Informationsbroschüre der Stadt Ellrich

Gips – wertvoll und regional Ein bedeutendes Mineral, welches für den Menschen und die Gesellschaft in vielen individuellen Anwendungsbereichen unverzichtbar geworden ist. Rohstoffe sind das Herz einer jeden Existenz. Fossile Rohstoffe sorgen für Mobilität, Wärme und Strom und sind Basis für vielfältige chemische Produkte. Die agrarischen Rohstoffe sichern unsere Ernährung. Holz gestaltet die Welt. Hoch begehrt sind auch die mineralischen Rohstoffe, also Salze, Erze und Gesteine, mit denen wir unser Leben eingerichtet haben und die es erträglich oder gar bequem machen: vom Hausbau über die vielfältigen Produkte der technischen Welt. >ROHSTOFF DER REGION Der überwiegende Teil des deutschen Bauwesens ist von mineralischen Rohstoffen abhängig. Zu den Bemühungen, diesen Bedarf zu decken, trägt auch der Südharz bei und liefert unter anderem den Rohstoff Gips, der ein nur schwer ersetzbarer Baustoff ist, muss er doch ressourceneffizient sein, brandsicher, wohnökologisch von hoher Qualität, flexibel in der Nutzung – und energieeffizient. Ohne moderne Trocken- und Leichtbauweisen mit Gipsprodukten geht das nicht. Nur mithilfe von Gips lässt sich auch der dringend benötigteWohnraum in Ballungszentren schaffen, durch Aufstockungen und Nachverdichtungen. Aber nicht nur hier findet man Gips im Einsatz, auch in der Dünge-, Lebens- und Futtermittelindustrie genauso wie in der Dentalindustrie oder als Formengips für die keramische Industrie oder zur Herstellung von Tondachziegeln. An vier Standorten in Deutschland betreibt die CASEA GmbH die Produktion von hochwertigen Produkten aus Gips und Anhydrit und an drei Standorten betreiben wir einen eigenen Abbau. Im Südharz gibt es neben dem Werk in Ellrich auch ein Werk in Dorste bei Osterode. Jeder im Südharz weiß: Gips wird abgebaut. Das aber ist, im Sinne des Wortes, nur die halbe Wahrheit. Denn von den etwa 10 Millionen Tonnen Gips, die in Deutschland jährlich gebraucht werden, stammt gegenwärtig noch mehr als die Hälfte aus den Rauchgasentschwefelungsanlagen der Kohlekraftwerke – der sogenannte „REA“-Gips. Nur 45 Prozent des Gipsbedarfs werden derzeit aus Naturgips gedeckt. Durch die Energiewende sollen die Kohlekraftwerke in den nächsten 20 Jahren komplett stillgelegt werden. Damit würde mehr als die Für weitere Informationen zum Thema Naturgips und als Möglichkeit zu einem Dialog können Interessierte folgende Internetseite nutzen: www.naturgips-im-harz.de Hälfte des heutigen Gipsaufkommens fehlen. Der Naturgips als Rohstoff wird damit an Bedeutung gewinnen. Auch Gips-Recycling ist dabei ein Teil der Lösung. Die CASEA unterstützt daher als Unternehmen aktiv das WIR! Projekt, welches den Wandel durch Innovationen in der Region Thüringen fördern soll. Zusammen mit der Fachhochschule Nordhausen und der Uni Weimar wird das Projekt „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“durchgeführt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Allerdings ist auch dies noch ein weiter Weg, denn zum einen fehlt es an entsprechend aufbereitungsfähigem Abbruchmaterial, zum anderen eignen sich nur geringe Mengen davon zur Verwertung, an deren Ende ein wieder zulassungs- und damit marktfähiges, ökologisch einwandfreies Produkt ohne Fremdstoffe steht. Gips aus dem Ausland zu importieren, ist im Hinblick auf den Klimawandel keine grundsätzliche Lösung, denn unnötige Transporte erzeugen Emissionen an klimaschädlichen Gasen. >RENATURIERUNG Heimische Rohstoffe sind deshalb auch ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftskraft in Deutschland. Der Abbau hat sich nach der Zeit ebenfalls geändert. Die Art der Abbauführung wird so ausgewählt, dass Emissionen verringert und gesetzliche Auflagen eingehalten werden. Außerdemwird der Abbau so geplant, dass die hinterlassene Landschaft eine naturgünstige Morphologie aufweist, also leicht wiederbepflanzt und von Tieren besiedelt werden kann. In diese – schon während des Abbaus sukzessiv begonnene – Renaturierung fließen sehr viel Fachwissen, Aufmerksamkeit und Aufwand, damit eine Rückgabe an die Natur in einer gegenüber dem Ursprungszustand möglichst aufgewerteten Form gesichert ist. Zahlreiche heutige Biotope in ehemaligen Gips-Steinbrüchen sind ein Zeugnis dafür, dass so etwas gut gelingen kann. Die CASEA möchte Freund und Förderer dieser Region sein. Es werden kontinuierlich Gespräche mit allen Gruppen der Gesellschaft geführt, um den naturfreundlichen Abbau zu erklären und die Menschen an den Planungen zu beteiligen. Der Südharz bezieht die Rohstoffe nicht nur aus anderen Teilen Deutschlands und der Welt, sondern trägt auch selbst etwas dazu bei. Mit einem wohngesunden Produkt, das weder Luft noch Grundwasser belastet und dessen Abbaufelder an die Natur zurückgegeben werden können – als gesunder Lebensraum für Menschen, Fauna und Flora. – Anzeige –

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=