Leben, Wohnen und Arbeiten in Efringen-Kirchen

12 Ansicht Istein Istein Ortsvorsteherin Daniela Britsche Sprechzeiten: Mittwoch 17:30 – 19:00 Uhr Freitag 09:00 – 11:00 Uhr Telefon: 351 E-Mail: ortsverwaltung.istein@ efringen-kirchen.de Telefon privat: 2297 Ortschaftsräte Bachmann, Dominik Britsche, Daniela Hanke, Florian Rabus, Alexander Rühl, Karl Scherer, Nicolas Schmid, Michael Trimpin, Andreas Die landschaftlich günstige Lage am fischreichen Rheinstrom lockte die Menschen der Steinzeit zum Verweilen und Bleiben. Zahlreiche Funde, Werk- zeugeund Gerätschaften bestätigen, dass in der Mittleren Steinzeit (ca. 8.000 – 5.000 v. Chr.) die Höhlen zwischen Kleinkems und Efringer Berg bewohnt waren. Bemerkenswert ist der Siedlungsplatz der Urnenfelderleute, die in der späten Bronzezeit auf der respektablen Fläche von ca. einem Hektar auf der Klotzenspitze ihre Wohnstätten errichteten. Keltisch klingt das „I” vor „stein” – der Name Istein bedeutete also „Stein am Stein” – ebenso „Balm”, die alte Bezeichnung für Klotzen. 1139 wird der Dinghof im Dorf erstmals dem Basler Fürstbischof Ortlieb und dem Hochstift von Papst Innocenz II als Eigentum be- stätigt und gelangte in der Folgezeit als Pfründe an die Domprobstei. Der Röttler Vogt hingegen war noch bis ins 16. Jahrhundert für die hohe Gerichtsbarkeit zuständig, da es geistlichen Würdenträgern aus religiösen Gründen untersagt war, diese Gerichtsbarkeit auszuüben. Durch den Machtanspruch Napoleons gelangte der Dinghof mit allen Gütern und Rechten samt den landesherrlichen Rechten des Basler Bischofs 1802 an das neugefügte Baden, durch Kauf 1811 an den Freiherrn v. Freistedt. Nach dem Brand von 1776 halbwegs wieder aufgebaut, entstand unter den „Freistedts” 1860 das bis heute erhaltene „Schlösschen”, vom letzten Freistedt-Spross zunächst der Stadt Karlsruhe vermacht, die es dann nach dem Zweiten Welt- krieg dem Landkreis Lörrach verkaufte. Ein politisches Wahrzeichen stellte im Mittelalter die Burgfeste des Basler Fürstbischofs auf dem Klotzen dar, was dem sich allmählich vom Bischof befreienden und aufstrebenden Bürgertum der Stadt Basel als eine gefährliche Bedrohung erschien. Als der letzte Inhaber der Burg, Burkart Münch von Landskron, sich mit den Österreichern einließ, rüsteten Basel, Bern und Solothurn zum Schlag. 1409 erlebte lstein die Belagerung, den Sturm, die Übergabe und schließlich 1410/11 die Schleifung der Burg. Im 12. Jahrhundert hatten sich in der nördlichen Klotzenbucht adlige Frauen im Zisterzienser-Kloster „Von unserer lieben Frowen zu Istein” niedergelassen. 1387 brannte dieses Kloster ab. Immer kleiner wurde im Lauf der Jahrhun- derte die lsteiner Gemarkung, die sich einst weit über den Rhein erstreckte. Die junge Tochtersiedlung von Istein, die Rosenau, machte sich mit der „Knöpflin-Mühle”, 1691 gegründet, in der französischen Revolution selb­ ständig. 1801 (Luneviller Frieden), 1840 (Staatsvertrag Baden-Frankreich) sowie 1919 (Versailler Vertrag) verlor Istein seine linksrheinischen Gebiete mit einer Fläche von 142 Hektar. 1848 ging die Eisenbahnlinie zwischen Istein und Efringen in Betrieb. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg wurde die einstige Befestigungsanlage mit ver­ bunkerten Infanterie- und stahlgepanzerten Artilleriewerken auf dem Isteiner Klotz geschleift. Im Rahmen des Westwall-Baues zwischen 1936 und 1942 baute man das Klotzenmassiv als Verteidigungsanlage erneut aus. Den Sprengungen nach dem Zweiten Weltkrieg (1947 bis 1951) fiel auch die St. Veits-Kapelle an der Klotzenwand zum Opfer. Sie wurde 1988 wieder aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg richtete Artilleriebeschuss schwere Schäden an den Häusern des Dor- fes an. Glücklicherweise blieben die Baudenkmäler „Arche” (1553), „Schenke­ schlößle”(1573), „Scholerhof” (1580), „Chänzele” (1599), „SchenkischeMühle” (1616), „Stapflehus” (1621) und die „Weinbrenner Kirche” (1819) erhalten. Der alte Ortskern von Istein steht heute unter Denkmalschutz. Stapflehus Ansicht Istein

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