Informationsbroschüre der Stadt Dingelstädt

9 Porträt der Stadt: Geschichte und Gegenwart Siegfried Fahrig Bürgermeister der Ortschaft Dingelstädt Vorstellung der Ortschaften Ortschaft Dingelstädt Die erste urkundliche Erwähnung Dingelstädts wird auf das Jahr 817 zurückdatiert. Dingelstädt gehört damit zu den ältesten Siedlungen des Eichsfeldes. Das damalige Eichs- feld erstreckte sich etwa von Mühlhausen bis Heiligenstadt, Dingelstädt befand sich im Zentrum des Gaues. Der Name „Dingelstädt“ gibt Rückschluss auf eine alte germanische „Thingstätte“. Einen öffentlichen Platz, an dem einst Volks- und Gerichtsversammlungen abgehalten wurden. Der Abt des Klosters Fulda ließ im Jahr 1150 durch den Mönch Eberhard eine Abschrift der vorhandenen Kopial­ bücher (Güterverzeichnisse) des Klosters anfertigen. Dieser „Codex Eberhardi“ enthält aus der Zeit des Abtes Ratger (802–817) den Vermerk, dass ein gewisser Eigil seine Güter in „Dingilstadt et Eborahe sancto Bonifatio“ schenkte. Die in dieser Zeit niedergeschriebene Urkunde weist zugleich die erstmalige Erwähnung der Gemarkung der heutigen Stadt Dingelstädt nach. Seit dem Jahr 1294 befand sich Dingelstädt über 500 Jahre in der Hand des Kurfürstentums Mainz. Nach dem Tilsiter Frieden wurde es 1807 durch Napoleon dem Königreich Westfalen zugeschrieben. Nach dem Wiener Kongressakt im Jahre 1815 kam das Eichsfeld und damit auch die Stadt Dingelstädt zum Königreich Preußen. Dingelstädt wurde Zahlen und Fakten zur Ortschaft Dingelstädt: Einwohner: 4.397 Fläche: 20,44 km² Gemeindeverwaltung Dingelstädt: Rathaus Dingelstädt Dingelstädt, Geschwister-Scholl-Straße 28, 37351 Stadt Dingelstädt 44 036075 34-0 Sprechzeiten des Ortschaftsbürgermeisters Siegfried Fahrig: dienstags: 16.00 – 18.00 Uhr dem Regierungsbezirk Erfurt in der preußischen Provinz Sachsen zugeteilt. Am 14. Februar 1859 wird Dingelstädt durch königliche Kabinettsorder das Stadtrecht verliehen. Mit Eröffnung der Bahnstrecke Gotha-Leinefelde im Jahre 1870 wurde der Ort mit der Station Dingelstädt-Silberhausen an das Bahnnetz angeschlossen. Dingelstädt war einer der wenigen Orte im Eichsfeld, in dem sich im 19. und 20. Jahrhundert größere Industrie­ unternehmen ansiedelten. Neben traditionellen Gewerbe- betrieben wie den Kammgarnspinnereien und Wollkämme- reien verhalfen vor allem die Zigarrenfabriken, Webereien, Strickereien, Spinnereien, Feilenhauereien, Mühlenbaufir- men und Maschinenfabriken Dingelstädt zur wirtschaft- lichen Blüte. Diese Betriebe stellten bis 1989 auch die Arbeitsplätze vieler Dingelstädter sicher. Des Weiteren gab es eine für DDR-Verhältnisse nicht unerhebliche Zahl priva- ter Handwerksbetriebe. Anfang der 1990er-Jahre sollte die Wirtschaftsentwicklung mit der Verlagerung von Unternehmen in die nahe gelege- nen Gewerbegebiete und Industrieflächen vorangetrieben werden. So konnte eine beachtliche Anzahl von Arbeits- plätzen geschaffen werden. Der kontinuierliche Ausbau von Gewerbeflächen bleibt auch weiterhin im Fokus der Stadt. Die im Jahr 2001 fertiggestellte Ortsumfahrung der Stadt Dingelstädt und der derzeit anstehende Ausbau der B247 als strategische Verkehrsachse zwischen Mittelthüringen, Südniedersachsen, Nordhessen und den Autobahnen A4, A71 und A38 verbindet die Stadt Dingelstädt mit überregio- nalen Verkehrswegen. Neben der Entwicklung von Industrie- und Gewerbegebie­ ten setzt die Stadt Dingelstädt seit den 1990er-Jahren vor allem auf die Altstadtsanierung. Ein großer Teil der Innenstadt Dingelstädts ist bereits saniert und auch in den DINGELSTÄDT Klosteranlage Kerbscher Berg mit Familienzentrum © Tino Sieland

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