Elternratgeber zur Grundschulzeit der Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg

Die Gesundheit Ihres Kindes 20 Einwandfreies Hören gilt als zentrale Lernvoraussetzung im Schriftspracherwerb und für alle Kulturtechniken. Wer ähnliche Laute beispielsweise bei 13 und 30 oder bei Nagel und Nadel nicht unterscheiden kann, wird falsch rechnen oder im Diktat Fehler machen. Ist das Hörvermögen eingeschränkt, so sind an das jeweilige soziale Umfeld hohe Anforderungen im Umgang mit dem Kind gestellt. Bei denmeistenKindernmit einer Hörminderung ist dieAnpassung einesHörsystems diebeste Lösung.Wichtig ist es, dass Sie frühzeitig reagieren und die Hilfe von Spezialisten suchen – denn je früher Hörprobleme erkannt werden, umso größer ist die Chance, dass sie behoben werden können. Bei fachgerechter Betreuung durch einen HNO-Arzt und den Hörgeräteakustiker ist die Anwendung von Hörsystemen völlig unproblematisch. Die Kleinen reagieren fast immer positiv auf die Hörhilfen, da sie ihnen deutliche Verbes- serungen und unmittelbare Hörerlebnisse verschaffen. Tipps und weiterführende Informationen zum Thema finden Sie zumBeispiel auf der Internetseite der Fördergemeinschaft Gutes Hören (www.fgh-info.de), in der sichHörgeräteakustiker aus ganz Deutschland engagieren. Zahnarztbesuch – ein Kinderspiel? Zahnarztängste werden zu 80 Prozent imKindesalter verursacht. Vielfach übertragen Eltern ihre negativen Erfahrungen auf die Kinder. Dabei sollten Kinder frühzeitig und richtig auf den Zahn- arztbesuch vorbereitet werden. Durch die Zusammenarbeit von Elternhaus, Schule, Schul- und Patenschaftszahnärzten sowie Zahnarztpraxen kann der Zahnarztbesuch zu einer guten und positiven Erfahrung für Kinder werden. Wenn Sie die folgenden Grundregeln zur Vorbereitung eines Zahnarztbesuchs beachten, wird der Zahnarztbesuch in Zukunft ein Kinderspiel: ƒ ƒ Gedankenlos erzählen Familienangehörige inAnwesenheit von Kindern „Katastrophengeschichten“ von vergangenen Zahn- arztbesuchen. Dies schürt die lebhafte Fantasie und Ängste der völlig unbedarften Kinder. ƒ ƒ Aussagenwie „Es tut nicht weh“ oder „Du brauchst keine Angst zu haben“ sollten aus der Kommunikation völlig verschwinden. Kinder denken primär prozesshaft und verstehen keine Negati- onen. Die Botschaft ist für sie genau das Gegenteil undwird tief imUnterbewusstsein durchWiederholungenweiter verankert. ƒ ƒ Benutzen Sie positive Formulierungen, wie z. B. „Der Zahnarzt hilft dir, dass deine Zähne ganz gesund bleiben“ oder „… dass siewieder heilewerden“ und „…dass sie ganz schön aussehen“, „Der Zahnarzt geht ganz nett und umsichtig mit dir um.“ ƒ ƒ Auf den Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder aufbauen, zum Beispiel mit motivierenden Gesprächenwie „Weißt du noch, als du dich ganz sicher und stark und mutig gefühlt hast?“ ƒ ƒ Kinder darin bestärken, möglichst allein in das Wartezimmer/ Behandlungszimmer zu gehen, denn sie haben ein natürliches Autonomiebestreben (alleinmachen), das hier genutzt werden kann. ƒ ƒ Oft werden den Kindern von ihren Bezugspersonen Geschenke und Belohnungen für einen Zahnarztbesuch versprochen. Damit wird eine „Alltäglichkeit“ zu etwas Besonderem. Kleine Belohnungsgeschenke sollten nur die Behandler(innen) ver- teilen dürfen. möglicherweise auch dadurch, dass Kinder Zahlen und Buch- staben nicht richtig erkennen und falsch wiedergeben oder verwechseln. Folglich haben sie Schwierigkeiten beim Rechnen und Schreiben und können oft nicht flüssig lesen. Sind die Kinder nicht in der Lage, die Informationen von der Tafel zu lesen, ver- suchen sie es beim Nachbarn – wirken so oft undiszipliniert und stören den Unterricht. Zeitprobleme treten auf. Stress und Kon- zentrationsstörungen, Müdigkeit und Unlust sind die logische Folge unkorrigierter Sehschwächen. Sehfehler sollten so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. Geschieht das nicht, kann eine normale Sehentwicklung nicht mehr erfolgen und eine lebenslange Einschränkung des Sehvermögens bleibt. Außerdem wird dringend angeraten, an dengesetzlichempfohlenenVorsorgeuntersuchungen teilzuneh- men. Drei der zehn Checks widmen sich routinemäßig auch der Überprüfung des Sehsinns. Doch finden dieseUntersuchungen in zu großen Abständen statt und bieten keine absolute Sicherheit für das frühzeitige Entdecken von Sehfehlern. Was sind Anzeichen für Sehprobleme? ƒ ƒ häufiges Augenreiben, Blinzeln oder Stirnrunzeln ƒ ƒ schnelles Ermüden beim Lesen oder Schreiben ƒ ƒ Unlust beim Malen, Schreiben, Lesen oder bei Feinarbeiten ƒ ƒ unsichere Feinmotorik (Tollpatschigkeit) ƒ ƒ langsames, flüchtiges oder fehlerhaftes Lesen ƒ ƒ häufiges Verrutschen in der Zeile ƒ ƒ geringer Augenabstand zu Buch oder Fernseher ƒ ƒ Lichtempfindlichkeit ƒ ƒ häufiges Stolpern oder Balancestörungen ƒ ƒ unsauberes Schriftbild (Wortabstände, Linienführung) ƒ ƒ ungeschicktes Verhalten beim Ballspielen Hörprobleme bei Schulkindern Auch Hörprobleme bei Schüler(inne)n sind häufig die Ursache für Lernschwierigkeiten und Stress. Die Kinder bekommen nicht mit, was gesagt wird, und können nicht entsprechend reagie- ren. „In diesen Fällen wird für Lehrer(in) und Eltern intensives Zuhören und Beobachten zu der alles entscheidenden Schlüs- selqualifikation im Hinblick auf die weitere Förderung des Kin- des“, schreibt Dr. Marianne Wiedenmann, Fachbuch-Autorin, Sprachheillehrerin und Sprachheiltherapeutin mit Lehrauftrag der Uni Frankfurt. Kieferorthopädische Praxis für Kinder, Jugendliche & Erwachsene Steinschönauer Straße 5 | 64823 Groß-Umstadt | Fax (06078) 969 21 39 praxis@kfo-birnstiel.de

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