Take-off Magazin für Ausbildung, Beruf und mehr ... 2021/2022 IHK Flensburg

7 Die IHK Flensburg stellt sich vor Ausbi ldung trotz Corona – geht das? Auf dem Außengelände des Deutschen Hauses in Flens- burg stehen über 1000 große Weihnachtstannen, Fackeln und kleine Holzhütten. Alles erinnert an einen mystischen Wald. Und gleichzeitig ist es der Ort, an dem Sophie Witte (21) und Maik Werner (23) ihren Arbeitsalltag erleben: Sie machen hier die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau/ -mann. „Der Mix mal im Büro zu arbeiten und mal draußen anzupacken“ habe Maik dazu bewegt, die Ausbildung beim Unternehmen Förde Show Concept anzufangen, erzählt er. Hier erlernen die beiden vor allem die Planung, Durch- führung und Nachbereitung von Veranstaltungen. Aber auch typische kaufmännische Ausbildungsinhalte, wie zum Beispiel Buchhaltung, Organisation und Marketing finden sich wieder. „Dies bietet zukünftig die Möglichkeit, in eine andere Branche zu wechseln“, sagt Sophie. Corona und eine Ausbildung in der Veranstaltungs- branche – wie passt das zusammen? 2020 haben die beiden mit ihrem dritten Lehrjahr begon- nen und sich darauf gefreut, bei diversen geplanten Ver- anstaltungen Verantwortung zu übernehmen. Als sich das Land im März zum ersten Mal im Lockdown befand, war klar: Nichts von alledem wird stattfinden können. Die unsi - chere Situation verlangte ihnen Flexibilität und Kreativität ab. „Mit der neuen Situation war bisher niemand der Kol- legen vertraut. Für uns als Azubis war es eine Chance – wir hatten die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen“, berichtet Maik. Im April wurde dann das erste Autokino Flensburgs ins Leben gerufen. Ganz Corona-konform wurden nach Vorbestellung einzelne Getränke und abgepacktes Pop - corn verkauft – die Besucher konnten sich in ihren Autos einkuscheln und verschiedene Filme auf der Außenwand der Flens-Arena schauen. Doch damit nicht genug. Im Juli öffnete der erste „Cen - tral Park“ Flensburgs. Das Projekt wurde allein von den Azubis, natürlich unter Aufsicht ihrer Ausbilder, geplant, entwickelt und realisiert. Eine zunächst einschüchternde Aufgabe, doch die Auszubildenen konnten die Ausbildungs- inhalte direkt umsetzen. „Das war eine große Chance zur Weiterentwicklung“, finden Sophie und Maik. Die Outdoor- Location mit ihren außergewöhnlichen Krippen, die viele Besucher bereits von zahlreichen „Punschwald“-Abenden kannten, wurde zu einem gemütlichen Sommertreff mit Live-Musik, Kaltgetränken und Verpflegung umgestaltet. Die anfängliche Schnapsidee, Wählscheibentelefone auf den Krippen zu installieren, sodass Besucher ihre Getränke von der Krippe aus bestellen konnten, wurde zur Realität. Die Besucher konnten nicht nur die „mit Abstand beste Bar“ telefonisch erreichen, sondern auch andere Krippen anru- fen. Ziel war es, „so gut es geht die Verbindung zwischen den Leuten herzustellen, aber eben Corona-konform. Die Besucher konnten sich zwar nicht mit an den Tisch setzen, aber aus der Ferne telefonieren und sich zuwinken“, erzählt Sophie. „Die Menschen konnten so weiterhin neue Leute kennenlernen, aber nun eben auf Abstand.“ Sophie und Maik empf inden die aktuelle Situation, besonders für die gesamte Veranstaltungsbranche, als bedrückend. Auch 2021 wird die Arbeit noch in vielen Ausbildungsbetrieben von der Corona-Pandemie beein- flusst werden. Dennoch zeigt die Situation im Deutschen Haus – als ein gutes Beispiel von vielen – dass eine Ausbil - dung trotz Corona attraktiv bleibt und Euch weiterhin alle Möglichkeiten bietet. „Wir konnten unsere Selbstständigkeit und Kreativität unter Beweis stellen“, sagen Sophie und Maik. „Besonders die Möglichkeit, eigene Projekte und Ideen umzusetzen, hat uns motiviert und die Vorteile der Ausbildung aufgezeigt.“ © Deutsches Haus Veranstaltungsstätten GmbH © Deutsches Haus Veranstaltungsstätten GmbH

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