Esslinger Friedhofsratgeber

Ebershaldenfriedhof Ein denkmalgeschützter gusseiserner Sta- ketenzaun mit Sandsteinsockel umfasst den Ebershaldenfriedhof den Eingang von der Blumenstraße her. Dahinter ist die Anlage aus dem 19. Jahrhundert immer noch erkennbar und verleiht dem mit 8,2 Hektar größten Esslinger Friedhof seinen typischen Charakter. Die Geschichte der Zeitläufe wird spürbar wenn man über den parkartigen Bestattungs- ort mit seinen schönen Grabdenkmälern geht. Zwischen frisch gepflegten Einzel- und Fami- liengräbern aller Religionen, finden sich Grab­ stätten unbekannter Soldaten, Ehrengräber für Missionare und wichtige Erinnerungsplätze wie die Gedenkorte für die Toten des deutsch- französischen Krieges von 1870/71 und des 1. und 2. Weltkrieges. Ein Mahnmal aus dem Jahr 1947 und ein Grabmal aus dem Jahr 2014 geben den jüdischen Opfern des Nationalsozia- lismus ein ehrendes Gedenken. Die jüdische Abteilung wurde bereits im Jahr 1869 eingerichtet und markierte gerade mit ihrer zentral angelegten Position, die Fähigkeit zum Zusammenleben der Esslinger Bürgerinnen und Bürger. Im Jahr 1902 wurde die Feier- halle eröffnet, sie ist mit ihren zeittypischen Jugendstilfenstern auch heute noch ein wür- diger und denkmalgerechter Abschiedsort. In den Anbauten sind das Leichenhaus und die Friedhofsverwaltung untergebracht sowie das – beispielsweise durch die Beachtung der Windrichtung und der Grundwasserströme zum Schutz der Bevölkerung. Heute befin- den sich mehr als 11.000 Gräber auf dem Ebershaldenfriedhof. Mit den vielfältigen Bestattungsmöglichkeiten ist er ein ebenso traditionsreicher wie moderner Friedhof. Erd- oder Feuerbestattungen finden in Reihen- oder Wahlgräbern auf dem Ebershaldenfriedhof statt. In ausgewiesenen Arealen können Urnen am Fuße von Bäumen beigesetzt werden. Ein Grabfeld für Menschen ohne festen Wohnsitz ist ein in der Region einzigartiger Trauerort für Freunde der Verstorbenen. Angehörige von nicht bestattungspflichtigen Kindern und Fehlgeburten haben die Möglichkeit, an einer besonderen Grabstätte zu trauern. Wo bestatten? Ebershaldenfriedhof 15 Adresse Landenbergerstraße 50 73728 Esslingen a.N. Verkehrsanbindun g Bus Linie 102 und 103 Haltestelle Blumenstraße, Reutlinger Straße Bus Linie 105, 108 und 111 Haltestelle Lenaudenkmal 13 P P H H H L F WC B B B 16 14 12 17 11 10 18 7 6 4 3 2 1 15 9 8 43 42 46 41 52 32 37 36 31 26 22 20 21 19 28 23 27 24 25 50 1 49 48 45 44 38 33 39 35 34 30 29 Blumenstraße Rolf-Nesch-Weg Landenbergerstraße N im Jahr 1913 eingeweihte Krematorium, das erstmals Urnenbestattungen auf dem Friedhof ermöglichte und bis 1999 in Betrieb war. Umfassende Modernisierungs- und Umbauar- beiten am Nord- und Südflügel des Gebäudes konnten im Jahr 2018 abgeschlossen werden. An seiner Nordseite erhielt das Friedhofsge- bäude einen verglasten Anbau als Besucherflur, der den Hinterbliebenen den schweren Gang zu den Aufbahrungsräumen durch ein helles und freundliches Umfeld etwas erleichtern soll. Unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange wurde die im Neo-Renaissance-Stil er- baute Feierhalle an dieser Stelle mit moderner Architektur verbunden. Der alte Baukörper des Nordflügels aus den 60er Jahren wurde voll- ständig in den Rohbauzustand versetzt und mit neuem Grundriss wieder aufgebaut. Bereits bei der Anlage des Ebershalden- friedhofes trug man den neuesten wissen­ schaftlichen Anforderungen Rechnung

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