Bürgerinfo Dunningen

Ortsgeschichte Dunningen Die älteste Urkunde, die von Dunningen berichtet, stammt von 786. In diesem Jahr schenkte Graf Gerold der Jüngere seinen gesamten Besitz in „Tunningas“ dem Kloster St. Gallen mit Ausnahme der Kirche. Dunningen war zunächst ein reichsunmittelbares Dorf mit eigenem Gericht. Im Jahr 1435 aber schworen die freien Angehörigen der Gemeinde, die Stadt Rottweil als Herrin anzuerkennen. Der Stadt standnunmehr diehoheundnied- rige Gerichtsbarkeit zu, während die Gemeinde Schultheiß und Richter einsetzte. Der Dreißigjährige Krieg brachte vor allem im Jahr 1643 große Not über das Dorf, das hernach statt 103 nur noch 24 Bauernhäuser zählte. Auch 1736 und 1786 wurde der Ort von schweren Bränden heimgesucht. Die Anfänge zur Geschichte des Dorfes aber reichen weiter zurück, wie die keltischen Grabhügel auf Dunninger Mar- kung beweisen (z. B. im Heckenwald). Auch die Römer siedelten hier, und eine Römerstraße führte von Rottweil über Dunningen zum Kastell nach Waldmössingen. Nach der Vertreibung der Römer besiedelten die Alamannen das Gebiet. Ein reich ausgestattetes frühmittelalterliches Grab einer adeligen Dame, das 1965/66 beim Umbau der Sankt-Martinus-Kirche gefunden wurde, bezeugt dies. Da- mals und in den folgenden Jahrhunderten war Dunningen Mutterpfarrei für die umliegenden Orte „-vor dem Wald-“. Während mehrerer Generationen waren die Herren von Kirneck hier als Kirch- und Patronatsherren ansässig. Ihre Burg, auf der Rottweiler Pürschgerichtskarte von 1564 gut zu erkennen, lag nahe der Kirche. Siewurde 1465 vonKaspar von Kirneck an Freiherr Gottfried von Zimmern verkauft. Im Jahre 1803 fiel Dunningen an Württemberg und wurde in das Oberamt Rottweil eingegliedert. Mit Stolz denkt man an die drei berühmtesten Söhne der Gemeinde: an Landolin Ohnmacht (1760-1864), der hauptsächlich in Straßburg als Bildhauer wirkte, an Jacob Mayer (1813-1875), der den Stahlformguss erfand und den „Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation“ gründete und an den sozialdemokratischen Politiker Emil Maier (1876-1932), der anfangs der 30er Jahre Innen- minister im damaligen Land Baden war. Nach dem 2. Welt- krieg wuchs Dunningen zu einem bedeutenden Mittel- punkt der Schwarzwaldvorebene heran. Im Zuge der Verwaltungsneugliederung der siebziger Jah- re, in deren Verlauf die Ortschaften Seedorf und Lackendorf eingegliedert wurden, entwickelte sich das ehemalige Bauern- und Arbeitsdorf zu einer Industriegemeinde mit rund 6.500 Einwohnern und 1.650 Arbeitsplätzen in etwa 150 Betrieben des Handels, des Handwerks, der Industrie und des Dienstleistungsbereichs. Seit 1998besteht inDunningen-Ort einmodernes Senioren- heim mit 26 altersgerechten Wohnungen das „Haus am Adlerbrunnen“. AuchTagespflege kann inAnspruchgenom- men werden. Im Pflegeheim St. Veronika stehen 30 statio- näre Pflegeplätze inEinzelzimmern zur Verfügung. ImOrts- teil Seedorf besteht seit 2004 eine kleine Wohnanlage für Senioren im Ortskern. In beiden Seniorenwohnanlagen Historisches 2  Blick auf Dunningen © Rainer Langenbacher

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