Elternratgeber zur Grundschulzeit der Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg

23 Hausarzt oder Kinderarzt? Ihr Kind ist krank und Sie wissen nicht, zu welchem Mediziner Sie gehen sollen? Vielleicht helfen Ihnen ein paar grundlegende Kennt- nisse weiter. Grundsätzlich ist festgelegt, dass Hausärzte sowohl Kinder alsauchErwachsenebehandelndürfen. Kinderärztehingegen behandeln inder Regel nur bis zum18. Lebensjahr – außer es stehen keineVersorgungsangeboteandererÄrztezur Verfügung. Allerdings ist grundsätzlich davon auszugehen, dass eine spezielle Weiterbil- dungderKinderärztedieseaufdenUmgangmitKindernspezialisiert. Demnach erklären Kinderärzte altersgerecht, nehmen sich Zeit, behaltendieNerven, beweisenHumor undmachengegebenenfalls Hausbesuche. Es empfiehlt sichdeshalbbei einemerkranktenKlein- kind einen Kinderarzt einemHausarzt vorzuziehen. Was tun bei Krankheit oder Unfall? Wenn Ihr Kind amMorgen krank ist und nicht in die Schule gehen kann,müssenSiedie Schuledaswissen lassen. Dazu reicht einAnruf im Sekretariat vor Unterrichtsbeginn. Die Lehrkraft braucht sich dannüber dieAbwesenheit des Kindes keine Sorgenmehrmachen. Sollte Ihr Kind länger als drei Tage zuHausebleibenmüssen, braucht die Schule schon bald eine schriftliche Entschuldigung. Ein ärztli- ches Attest ist nur bei sehr langenKrankheitennötigoderwenndas Kind Leistungsproben nicht mitschreiben konnte. Physiotherapie Der Begriff Physiotherapie kommt ursprünglich aus dem Grie- chischen, wobei physis „Natur“ und therapeia „die Pflege der Kranken“ bedeutet. Physiotherapie bezeichnet eine Form der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln, wodurch die Bewe- gungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers verbessert, geheilt oder erhalten werden kann. Speziell bei der Arbeit mit Kindern werden an die Physiotherapeuten besondere Anforderungen gestellt. Kindertherapeuten nehmen die „kleinen Menschen“ an die Hand und fördern sie in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung. Ob es sich nun umein gebrochenes Bein handelt oder eine längerfristige Therapie, beispielsweise bei Überaktivität, notwendig ist, Kindertherapeuten gehen speziell auf die Ansprüche und Wünsche der kleinen Patienten ein. Info Kindersportmedizin steht auch heute noch sehr in der gesell- schaftlichen Kritik. Viele Eltern verstehen unter Sportmedizin nur Methoden zur Leistungssteigerung bis hin zu unerlaubtenMitteln wie Doping. Dabei könnten Kontrolluntersuchungen bei Kindern Probleme frühzeitig aufdecken und somit den Kindern einen gesunden Sport ermöglichen. Besonders eine Leistungsdiagnose kann als Basis für ein adäquates Training fungieren und Überlas- tungsschäden vorbeugen. Ein besonderes Anliegen der Sportme- diziner ist es allerdings, Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren und von klein auf ihre Bewegungsfreude zu unterstützen. ƒ ƒ Viele Kinder tragen Schuhe, die ihnen um 10 mm zu klein sind. ƒ ƒ 85 Prozent der Eltern schätzen die Schuhgröße falsch ein und auch die Methoden, um die Passform zu testen, sind nicht praktikabel. ƒ ƒ Viele Kinderschuhe sind Mogelpackungen, denn rund 97 Pro- zent der Schuhe haben eine geringere Innenlänge, als die ausgewiesene Schuhgröße verrät. Abweichungen bis zu 12mm waren üblich. ƒ ƒ Die Folge der zu kleinen Schuhe sind gesundheitliche Schäden. Die Forscher fanden heraus: Je kürzer die Schuhe sind, desto schiefer sind auchdieGroßzehen. Rechtzeitig erkannt, kann sich die Schrägstellung mit dem Tragen passender Schuhe jedoch wieder zurückbilden. ƒ ƒ Auch wenn gleich nach der erkannten Fehlstellung reagiert wird, sind Folgeschäden nicht abschätzbar. Weitere Untersu- chungen müssen nun klären, ob und inwiefern sich zu kleine Schuhe auf die Motorik, Knie- und Hüftgelenke sowie auf die Wirbelsäule ausgewirkt haben. Info Passendes Schuhwerk sollte mindestens 10 Millimeter, besser noch 12 bis 17 Millimeter länger sein als die Füße Ihres Kindes. Ausnahmsweise dürfen Sie dabei die Meinung Ihres Kindes nicht zuhoch einschätzen, denndie Studie hat ebenfalls nachgewiesen, dass 60 Prozent der Kinder Schuhe, die knapp passten oder gar ganz zu klein waren, als „passend“ empfunden haben. Deshalb sollten Sie beim nächsten Schuhkauf besonders gut aufpassen. Es ist empfehlenswert, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. Dort kann Ihr Kind den Schuh anprobieren und es wird geprüft, ob er wirklich passt. Kaufen Sie Schuhe besser amNachmittag, weil die Füße Ihres Kindes imTagesverlauf größer werden. Das Material des Schuhs sollte weich, beweglich und atmungsaktiv sein. Die regelmäßige Kontrolle der richtigen Größe ist ein Muss, vor allem bei Schuhen, die Ihr Kind in der Schule trägt und die Sie nicht täglich zu Gesicht bekommen. Nehmen Sie auch die Füße Ihres Kindes genau unter die Lupe. Viele Kleinkinder haben Knick-Senk-Füße, was allein noch kein Problemdarstellt. Das lässt sichmeist einfach beheben, indemSie Ihr Kind oft barfuß laufen lassen und für viel Bewegung sorgen. Doch wennman nicht aufpasst, können daraus schnell Plattfüße werden, die sich leider nicht von allein auswachsen. In diesemFall wird Ihr Kind öfter über Fußschmerzen klagen und die Sohlen am Innenrand seiner Schuhe sind schnell deutlich abgelaufen. Jetzt sollten Sie einen Kinderorthopäden aufsuchen, der mit Einlagen oder anderen Behandlungsmethoden helfen kann. © pixabay.com

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