Mein Eisfeld Bürgerinformationsbroschüre

4 Überblick über die Geschichte der Stadt Eisfeld Überblick über die Geschichte der Stadt Eisfeld Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eisfeld 802 als bäuerliche Ansiedlung bestehend aus sechs Wächterhöfen. Das Schloss, im Kern eine mittelalterliche Burg, ist eines der dominanten Bauwerke von Eisfeld. Das „Steinerne Haus“ (11. Jahrhundert) und der Bergfried (12. Jahrhundert) wurden 1360 durch den Bau der Kemenate und 1580 dem sogenannten „Neuen Bau“ erweitert. Der 1555 errichtete Wirtschaftstrakt wurde 1886 durch einen Gefängnisbau ersetzt. Im Umkreis der Burg sie- delten sich im 11. und 12. Jahrhundert Handwerker, Kauf- und Fuhrleute an. Die bisher älteste Erwähnung Eisfelds als Stadt geht auf das Jahr 1316 zurück. Die Stadt und das Amt Eisfeld unterstanden häufig wechselnden Besitzern. Von 1374 – 1680 gehörte Eisfeld zum Fürstentum Coburg und ging als Teil der „sächsischen Oberlande in Franken“ in den Besitz der Mark­ grafen von Meißen über. Seit dieser Zeit ziert der Meißner Löwe das Stadtwappen (1374). Aussicht Kirchturm Die Handelsstraße von Erfurt über Eisfeld nach Nürnberg und weiter nach Rom brachte der Stadt einen handwerklichen und gewerblichen Aufschwung. Im 30-jährigen Krieg wurde die Stadt 1632 und 1641 zweimal völlig zerstört und büßte fast ihre gesamte Bevölkerung ein. Der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude und Stadtbe­ festigung vollzog sich nur schleppend und die Bevölkerung litt unter den Bedingungen der Steuern und Baufronen. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts gewann Eisfeld wieder an überörtlicher Bedeutung. Tuchmacher, Weber, Gerber, Müller und Schuster, welche Produkte der heimischen Landwirtschaft verarbeiteten, verkauften ihre Ware auf Märkten in Franken und Bayern. Schlechte soziale und wirtschaftliche Bedingun- gen fanden ihren Ausdruck in der Eisfelder Bürgerrevolte von 1820. 1822 verwüstete ein Stadtbrand alle Häuser der Innen- stadt. Vom 12.02.1813 bis 25.02.1865 lebte der Dichter Otto Ludwig aus Eisfeld, Verfasser der Erzählungen „Die Heiterethei und ihr Wiederspiel“ und „Zwischen Himmel und Erde“. Entwicklung zur Industriestadt Mit dem Ausbau des Schienen- und Straßennetzes entwickelte sich Eisfeld nach der Reichseinigung 1871 zu einer kleinen Industriestadt. Zahlreiche Betriebe der Spielwaren-, Leder-, Textil-, Metall- und Holzverarbeitung und der Porzellanindus­ trie siedelten sich an. So wuchs die Bevölkerung zur vorletzten Jahrhundertwende auf etwa 4.000 Einwohner an. Soziale Ein- richtungen entstanden (Bürger,- Zeichen- und Modellierschule, Krankenhaus, Kindergarten, Bahnstation, Poststelle, Druckerei mit Zeitungsvertrieb...) Der Postkutschenverkehr wurde 1909 eingestellt. Historische Postkarte

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