Bürger-Informationsbroschüre der Gemeinde Ehekirchen

4 Zur Geschichte der Gemeinde Ehekirchen Zur Geschichte der Gemeinde Ehekirchen Text: Kath. Pfarrei Ehekirchen Das vermutliche Geburtsdatum Ehe- kirchens liegt zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert. Archäologische Funde verweisen aber auf eine viel ältere Sied- lungsgeschichte bis in die Jungsteinzeit (3000-1800 v. Chr.). Ursprünglich ist der Ort aus mehreren Siedlungen ent- standen. So sind etwa urkundlich ein Horwen bzw. ein Erchensdorf in unmit- telbarer Nähe zu Ehekirchen bezeugt. Diese Siedlungen sind wohl im Laufe der Zeit in der Ortschaft Ehekirchen aufgegangen. Im 12. Jahrhundert belegen mittelalter- liche Urkunden einen Adelssitz in Ehe- kirchen. So wird etwa im Jahr 1140 ein Fridericus de Echirechen genannt. Auf dem Lorenziberg, westlich von Ehekir- chen, befindet sich ein Burgstall, der nicht datiert werden kann. Der alte Flurname Kalendin spricht dafür, dass es sich hier wohl um einen Ansitz des Adelsgeschlechts der Kalendine gehan- delt haben muss. Ausdrücklich als Ort wird Ehekirchen zum ersten Mal im Pappenheimer Urbar Heinrichs von Kalendin von 1214 erwähnt. Im 13. Jahrhundert fiel der Ort der Grundherrschaft der Wittelsbacher Herzöge zu, später dann, von 1505- 1806, dem Fürstentum Pfalz-Neuburg. In dieser Zeit bildete Ehekirchen einen pfalzneuburgischen Grenzort zu Kur- Bayern mit Zollstation. Die Grenze wur- de durch einen Grenzstein gekenn- zeichnet, der heute noch auf dem Weg in die Nachbarortschaft Schönesberg zu sehen ist und den das Wappen der Neuburger Fürsten ziert. Das Patronatsrecht über die Kirche in Ehekirchen lag bis 1803 beim Benedik- tinerinnenkloster Kühbach, das vom deutschen Kaiser Heinrich II. (gest. 1024) gestiftet worden war. Vermutlich beruhte dieser klösterliche Besitz in Ehekirchen auf einer Schenkung Hein- richs II. Eine Kirche im Ort ist urkund- lich aber erst 1305 belegt. In der Refor- mationszeit von 1552 bis 1617 gehörte die Pfarrei Ehekirchen der protestanti- schen Konfession an. Die alte Kirche stand südlich des Pfarrhofs an der Hauptstraße. An das abgebrochene Gotteshaus erinnert eine kleine Ge- dächtniskapelle. Die heutige Pfarrkirche wurde 1896 im neugotischen Stil er- richtet. Zur Deutung des Ortsnamens In alten Urkunden finden sich sehr un- terschiedliche Schreibweisen des Orts- namens, wie etwa Ehkirchen, Ekirchen, Eekirchen, Ehkürchen bzw. Akirchen, Ähkürch, aber auch eigenartigerweise Edkirch bzw. Edkirchen . Hört man im altbayrischen Dialekt der Ehekirchener Bevölkerung den Ortsnamen, so wird er etwa wie „Ekürra“ bzw. „Ökirra“ ausgesprochen. Das Grundwort „-kirchen“ im Orts- namen ist mit Sicherheit in Anlehnung an einen Kirchenbau entstanden. Das Vorwort „Ehe-“ lässt sich hingegen nur deuten! Aller Wahrscheinlichkeit nach rührt „Ehe-“ vom mittelhochdeutschen Wort e, ewe mit der Bedeutung „Recht, Ge- setz“ her. Unter Ehekirchen wäre dann eine „Kirche“ zu verstehen, zu der ein besonderes Rechtsgebiet, eine Herr- schaft gehört. Im Lexikon bayrischer Ortsnamen wird Ehekirchen mit „Pfarr- kirche“ bzw. „Siedlung bei der Pfarrkir- che“ übersetzt. Kaisereiche, im Volksmund auch Friedenseiche genannt – gepflanzt am 26.03.1871 zum Gedenken an den Frieden nach dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871 Info Amtsstube im alten Rathaus © Heimatverein Hochzeitspaar © Franz Männling Altes Rathaus

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