Ausbildung Frankfurt am Main

Phil Rohleder, 19 Jahre, Auszubildender zum Fluglotsen, 1. Ausbildungsjahr Ausbildungsleiterin: Sonja Konur, sonja.konur@dfs.de Deutsche Flugsicherung „Ich habe schon als Kind den Flugzeugen gerne zugesehen.“ erteilen Fluglotsen die Start- und Landefreigaben und stimmen das Ganze zeitlich ab. In der Luft unterstützen wir die Piloten grundsätzlich und in Notfällen bestmöglich. Die Sicherheit steht an oberster Stelle. Das ist der Grund, warum es uns gibt. Wir versuchen, möglichst effizient und umweltschonend zu handeln. Mir machte an der Arbeit Spaß, dass ich nun mit der spezifischen Ausbildung für den Tower beginne und nun die Theorie in die Praxis umsetzen kann. Die Ausbildungskurse starten das ganze Jahr über. Das heißt, dass man sich auch das ganze Jahr über bewerben kann. Ich würde empfehlen, sich ein Jahr vor dem gewünschten Ausbildungsstart zu bewerben. Voraussetzung für eine Bewerbung ist das allgemeine Abitur oder ein Bachelorabschluss nach dem Fachabitur. Es ist eine sehr anspruchsvolle Ausbildung. Nach der Bewerbung muss man zuerst einige Online-Fragebögen bearbeiten. Wenn die geklappt haben, geht es zu einem vier tägigen Auswahlver fahren nach Hamburg, wo man auf Herz und Nieren geprüft wird. Man braucht räumliches Vorstellungsvermögen, muss sich gut konzentrieren können und belastbar sein. Auch wie gut man Kopfrechnen und Englisch kann, wird getestet. Den Abschluss macht eine medizinische Eignungsuntersuchung. Mein Weg in den Beruf Meine Oma ist mit mir schon während des Kindergartens und der Grundschule mindestens einmal imMonat zumFlughafen gefahren und ich habe den Flugzeugen zugesehen. Als kleines Kind wollte ich Pilot werden. Das haben mir meine Eltern ausgeredet. Ich beobachte gerne Flugzeuge und das kann man aus dem Tower heraus gut machen. In der zehnten Klasse habe ich aus Interesse mit einem Schulkameraden ein einwöchiges Praktikum am Dortmunder Flughafen gemacht. Da war ich zum Beispiel in der Gepäckabwicklung oder am Boden, wo die Flugzeuge abgefertigt werden. Über den Beruf des Fluglotsen habe ich mich mit Videos auf Youtube informiert und mir digitale Informationsbroschüren angesehen. Meine Ziele Ich wünsche mir vor allem Spaß und dass ich erfolgreich bin. Wir haben einen supertollen Kurs, bei dem wir uns auch nach der Akademie noch treffen und zum Beispiel auf demCampus zusammen Fußball spielen oder zusammen Unterrichtsinhalte besprechen. Ich möchte meine Ausbildung erfolgreich abschließen und dann in den Berufsalltag starten, umendlich mit echten Flugzeugen zu reden. Als Fluglotse kann ich mich zum Beispiel zumTeamleiter und Supervisor weiterbilden oder Investigator für Vorfälle werden. Oder man geht zurück an die Akademie und bildet sich weiter zum Fachlehrer oder Ausbilder für neue Auszubildende. Ich habe total Spaß daran, Leuten Dinge zu erklären. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass ich zurück an die Akademie gehe, um Coach zu werden. Mein Plus im Privatleben Was ich in der Ausbildung lerne, kann ich auf jeden Fall im Privatleben nutzen. Wenn man nicht in Frankfurt wohnt, muss man hierher ziehen. Das heißt, dass man lernt, sich selbst zu organisieren, und man selbstständiger wird. Ich gehe deutlich organisierter an die Dinge heran und habe gelernt, Prioritäten zu setzen. Das kann den Alltag unter Umständen leichter machen. Ich bin schon drei Monate vor Ausbildungsbeginn hergezogen. Da habe ich gelernt, Dinge wie Freundschaften in der Heimat zu schätzen. Ich habe eine Ausbildung, bei der finanziell für alles gesorgt wird. Ich kann meinen Lebensstandard total normal weiterleben und habe eine Riesenmöglichkeit für meine Zukunft bekommen. Am Anfang wird man ein bisschen ins kalte Wasser geworfen. Man lernt dadurch intensiver, imTeammiteinander umzugehen. Daraus entwickeln sich auf jeden Fall Freundschaften. Es ist eine deutlich andere Lernatmosphäre, als man es aus der Schule kennt. Und ich habe jeden Tag extrem Lust, in die Arbeit zu fahren. Über den Beruf Die Ausbildung gliedert sich anders als in anderen Ausbildungsberufen. Es gibt keine festen Ausbildungsjahre, sondern theoretische und praktische Einheiten. Ich habe die ersten fünf Monate Basistraining hinter mir. Dann geht es für sieben bis zehn Monate mit Simulatortraining an der Flugsicherungsakademie weiter. Insgesamt dauert die theoretische Ausbildung also zwölf bis 15 Monate. Nachdem man die Grundausbildung beendet hat, geht es mir der Praxis weiter. Man kommt in eine Kontrollzentrale oder an einen der Kontrolltürme auf einem der internationalen Verkehrsflughäfen, wo man später vermutlich auch arbeiten wird. Nachdem man vorher realitätsnah am Simulator gearbeitet hat, kann man hier nun praktische Erfahrungen sammeln. Dieser Teil der Ausbildung dauert nochmal zwölf bis 18 Monate. Das hängt unter anderemvon der Größe des Flughafens ab oder welche Berechtigungenman macht. Als Towerlotse arbeitet man mit direktem Sichtkontakt zu den Flugzeugen, als Centerlotse überwacht man den ganzen Luftraum. Also die An-, Ab- und Überflüge. InmeinemBeruf geht es darum, den Luftverkehr zu kontrollieren. Es geht darum, die Bewegung der Flugzeuge zu überwachen und zu koordinieren, damit sie sich nicht zu nahe kommen. An den Flughäfen

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