Mein Eisfeld Bürgerinformationsbroschüre

7 Die generationenfreundliche Stadt Eisfeld Die generationenfreundliche Stadt Eisfeld © Ruslan Guzov / Fotolia Stadt Eisfeld und ihre 12 Ortsteile Bockstadt und Herbartswind Der Klosterhof Bockstadt dürfte in der Zeit vom 7. bis zum 12. Jahrhundert im Zuge der Entstehung zahlreicher Klöster entstanden sein. In einem Urbar zum Amtsantritt des Grafen Heinrich VIII von 1340 wird „Bokestat“ erstmals im Text erwähnt. Bockstadt gehörte später zum Amt Eisfeld in der Pflege Coburg. In den Kriegsjahren war der Landstrich bevorzugtes Durch- zugs- und Einquartierungsgebiet der unterschiedlichsten Truppen aller Kriegsparteien. Das Leid der Bevölkerung wurde zum Teil unerträglich, Seuchen griffen um sich, die mittel- alterlichen Hexenprozesse lebten wieder auf, Höfe wurden verwüstet und von den Bewohnern verlassen. Erst ab 1871 ging die Entwicklung im ländlichen Bereich wieder etwas voran, neue Produktionsmethoden fassten trotz der miserablen Finanzlage der Gemeinden langsam Fuß. Die Bewohner Bockstadts waren zum überwiegenden Teil Gutsarbeiter und Bedienstete beim jeweiligen Besitzer des Rittergutes, damit waren sie ständig abhängig. Durch die bis in unsere Zeit anhaltend geringe Einwohnerzahl gab es weder Schule noch Kirche. Die Kinder wurden in Harras eingeschult und die Pfarrstelle war für ca. 400 Jahre ebenfalls Harras. Im Jahre 1889 siedelte sich der Freiherr (Baron) Hermann August von Münchhausen als neuer Besitzer des Rittergutes in Bockstadt an und begann mit dem Bau des Schlosses, der 1904 abgeschlossen wurde. Der Schlosspark wurde angelegt, Lindenalleen und ein Gestüt zur Zucht von Vollblutpferden entstanden. Das Gestüt entwickelte sich aufgrund der günsti- gen Bedingungen bald zu einem der bekanntesten deutschen Zuchtzentren und brachte berühmte Rennpferde hervor. Unter dem Baron von Münchhausen erlebte Bockstadt einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde über die Grenzen der Heimat hinaus bekannt. Die örtliche Idylle blieb dabei stets erhalten. Wussten Sie schon? Der letzte Nachfahre des legendären Lügenbarons Mo- ritz Hermann August Eduard von Münchhausen starb am 9. Januar 1922 in Bockstadt. Eine Grabplatte am Rande des Dorfes erinnert an den Königlich-Preußischen Leutnant. In unmittelbarer Nähe der Grabstätte steht das Schloss Münchhausen. (Besichtigung nicht möglich!) Backhaus Bockstadt

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