Informationsbroschüre Frankfurt am Main Bornheim Ostend

GESTERN – HEUTE – MORGEN BORNHEIM-OSTEND F R A N K F U R T AM MA I N 4 Nicht zu vergessen im gefüllten Veranstaltungskalender ist auch die „Dippemess“ auf dem Festplatz am Ratsweg. Ursprünglich ein Markt für Töpfe, ist sie heute der größte Frankfurter Jahrmarkt und findet zweimal im Jahr statt. Die Frühjahrs-Dippemess mit den neuesten Fahrgeschäften hat ihre Tore im April drei Wochen lang für Besucher geöffnet, während die Herbst-Dippemess noch einmal im September eine Woche lang eher familiär mit zahlrei- chen Vergnügungen für jede Altersgruppe aufwartet. Ostend Der für Frankfurt seit dem 19. Jahrhundert typische Wandel prägt in besonderem Maße auch das Ostend. Die Stadterwei- terungen um 1900 führten zum Bau des Osthafens mit dem großen Industriegebiet Hanauer Landstraße, einem Projekt, das im Umfang dem bebauten damaligen Stadtgebiet nördlich des Mains entsprach. Daneben gab es Gewerbe auch rund um den Sandweg, darunter die Naxos Union und Mouson. Die Bevölkerung war in dieser Zeit geprägt durch einen großen Anteil Juden, die sich von der östlichen Innenstadt ausgehend vor allem im Ostend ansiedelten. Insbesondere die orthodoxe Israelitische Religionsgemeinschaft hatte hier eine Vielzahl von Institutionen, meist als Stiftung betrieben, u. a. finanziert von der Familie Rothschild. Zu diesen Einrichtungen gehörten z. B. das große Krankenhaus an der Gagernstraße, ein Waisen- haus und ein Altenheim. Architektonisch herausragend war die Synagoge an der Friedberger Anlage, die 1907 entstand und 1938 in der Pogromnacht zerstört wurde. An sie erinnert heute eine Gedenkstätte. Im benachbarten Hochbunker finden Aus- stellungen und Veranstaltungen im Gedenken an die Synagoge und das ehemalige jüdische Viertel statt. Nach den starken Zerstörungen durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg entstanden das Industriegebiet und der Hafen wieder. Und es wurden viele Wohnungen instandgesetzt bzw. neu gebaut. Die entscheidenden Entwicklungen, die das Ostend zu einem attraktiven Stadtteil machten, vollzogen sich seit den 1980er Jahren. In dieser Zeit gelang es nicht nur, das Gewerbegebiet um die Hanauer Landstraße wieder zu beleben durch Ansiedlung neuer Branchen wie Werbeagenturen und andere Dienstleistungen, darunter vor allem die Autohändler („Automeile“), sondern auch den Wohnungsbau zu fördern. Eine besondere Entwicklung nahmen kulturelle Aktivitäten im Ostend. Der Zoo als älteste Einrichtung dieser Art im Stadt- teil, seit 1874 auf der früheren Pfingstweide und weit über Ostend, die Europäische Zentralbank Bornheim, der Kerwebaum

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=