Informationsbroschüre der Gemeinde Deckenpfronn

DeckenpfronnsWiederaufbau 9 www.deckenpfronn.de „Für ein Jahrhundert lang“ geplant zu haben, war die Devise. Doch auch daraus wurde nichts. Denn schon ein Jahrzehnt später drängten neue Arbeitnehmer in die wertvollen Arbeitsplätze im Raum Böblingen und suchten Wohnraum. 1971 entstand im Gebiet Osterbuckel bereits ein neues Baugebiet, doch dort erlag man aus der Rückschau leider dem damals modernen Zeitgeist nach flachgedeckten sog. Atriumhäusern mit möglichst großem Persönlichkeitsschutz. Die bodenständigen Elemente von freistehendenWohnhäusernmit Satteldach setzten sich aber rasch wieder durch und so entstanden in rascher Folge in den Jahren 1972, 1976, 1983 und 1993Wohngebiete im Angel, im Frontal, im Kampfäcker und am Gärtringer Weg. Wesentlich ist, dass alle Neuplanungen kein Eigenleben bilden sollten, sondern verkehrsmäßigdirekt zur Ortsmitte orientiert seinmüssen. Dies wurde so verwirklicht und hat die einheitliche Gestalt der Deckenpfronner Ortsbebauung geprägt und eine lebendig gebliebene Ortsmitte gefördert. Das Baugebiet Lüsse mit 7 ha Fläche war bereits imWiederaufbauplan als nächstes Bauerwartungsland ausgewiesen, doch die Verantwortlichenunddie Eigentümer vieler kleinerWiesengrundstücke wagten sich nicht an eine Umwandlung. Erst der Bau der Nordumfahrung Deckenpfronn im Jahr 2004 hat auch die Bebaubarkeit im Gebiet Lüsse möglich gemacht. Die Verkehrsführung ist nicht mehr direkt zur Ortsmitte orientiert, sondern auch nach Norden zum neuen Einkaufsmarkt und zur Nordumfahrung. Im aktuellen Jahr 2022 ist die Erweiterung der Wohnbebauung am östlichen Ortsrand in Planung. Das Gebiet Lüsse soll um ca. 3,5 ha mit dem Gebiet Lüsse II fortgeführt werden. Allerdings ist die Verwirklichung abhängig von flächenhaften Ausgleichmaßnahmen, die kaumzubewältigen sind. Deshalb ist diese bauliche Entwicklung bis heute noch unsicher. Entscheidend in der gesamten Ortsentwicklung ist der eingehaltene Verzicht auf moderne Hochhausbauten. Die Zweigeschossigkeit der Gebäude war eine strikte Regel und sie wurde nahezu vollständig bis in die Gegenwart verwirklicht. Daran sollte festgehaltenwerden. Der Turm der Nikolauskirche ist damit weithin sichtbar auch nach über 9 Jahrhunderten der Ortsentwicklung das unverwechselbare Erkennungsmerkmal des Ortes geblieben. In naher Zukunft soll es in Deckenpfronn jedoch auch einen Mobilfunkturm geben, der dann wohl ebenso weithin sichtbar sein wird, für die Infrastruktur der Gemeinde jedoch eine große Bedeutung hat. Und wer weiß, wie es in einigen Jahren mit Windrädern in unserer Gegend aussehen wird…

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