Informationsbroschüre der Gemeinde Deckenpfronn

8 DeckenpfronnsWiederaufbau Das Prinzip „aufgelockerte Bebauung“ mit Grundstücken um 10 ar war angesagt, führte aber zu kaum bewältigbaren Streitigkeiten. Jeder wollte dort sein, wo er früher war, doch die kleinen Grund- stücke ermöglichten das nicht. Es mussten 22 ha Fläche überplant werden, umdie neuenZiele erfüllen zu können. „HeftigeDiskussionen über die Einbeziehung vonGelände indie Baulandumlegung, über Bauplatzzuteilung und Straßenführung, über Stellung undArt der Gebäude kosteten Kraft und Nerven. Die Finanzierung bereitete großen Kummer und kaumeiner glaubt, dass er jemals wieder seines Lebens frohwerden könnte“ – so der seit 1948 amtierende Bürgermeister Ullrich. 1948 wurden bereits die ersten Gebäude bezogen und neun Jahre später war endlich der Wiederaufbau glückhaft abgeschlossen und die Deckenpfronner hatten wieder eine neue und hoffentlich endgültige Heimat. Mit einem großen Heimattag und Festzug wurde am Pfingstfest 1957 dankbar und wieder mit großer Freude der gelungene Wiederaufbau gefeiert. Man glaubte, endgültig ausgeplant zu haben. Doch es kam anders. Die weitere Ortsentwicklung hat vor allem die nachwachsende Generation ausgelöst. Junge Familien suchten eigenenWohnraum, wenn sie nicht imElternhaus bleibenwollten. Sowagte der Gemeinderat es schon im Jahr 1960, an die unzähligen Kleingärten im Brühl mit einer Gesamtfläche von 8 ha zu gehen und dort neues Bauland auszuweisen. Die Brühlländer ragten bis dahin unnatürlich als„freies Eck“ in den Ort hinein. Neuer Streit war programmiert, denn viele Eigentümer wollten ihre Kleingärten nicht abgeben und für einen Bauplatz reichte es meist nicht.

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