen sind. Beide Menschen haben eine Behinderung, ein querschnittsgelähmter Mensch benötigt jedoch grundsätzlich eine anders gestaltete Wohnung als ein sehbehinderter Mensch. Eine behindertengerechte Wohnung ist deshalb nach der individuellen Behinderung gestaltet, während © Ingo Bartussek /AdobeStock 8 Allgemeine Einführung

eine barrierefreie Wohnung grundsätzlich dahingehend zu gestalten ist, dass alle Wohnbereiche ungehindert erreicht werden können. Eine barrierefreie Wohnung wird nicht nur von älteren Menschen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen benötigt, sondern ist für die ganze Familie eine große Erleichterung. Wohnraumanpassung Eine Wohnraumanpassung soll Ihnen oder Ihren Angehörigen das selbstständige Leben in Ihrem Zuhause erleichtern, sowohl im Alter als auch bei Behinderung oder Pflegebedürftigkeit. In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenen Wohnung ohne Wohnraumanpassung schwierig. Beispielsweise werden mit der Zeit Stufen und sanitäre Anlagen zum Problemfall. Deshalb müssen Sie nicht zwangsläufig ans Umziehen denken. Mit rechtzeitigen Umbaumaßnahmen in der Wohnung können Sie die Bewältigung des Alltags vereinfachen und somit Ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität fördern. Dafür sorgt zum Beispiel die Installation eines Treppenlifts oder die rutschsichere Ausstattung der Stufen im Treppenhaus. Mehr Sicherheit bieten auch die Anbringung von gut erkennbaren Haltegriffen und Stützstangen oder die Installation von Bewegungsmeldern für den nächtlichen Weg zur Toilette. Allgemein sollte darauf geachtet werden, dass alle Stolperfallen in den Wohnräumen beseitigt werden. Der Einbau von gut erreichbaren Lichtschaltern, das Absenken von Hängeschränken in der Küche und der Umbau der Wanne zu einer stufenlosen Dusche sind ebenso hilfreiche Maßnahmen für den alltäglichen Bedarf in den eigenen vier Wänden. Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Mit einem Wohnraumberater können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, sollten Sie anschließend Ihre Pläne mit Ihrem Vermieter besprechen, denn er muss der Wohnungsanpassung zustimmen. Eine Beratung ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Wenn sogar der beste Umbau nicht zu mehr Barriere- freiheit und Selbstständigkeit führt, sollten Sie über eine neue Wohnung nachdenken. Die Pflegeversicherung bezuschusst auch den Seniorenumzug in eine barrierefreie Wohnung als Maßnahme der „Wohnraumanpassung für Senioren“. Wohnraumberatung Viele Menschen wollen rechtzeitig Voraussetzungen schaffen, um möglichst lange und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Durch bauliche Umbaumaßnahmen sollte die Wohnung sicher und bequem eingerichtet sein und den altersbedingt veränderten Bedürfnissen gerecht werden. Bei Nutzung von kostenpflichtigen Maßnahmen gibt es aber auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, Zuschüsse oder Darlehen in Anspruch zu nehmen. Bei einem Gespräch mit einem qualifizierten Wohnraumberater bekommen Sie Informationen über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und finden gegebenenfalls Unterstützung bei den Antragsverfahren. Darüber hinaus können Sie technische Fragen klären, den Verlauf planen und Kontaktdaten von Architekten und Handwerkern einholen. Bei einem Beratungsgespräch kann sich aber auch herausstellen, dass ein Umbau höhere Kosten verursachen würde als ein Umzug in eine geeignete Wohnung. Deshalb ist es empfehlenswert, alle sachgerechten Alternativen mit einem kompetenten Wohnraumberater zu besprechen und gründlich abzuwägen. Im Idealfall wird die Bauausführung beziehungsweise der Umzug durch die Beratungsstelle begleitet sowie die Finanzierung abgeklärt. © Colourbox.de 9 Allgemeine Einführung

Rundgang durch die Räume In etlichen Lebenssituationen wird der Verbleib in der eigenen Wohnung ohne Wohnraumanpassung schwierig. Der folgende „Rundgang“ durch die verschiedenen Räume eines Haushalts führt Ihnen vor, an welchen Stellen Umbaumaßnahmen vorgenommen werden können, um das selbstständige Leben in der Wohnung oder im Eigenheim zu erleichtern. Bitte beachten Sie, dass nur eine kleine Auswahl von möglichen Hilfsmitteln oder Umbaumaßnahmen angesprochen wird. Manche Tipps können selbstverständlich in mehreren Räumen angewandt werden. Bei einer individuellen Wohnberatung kann abgeklärt werden, wie Ihre Wohnsituation noch besser gestaltet werden kann. Eingang, Treppenhaus und Flur Ein Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung vor der Eingangstür lässt Besucher besser erkennen und verringert die eigene Sturzgefahr. 1 Ein Vordach vor der Eingangstür dient als Wetterschutz und verringert bei Nässe die Rutschgefahr. Sitzgelegenheiten und Abstellflächen im Eingangsbereich ermöglichen Ruhepausen. Leuchtende Lichtschalter können auch im Dunkeln problemlos bedient werden. Eine beleuchtete Klingel ist hilfreich, damit es nicht zu Verwechslungen zwischen der Klingel und den Lichtschaltern kommt. Der Türspion sollte nicht zu hoch sein. Eventuell zwei Türspione in unterschiedlicher Höhe einbauen lassen (zum Beispiel 1,20 m und 1,60 m). 2 3 4 5 6 © Ingo Bartussek /AdobeStock © Luca Tumminello /AdobeStock © Alex /AdobeStock 10 Rundgang durch die Räume

Durch die Grundierung von Türschwellen werden mögliche Stolperfallen behoben. Auch fällt es Rollstuhlfahrern leichter, durch Türen zu fahren. Glatte Treppenstufen können schwerwiegende Stürze verursachen. Deshalb ist es ratsam, Treppen, Stufen und Podeste mit selbstklebenden Anti-Rutsch-Belägen rutschfest zu machen. Beidseitige Geländer bzw. Handläufe verhelfen zu mehr Stabilität und Sicherheit. Geländer mit Beleuchtung sind auch im Dunkeln leicht zu finden. Deren optimale Höhe beträgt circa 90 cm. Bei einer Gehbehinderung empfiehlt es sich, einen Treppenlift einbauen zu lassen. 7 8 9 10 © Roland Prillwitz /mediaprint infoverlag gmbH © ostanovi-mgnovenie.ru /AdobeStock 1 2 3 5 6 9 9 11 Rundgang durch die Räume

Küche Senken Sie Hängeschränke so ab, dass Sie den Inhalt ohne sich zu strecken, entnehmen können. Planen Sie einen gut erreichbaren Platz für die Lagerung von Vorräten und Behältern ein. Eventuell den Inhalt der Oberschränke umräumen. Bauen Sie Unterschränke mit Auszügen und Schubladen ein. Passen Sie die Höhe der Arbeitsplatte an, sodass Sie bei Bedarf im Sitzen arbeiten können. Und verschaffen Sie sich unterhalb der Arbeitsfläche genug Raum für Beinfreiheit. Schaffen Sie auf den Arbeitsflächen genug Platz zum Arbeiten – ebenso im Bereich des Spülbeckens. Achten Sie auf eine sinnvolle Anordnung der Arbeitsfelder. Bringen Sie rund um den Arbeitsbereich leichtgängige Hebel und Türgriffe sowie ausreichend stabile und gut erreichbare Haltegriffe an. 1 2 3 4 5 6 7 Steckdosen, Beleuchtung und Schalter sollten sich in Greifhöhe befinden. Rutschfester Bodenbelag sorgt für mehr Standfestigkeit. Runden Sie spitze und gefährliche Möbelkanten ab. Gute Lichtquellen entspannen die Augen und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Spezielles Geschirr und Besteck erleichtern das Essen und Trinken: Besteck mit Fingergriffmulden, Kombination aus Gabel und Messer, gewinkeltes Besteck, rutschfeste Unterlagen, Deckelöffner usw. Ein Handbesen und eine Kehrschaufel mit langem Griff ermöglichen das Kehren, ohne sich zu bücken. Damit die Küche geräumiger ist, sollten Sie sich auf wenige nützliche Möbel beschränken. 8 9 10 11 12 13 14 © Monkey Business Images / Colourbox.de 12 Rundgang durch die Räume

1 2 9 4 5 3 6 11 7 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz © Landkreis Tirschenreuth-Musterwohnung (2) © Africa Studio /AdobeStock 13 Rundgang durch die Räume

© Jörg Lantelme /AdobeStock Bad, WC Ein ausreichend breiter Zugang ohne Schwelle ermöglicht es Ihnen, problemlos ins Bad zu gelangen. Nach außen schwingende Türen ermöglichen Helfern oder Angehörigen mühelos, gestürzte Personen zu erreichen. Bauen Sie für den Notfall eine Notrufanlage oder Inaktivitätserkennung ein. Eine bodengleiche Dusche erleichtert die Nutzung der Duschkabine / des Duschbereiches und reduziert das Stolperrisiko. Feste Duschtrennwände sind Barrieren! Deshalb sollte der Spritzschutz der barrierefreien Dusche aus beweglichen Duschwänden oder einem Duschvorhang bestehen. Rutschsichere Matten in Wanne und Dusche sind unerlässlich. Kleine oder rutschhemmende Fliesen bzw. Fußböden verringern die Gefahr des Ausrutschens. 1 2 3 4 5 6 7 Gut erkennbare, stabile Haltegriffe und Stützstangen sorgen für mehr Sicherheit. Eine Sitzgelegenheit vor dem Waschbecken sowie ein Duschhocker in der Duschkabine erleichtern den Wasch- /Duschvorgang. Deshalb ist es ratsam, Unterbauten am Waschbecken zu entfernen. Einhebelarmaturen sind leichter zu bedienen. Ein höhenverstellbares Waschbecken lässt sich individuell anpassen. Eine individuell angepasste Höhe der Toilette sowie Haltegriffe an der Wand können das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern. Verstellbare Spiegel erleichtern die Körperpflege. Ein Badewannenlift oder ein Badebrett helfen beim Ein- und Aussteigen ohne fremde Hilfe. Heizkörper können auch als Handtuchhalter genutzt werden. 8 9 10 11 12 13 14 15 14 Rundgang durch die Räume

© Jörg Lantelme /AdobeStock 1 4 2 7 9 8 10 12 11 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz © Rony Zmiri /AdobeStock 15 Rundgang durch die Räume

Wohnzimmer Genügend Bewegungsfreiheit steigert die Lebensqualität, zum Beispiel durch das Ent- fernen von überflüssigen Möbeln. Lassen Sie leuchtende Lichtschalter einbauen, die gut erreichbar sind. Eventuell können auch Bewegungsmelder installiert werden. 1 2 Faltbare Gehgestelle (Gehbank) bieten festen Halt und ermöglichen eine sichere Fortbewegung innerhalb der Wohnung. Elektrische Rollläden öffnen und schließen automatisch und erfordern kaum Kraftaufwand. 3 4 © Jörg Lantelme /AdobeStock © Bjoern Danzke /AdobeStock © WavebreakMediaMicro /AdobeStock 16 Rundgang durch die Räume

1 7 4 9 8 5 6 13 © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz Schaffen Sie sich Sitzmöbel in geeigneter Höhe an oder passen Sie diese durch Holzklötze vom Schreiner an. Um auch im Sitzen einen guten Blick aus dem Fenster zu haben, sollten Fensterbrüstungen eine Höhe von maximal 60 cm haben. Aufstehsessel sind bequem und unterstützen das Aufstehen. Blumen und Grünpflanzen sollten gut zugänglich sein, sodass sie ohne Probleme gewässert werden können. Das Telefon sollte sich immer in greifbarer Nähe zu den Sitzmöbeln befinden. Fernbedienung und Telefon mit großen Symbolen erleichtern die Nutzung. Stolperfallen wie Teppichkanten, Läufer ohne rutschhemmende Unterlage, schummriges Licht und sperrige Möbel sind zu vermeiden. 5 6 7 8 9 10 11 Ausreichend Steckdosen an der Wand vermeiden die Verlegung von Verlängerungskabeln. Bedienungselemente, wie zum Beispiel Lichtschalter, Steckdosen etc. sollten in einer Höhe von 85 cm angebracht oder individuell an die geeignete Höhe angepasst werden. 12 13 © James Phelps JR /AdobeStock 17 Rundgang durch die Räume

Schlafzimmer Lichtschalter sollten auch vom Bett aus erreicht werden können. Für den nächtlichen Weg zur Toilette wären Nachtlichter hilfreich für die Orientierung im Dunkeln (eventuell Bewegungsmelder). Eine Zeitschaltuhr, um Jalousien oder Rollläden täglich zu einer fest programmierten Zeit automatisch zu öffnen oder zu schließen, ist sinnvoll. Eine individuell angepasste Höhe des Bett- gestells oder eine erhöhte Matratze erleichtert das mühelose Aufstehen (eventuell verstellbare Kopf- bzw. Fußteile). Das Bett sollte von drei Seiten zugänglich sein, um Platz für notwendige Pflegemaßnahmen zu haben. 1 2 3 4 5 2 4 2 5 8 1 Schaffen Sie genügend Bewegungsfreiheit und Stützmöglichkeiten. Stolperfallen wie Teppichkanten sollten vermieden werden. Sinnvoll wäre ein zweiter Telefonanschluss. Neben dem Bett sollte genug Platz für das Telefon bzw. den Hausnotruf vorhanden sein. Ein Nachttisch auf Rollen kann immer in die richtige Position gebracht werden. Elektrische Pflegebetten sind komfortabel und erleichtern bei Bedarf die Pflege. 6 7 8 9 10 © mopsgrafik / stock.adobe.com © noname 3132 /AdobeStock © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 18 Rundgang durch die Räume

Balkon, Garten Ein rutschfester und ebener Bodenbelag hilft dabei, Stürze zu vermeiden. Gartenwege sollten möglichst einen Meter breit sein, um sie bei Bedarf mit dem Rollstuhl oder Rollator nutzen zu können. Gleichen Sie die Höhe der Böden an, um den Übergang vom Zimmer auf den Balkon zu erleichtern. Falls ein schwellenloser Übergang nicht möglich ist, können Rampen und Plattformlifte helfen, Stufen zur Terrasse oder zum Garten zu überwinden. Ein stabiler Haltegriff neben der Balkon- oder Terrassentür hilft beim Überwinden von Türschwellen. Stühle und Sitzmöglichkeiten bieten aus- reichende Erholungsmöglichkeiten. Solarlampen sorgen für ausreichend Beleuchtung im Garten. Ein fahrbarer Gartensitz ermöglicht komfortables Sitzen und Knien während der Gartenarbeit. 1 2 3 4 5 6 7 8 1 4 6 2 © Andrea Arnold /AdobeStock © Alexander Bespally /AdobeStock © Graf Koks /AdobeStock © mediaprint infoverlag gmbh, Roland Prillwitz 19 Rundgang durch die Räume

20 Nützliche Hilfsmittel Nützliche Hilfsmittel Um ein möglichst selbstständiges Leben führen zu können, müssen die Gegebenheiten im Wohnraum so angepasst werden, dass beispielsweise der Toilettengang, die tägliche Hygiene oder die Nahrungsaufnahme möglichst lange mühelos bewältigt werden können. © Landkreis Tirschenreuth-Musterwohnung © kzenon /AdobeStock © Pond Thananat/AdobeStock Neben Umbaumaßnahmen können kleine Hilfsmittel den Alltag erheblich erleichtern. Eine bewährte Gehhilfe ist zum Beispiel der Rollator, von dem es auch eine klappbare Variante gibt. Voraussetzung für den häuslichen Gebrauch ist, dass genug Freiraum vorhanden ist. Um die Kleidung schnell und bequem auf erreichbare Höhe zu bringen, kann ein elektrischer Kleiderlift in den Schrank eingebaut werden. Mehr Sicherheit bietet auch ein Gardinenlift. So wären Sie beim Ab- und Aufhängen nicht mehr auf eine Leiter angewiesen. Falls das Öffnen des Fensters umständlich ist, weil beispielsweise der Griff schwer erreichbar ist, können sowohl flexible als auch fest montierte Verlängerungen der Fenstergriffe hilfreich sein. Im Badezimmer ist es wichtig mit Haltegriffen für mehr Standsicherheit zu sorgen und Rutschgefahren zu vermeiden. Ein drehbarer und verschiebbarer Duschsitz, der am Duschtassenrand aufgesetzt wird, hilft Ihnen beim Ein- und Aussteigen in die Dusche und kann ohne Aufstehen zu müssen bewegt werden. Sehr nützlich für die tägliche Hygiene ist beispielsweise ein Dusch-WC mit Warmwasser-Unterdusche und Warmluft-Trocknung. Ein technisches Hilfsmittel ist die Funk- bzw. Umfeldsteuerung, mit der Sie durch Sprachbefehle Beleuchtung, Jalousien, Heizung, Türsprechanlage und alle möglichen HiFi-Anlagen bedienen können. Nicht zu vergessen ist eine Notrufanlage mit Funkfinger, die sich immer in Ihrer Greifnähe befindet. Auch das Bedienen des Telefons lässt sich mit einer größeren Tastatur, einem Hörverstärker und einer Freisprecheinrichtung um einiges vereinfachen. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Für jeden Bereich in der Wohnung gibt es die unterschiedlichsten Hilfsmittel, die die Nutzung der Alltagsgegenstände für alle Bewohner erleichtern. Eine Zughilfe für Netzstecker, ein Frühstücksbrett mit erhöhter Kante, rutschfeste Unterlagen oder eine Greifzange sind weitere Beispiele für kleine Helfer. Weitere Ideen, mit welchen Hilfsmitteln Sie Ihr Leben im eigenen Haushalt bequemer gestalten können, erfahren Sie bei einemWohnraumberater, bei einem Physio- oder Ergotherapeuten oder im nächsten Sanitäts- bzw. Gesundheitshaus. Eine Fülle von Angeboten finden Sie auch im Internet in diversen Online-Shops für barrierefreies Wohnen.

21 Mobil im Alter Mobil im Alter Ältere Menschen sind gesünder und unternehmungslustiger als jemals zuvor. Mit der zunehmenden Lebenserwartung wächst auch das Interesse an vielfältigen Freizeitbeschäftigungen. Sportliche Aktivitäten, die paarweise oder in Gruppen ausgeübt werden, sind besonders beliebt. Neben dem sozialen Aspekt ist regelmäßige Bewegung nicht nur für die Gesundheit wichtig, sondern auch für die Selbstständigkeit, da die Muskulatur, der Gleichgewichtssinn und das Herz gestärkt werden. Sport hat viele positive Wirkungen auf das körperliche Wohlbefinden eines Menschen. Regelmäßige körperliche Betätigung senkt das Risiko eines Herzinfarkts, stabilisiert das Immunsystem und stärkt die Muskulatur. Die beliebtesten Sportarten im Herbst des Lebens sind Schwimmen, Wandern, Radfahren und Gymnastik. Diese Sportarten fördern sowohl die HerzKreislauf-Funktion als auch die Lungenatmung, den Gleichgewichtssinn und die Konzentrationsfähigkeit. Sport bietet zudem eine hervorragende Möglichkeit, sich zu geselligen Runden zu treffen. Sei es eine morgendliche Walking-Tour mit den Nachbarsdamen, bei dem der neueste Tratsch ausgetauscht wird, oder ein Ausflug ins Grüne zum örtlichen Badesee. © oneinchpunch /AdobeStock Maurerstraße 6 · 30916 Isernhagen/Kirchhorst Telefon: 05136-87 94 40 · Fax: 05136-87 94 42 www.afb-rehamobil.de · info@afb-rehamobil.de Individuelle Fahrzeugumrüstungen ganz nach Ihren Bedürfnissen – für Aktiv- und Passivfahrer sowie spezielle Lösungen für Senioren. Ihre Mobilität ist unser Anspruch! Taxenfahrten Bahn- und Flughafenfahrten Krankenfahrten - sitzend - · Entlassungsfahrten · Verlegungen · Serienfahrten zu*: - Chemotherapie - Strahlenbehandlung - Dialyse - Physiotherapie - Krankengymnastik TFR Taxen-Funk-Ruf GmbH · Kronestraße 30 · 29221 Celle Telefon 05141 28001 · Fax 05141 23333 · zentrale@taxi28001.de Abrechnung mit allen Kassen *nach Genehmigung der Krankenkasse

www.unternehmensgruppe-muus.de Stationäre Pflege Celle: www.pflegeheime-muus.de Wienhausen: www.seniorenhof-voss.de Unsere täglich gelebten Wertvorstellungen sind Respekt, Menschlichkeit und tiefes Vertrauen. Service-Wohnen Celle: www.wohnpark-blumlage.de Uetze: www.muehle-amme.de Wohngruppen www.wohngruppen-muus.de Ambulanter Dienst Celle: www.wohnpark-blumlage.de Uetze: www.gesundheitsforum.de

Weil Wohlfühlen mit Wir beginnt ... Lernen Sie uns kennen. und bietet 63 Bewohnerinnen und Bewohnern ein modernes und behagliches Zuhause. Im integrierten Demenzbereich werden die Gruppenräume für gemeinsame Mahlzeiten genutzt oder um in geselliger Runde die Freizeit zu verbringen. Hier geht speziell geschultes Fachpersonal besonders einfühlsam auf die Bedürfnisse der Bewohner ein. Die psychosoziale Betreuung hat bei uns einen großen Stellenwert . Wir achten auf Kontinuität in der Zusammensetzung des Pflegepersonals und des Tagesablaufs der Bewohner und beziehen Angehörige aktiv in das Leben der Senioren ein. Münzstraße 8, 29223 Celle | 05141 93 43 10 Die Pflegeeinrichtung Villanciano Münzstraße wurde Anfang 2022 eröffnet

24 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme Das Angebot an Hilfsmitteln, die das barrierefreie und altersgerechte Wohnen erleichtern, reicht vom Duschhocker über Gehhilfen bis hin zum sprechenden Schlüsselanhänger. Auch aus dem Bereich Smart Home bzw. des Ambient Assisted Living (AAL) eignen sich viele technische Systeme zur besseren Alltagsbewältigung. Smart Home Technologie Smart Home sowie Ambient Assisted Living (AAL) stehen für Konzepte, Produkte und Dienstleistungen, die neue Technologien in den Alltag einführen, um die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensphasen, vor allem im Alter, zu erhöhen. Ins Deutsche übersetzt, steht AAL für Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. Wesentlich für dieses Konzept sind intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien. Ähnliche Begriffe für vernetzte Systeme sind unter anderem Smart House, Smart Living, vernetztes Wohnen, intelligentes Wohnen oder eHome. Die AAL-Technologie wird sowohl zur Steigerung der Lebensqualität, zum sparsamen Energiemanagement als auch für ein komfortables, sicheres und selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld angewandt. So werden Smart Home Technologien eingesetzt, um wiederkehrende Prozesse selbstständig zu steuern. Die häufigsten Anwendungsbeispiele liegen in den Bereichen Sicherheit, Komfort und Unterhaltung: • automatische Abschaltung des Herdes bei Abwesenheit • Überwachung von Häusern und Wohnungen, Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche • individuelle Beleuchtungs-, Raumtemperatur- oder Musiksteuerung • Kommunikation und Videounterhaltung per Fernseher oder Tablet-PC • Steuerung von Lampen, Heizungen und anderen Elektrogeräten mit dem Smartphone • automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden • intelligente Rauchmelder informieren bei Brandverdacht auch Verwandte oder Nachbarn • SMS-Benachrichtigung der Waschmaschine • Eingangsüberwachung mit Türöffnung • Automatische Flurbeleuchtung • Klingel mit optischem Signal • Sensor im Briefkasten Die Anwendungen sind einfach zu beherrschen und können nahezu unauffällig in den Alltag eingebunden werden. Die Systeme werden an die spezielle Lebenssituation der betroffenen Personen angepasst und können bei Bedarf verändert oder erweitert werden. Im Rahmen des Bundesprogramms „Altersgerechtes Umbauen“ unterstützt das Bundesministerium und die KfW-Bankengruppe Smart Home Lösungen mit finanziellen Zuschüssen (Hotline für Eigentümer, Mieter und Vermieter: 0800 539 9002). © Redpixel /AdobeStock

25 Alter und Technik – Altersgerechte Assistenzsysteme Hilfe im Alltag Smart Home Technologien erleichtern nicht nur die Kommunikation und die Überwachung, sondern können in nahezu jedem Bereich des Haushalts zum Einsatz kommen. Richtig eingesetzt, können sie eine nützliche Hilfe für alltägliche Handlungen und Hausarbeiten darstellen. Beliebt im Alter sind unter anderem Beleuchtungssysteme, die nachts automatisch den Weg zur Toilette erhellen. Des Weiteren bieten elektrische bzw. mechanische Gardinenlifts, die per Knopfdruck oder Hebelbewegung herabgesenkt werden, nicht nur eine willkommene Hilfestellung, sondern mindern auch die Sturzgefahr im Alltag. Weitere technische Anwendungen sind zum Beispiel elektronische Kleiderlifts und Schrankregale, die sich in Griffweite senken lassen, oder Aufstehsessel und Drehbetten, die per Knopfdruck in wenigen Sekunden in eine günstige Sitz- und Aufstehposition gebracht werden können. Der Sicherheitsaspekt spielt eine große Rolle für die meisten Hausbesitzer. Moderne Systeme sind zuverlässiger, einfacher und vielseitiger als je zuvor und sorgen für mehr Gebäudesicherheit. Mithilfe der Smart Home Technologie kann beispielsweise ein „belebtes Haus“ simuliert werden – auch wenn die Bewohner selbst nicht zu Hause sind. Des Weiteren erkennen Sensoren an Türen und Fenstern Einbruchsversuche und benachrichtigen die Hausbesitzer per Smartphone-App oder Bodensensoren in der Wohnung melden schwere Stürze beim jeweiligen Notfallkontakt. Zudem können automatische Herdabschaltungen und Wasser-Stopp-Systeme mehr Sicherheit bei beginnender Demenz eines Angehörigen bieten. i Hausnotruf Der Hausnotruf ist ein Hilfsmittel, das alleinstehenden Menschen ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Bei einem Sturz oder plötzlicher Übelkeit kann der Hausnotruf Abhilfe schaffen und schnelle Hilfe bieten. Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Systeme, die Funktionsweise der Hausnotrufgeräte ist immer dieselbe: Dabei trägt man einen kleinen Funksender bei sich, der mit einer Notrufzentrale verbunden ist. Wird der Knopf gedrückt, ruft die Zentrale zu Hause an und meldet sich über einen speziellen Lautsprecher, der ebenfalls zum System gehört. Falls dabei keine Antwort gegeben wird, benachrichtigt die Notrufzentrale einen Angehörigen, der vorher festgelegt wurde. Kostenübernahme kann über die Pflegekasse oder bei fehlenden Voraussetzungen über Sozialleistungen (Sozialhilfe /Grundsicherung) erfolgen. © Ingo Bartussek /AdobeStock © H_Ko /AdobeStock

26 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ Diese Checkliste hilft Ihnen anhand der Fragen, mögliche Problempunkte Ihrer Wohnsituation zu überprüfen. Sie soll Sie dabei unterstützen, festzustellen, inwieweit Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits altersgerecht und barrierefrei ist bzw. wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Bitte beachten Sie, dass diese Checkliste nur zur Anregung dient und nicht alle Bereiche oder spezielle Bedürfnisse abdeckt. Allgemeine Hinweise ja nein Gibt es einen Telefonanschluss in Flur, Wohn- und Schlafbereich? Sind genügend Rauchmelder für den Brandschutz angebracht? Sind die Fenstergriffe leicht zu bedienen? Sind alle Stolperfallen (lose Kabel, rutschende Teppichläufer, Fußabstreifer, Vorleger, sonstige Gegenstände etc.) beseitigt bzw. rutschsicher befestigt? Weisen die Türen eine ausreichende Breite auf? Lassen sich Rollläden elektrisch bedienen? Hauseingang ja nein Gibt es Platz, wo zum Beispiel Einkäufe bequem abgestellt werden können? Ist die Haustür überdacht? Lässt sich die Haustür leicht öffnen und schließen? Können Sie die Haustür sicher erreichen oder bestehen Hindernisse wie Treppen? Gibt es eine einbruchsichere Türsicherung, zum Beispiel mit einem Metallbügel? Sind Klingelschilder, Hausnummer, Briefkasten und Eingangstür gut erkennbar und ausreichend beleuchtet? Hausflur und Treppenhaus ja nein Ist der Bodenbelag im Flur und auf den Treppen trittsicher? Haben Sie im Hausflur die Möglichkeit, um zum Beispiel einen Rollator abzustellen? Sind der Flur und die Treppen hell genug beleuchtet? Leuchtet die Treppenhausbeleuchtung lange genug, sodass eine Beleuchtung bis zur Erreichung der Wohnungstür oder des nächsten Stockwerks sicher-­ gestellt ist? Bestehen Markierungen an der Stufenvorderkante, die Stufen optisch klar voneinander abheben? Ist ein zweiter Handlauf vorhanden?

27 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ Wohnzimmer ja nein Gibt es neben dem Lieblingsplatz eine gut erreichbare Ablagefläche? Sind Teppiche fest verklebt und Läufer mit einer rutschfesten Gummimatte unterlegt? Besteht genug Licht zum Lesen? Können Sie sich bewegen, ohne auf Stolperfallen oder Möbelkanten achten zu müssen? Ist die Höhe von Sesseln, Stühlen und Sofa komfortabel zum Aufstehen und Hinsetzen? Schlafbereich ja nein Hat Ihr Bett eine angenehme Höhe? Sind Möglichkeiten zum Auf- und Abstützen, zum Beispiel Haltegriffe angebracht? Bei Pflegebedürftigkeit: Ist ein Pflegebett vorhanden? Gibt es eine ausreichend große Ablage neben dem Bett (für Lampe, Telefon, Medikamente)? Ist der Kleiderschrank leicht zugänglich (Ablagefächer in passender Höhe, Türen leicht zugänglich)? Gibt es einen Bewegungsmelder für das Licht für nächtliche WC-Gänge? Gibt es um das Bett ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen, zur Pflegeunterstützung oder zum Abstellen von Gehhilfen? Können Sie den Lichtschalter auch im Dunkeln gut erreichen? Bad und WC ja nein Gibt es einen Platz für das Handtuch, wo es nach dem Duschen leicht erreichbar ist? Können Sie die Toilette sicher und bequem benutzen? Ist die Duschstange gegen einen stabilen Haltegriff zum Festhalten ausgetauscht worden? Ist der Waschtisch unterfahrbar bzw. mit ausreichend Beinfreiheit ausgestattet? Ist die Badezimmertür von außen zu entriegeln? Ist eine bodengleiche Dusche vorhanden? Bestehen Einstiegs- und Stützgriffe für Wanne oder Dusche? Sind die Armaturen in Bad und WC mit einer Hand und ohne Kraftaufwand gut bedienbar? Geht die Badezimmertür nach außen auf?

28 Checkliste „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ Küche ja nein Ist die Küche mit einem rutschhemmenden Bodenbelag ausgestattet? Können Sie die Schränke gut erreichen? Sind die Unterschränke mit leicht gängigen Schüben versehen? Besteht die Möglichkeit, im Sitzen zu arbeiten? Sind die Schrankinhalte sinnvoll zu einer bequemen Nutzung eingeräumt? Sind Küchengeräte höher gestellt (zum Beispiel Kühlschrank, Backofen, Geschirrspülmaschine)? Balkon und Terrasse ja nein Sind Rollläden und Markisen elektrisch bedienbar? Ist der Zugang sicher und bequem möglich? Ist ein bequemer Sitzplatz mit Sonnen- und Wetterschutz vorhanden? Notizen

29 Wohnraumanpassung bei Demenz Wohnraumanpassung bei Demenz © WavebreakmediaMicro /AdobeStock Die Bedeutung der eigenen vier Wände für Demenzkranke Am liebsten zu Hause – das ist natürlich die Wunschvorstellung vieler älterer Menschen. Doch für Demenzkranke hat die eigene Wohnung eine ganz besondere Bedeutung. Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Orientierung im Laufe einer Demenzerkrankung immer schwieriger wird, erhält die eigene Wohnung und gewohnte Umgebung einen besonders hohen Stellenwert. In den eigenen vier Wänden werden durch die Krankheit verlorengegangene Fähigkeiten kompensiert. Betroffene müssen sich nicht an eine neue, fremde Umgebung anpassen. Die eigene Wohnung hat vielfältige Funktionen: Sie bietet Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten, sie bietet einen Gefühls- und Wahrnehmungsraum, hier findet Kommunikation statt und man identifiziert sich mit ihr. Immerhin ist die Wohnung ein Teil des Lebens. Je mehr sich Demenzkranke in ihre Wohnung zurückziehen – da alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Spazierengehen immer schwieriger und irgendwann unmöglich werden – desto höher wird ihre Bedeutung. Hier kennen sich Erkrankte aus, fühlen sich geborgen, wohl und sicher. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Wohnraumanpassung – Veränderungen werden nötig Durch fortschreitende Demenz wird die Orientierung selbst in den eigenen vier Wänden immer schwieriger. Jedoch kann die Lebensqualität in der vertrauten Wohnung durch kleine Baumaßnahmen deutlich verbessert werden. Dabei sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden, damit sich der Betroffene an die neue Umgebung gewöhnen kann. Vertrautheit spielt eine wesentliche Rolle bei Demenz. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalen Wert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Daneben können Methoden und Hilfsmittel, die in der Jugend des Erkrankten angewandt wurden, zu mehr Selbstständigkeit führen, zum Beispiel Armaturen mit Kreuzgriff oder Zugkordeln an Toilettenspülungen. Zu viele Veränderungen können den Betroffenen überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der Erkrankten sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Umbaumaßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Bewegungsmelder, indirekte Lichtquellen und vertraute Gegenstände hingegen sorgen für eine bessere Orientierung in der Wohnung. Teppichböden und Vorhänge dämpfen den Umgebungslärm, sollten aber keine Hindernisse und Stolperfallen darstellen. Des Weiteren empfiehlt es sich, spiegelnde Flächen in den Räumen zu entfernen oder zuzuhängen. Celler Demenz Initiative Fritzenwiese 117 29221 Celle Telefon: 05141-9348580 Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema Demenz Senioren-Assistentin • Demenzfachkraft Annegret Wrogemann-Prange Klaus-Groth-Weg 9 · 29229 Celle-Vorwerk Tel. 05141 - 31414 · Handy 0175 - 1557188 E-Mail: info@demenzbetreuung-celle.de

30 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Bevor Sie Umbaumaßnahmen einleiten, sollten Sie eine fachkundige Beratung hinzuziehen. Mit einem Wohnraumberater können Sie sich einen Überblick über die Veränderungsmöglichkeiten verschaffen und mit der Planung beginnen. Dies ist auch im Hinblick auf die Bezuschussung der baulichen Maßnahmen wichtig. Denn Pflegekassen unterstützen im Rahmen der Pflegeleistungen eine Wohnraumanpassung für Pflegebedürftige (gemäß § 40 SGB XI) mit maximal 4.000 Euro einmalig für alle Maßnahmen der Barrierefreiheit. Falls später weitere Umbauten benötigt werden sollten, kann die Pflegekasse unter Umständen erneut Zuschüsse gewähren. Voraussetzung für einen Zuschuss ist, dass die baulichen Maßnahmen die häusliche Pflege entweder überhaupt erst ermöglichen oder erheblich erleichtern oder die Belastung für den Pflegebedürftigen beziehungsweise die Pflegeperson verringern. Der Anspruch besteht ab Pflegegrad 1. Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Finanzielle Fördermöglichkeiten in der Übersicht In den einzelnen Bundesländern gibt es unterschiedliche Förderprogramme und Bewilligungskriterien. Deshalb sollten Sie sich unbedingt vor Baubeginn nach einer Förderung durch Ihr Bundesland oder durch Ihre Kommune erkundigen. Weitere Informationen bzw. kostenlose Beratung erhalten Sie direkt bei der Beratungsstelle des Niedersächsischen Landesamts für Soziales, Jugend und Familie, Telefon: 04131 15-0 oder unter www.soziales.niedersachsen.de. Programme Leistungen Quellenverweis / Bemerkung / weitere Informationen KfW Altersgerecht Umbauen-Kredit (159) Ab 2,92 Prozent effektiver Jahreszins, bis zu 50.000 Euro Kreditbetrag pro Wohneinheit www.kfw.de/inlandsfoerderung/ Privatpersonen/BestehendeImmobilie/Förderprodukte/ Altersgerecht-Umbauen-(159) Hotline: 0800 539 9002 Für Eigentümer, Mieter und Vermieter Wohnen und Pflege im Alter Das Land Niedersachsen fördert Neu- und Umbauten zur Schaffung alters- und pflegegerechter Wohnungen und Wohn- gemeinschaften sowie einer alters- und pflegegerechten Wohnumfeldinfrastruktur. Die Förderung erfolgt als Zuschuss (bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal 100.000 Euro). Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie Außenstelle Lüneburg Auf der Hude 2, 21339 Lüneburg Telefon: 04131 15-0 Fax: 04131 15-32 95 E-Mail: PoststelleLSLueneburg@ ls.niedersachsen.de Internet: www.soziales.niedersachsen.de Wohnraumförderung – Mietwohnungen für ältere Menschen einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens und Menschen mit Behinderungen Das Land Niedersachsen fördert die Schaffung von Mietwohnraum für Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Gefördert werden der Neubau, Aus- und Umbau sowie die Erweiterung von Mietwohnungen für ältere Menschen ab 60 Jahren einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens, für Menschen mit Behinderung sowie für hilfe- und pflegebedürftige Menschen. (Darlehen) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Günther-Wagner-Allee 12 – 16 30177 Hannover Telefon: 0511 30031-313 Fax: 0511 30031-31313 E-Mail: wohnraum@nbank.de Internet: www.nbank.de

31 Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Programme Leistungen Quellenverweis / Bemerkung / weitere Informationen Wohnraumförderung – Mietwohnraum für gemeinschaft- liche Wohnformen einschließlich des generationenüber- greifenden Wohnens Das Land Niedersachsen fördert die Schaffung von Mietwohnraum für Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Mitfinanziert werden der Neubau, Aus- und Umbau sowie die Erweiterung von Appartementwohnungen für Wohngruppen einschließlich des generationenübergreifenden Wohnens für ältere Menschen ab 60 Jahre, schwerbehinderte sowie hilfe- und pflegebedürftige Menschen. Bauvorhaben für „Betreutes Wohnen” erden bevorzugt gefördert. (Darlehen) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Günther-Wagner-Allee 12 – 16 30177 Hannover Telefon: 0511 30031-313 Fax: 0511 30031-31313 E-Mail: wohnraum@nbank.de Internet: www.nbank.de Wohnraumförderung – Förderung von selbst genutztem Wohneigentum Das Land Niedersachsen fördert die Bildung von selbst genutztem Wohneigentum durch Haushalte, die sich am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können. Mitfinanziert werden der Erwerb im Zusammenhang mit der Modernisierung, der Neubau und die Schaffung von Wohnraum durch Ausbau, Umbau und Erweiterung. Antragberechtigt sind Haushalte mit behinderten oder pflegebedürftigen Personen, deren Behinderung einen besonderen baulichen Aufwand erforderlich macht. (Darlehen) Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) Günther-Wagner-Allee 12 – 16 30177 Hannover Telefon: 0511 30031-313 Fax: 0511 30031-31313 E-Mail: wohnraum@nbank.de Internet: www.nbank.de Pflegekassen Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen Pro Maßnahme bis zu 4.000 Euro (bis 16.000 Euro wenn mehrere Anspruchsberechtigte zusammen wohnen). Gefördert werden Maßnahmen der Anpassung des Wohnumfelds an die besonderen Belange des Pflege- oder Betreuungsbedürftigen, z. B. Badumbau, Türverbreiterungen, fest installierte Rampen und Treppenlifte usw. Die Leistung ist unabhängig von Einkommen und Vermögen. Das Bundesgesundheitsministerium bietet online Broschüren zur Pflege- und Krankenversicherung www.bmg.bund.de Rentenversicherungsträger (für Angestellte) Agentur für Arbeit Erhaltung der Selbstständigkeit und der Arbeitskraft zur Beschaffung, Ausstattung und Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung, www.deutsche-rentenversicherung.de Berufsgenossenschaften Beschaffung und der Erhaltung einer behinderungsgerechten Wohnung • bei Umbaumaßnahmen bis zu 100 Prozent • bei Neubau zinsgünstiges Darlehen in angemessener Höhe Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber nach der für Sie zuständigen Berufsgenossenschaft Stiftungen Je nach Stiftungszweck, hier: selbstständige Lebensführung • individuelle Förderung • Geldspenden/Beihilfen www.stiftungsindex.de Sozialhilfe Zuschuss im erforderlichen Umfang Die Zusammenstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Geringfügige Änderungen sind möglich. Bitte beachten Sie die Verfügbarkeit der Fördermittel beim Zeitpunkt der Antragstellung. Einige könnten bereits ausgeschöpft sein!

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