Informationen für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Fridingen an der Donau

Geschichte // 03 GESCHICHTE Fridingen gehört zu den archäologisch interessantesten Orten im Land. Zu nahezu jeder frühgeschichtlichen Epoche sind innerhalb des Gemeindegebietes bemerkenswerte oder sogar spektakuläre Funde gemacht worden. Der Ortsname Fridingen wird erstmals in einer Urkunde des Jahres 861 erwähnt, als ein Gutsherr namens Plionunc verschie­ dene Güter in Beuron, Fridingen und Buchheim dem Kloster St. Gallen übereignete. Auch von einer Kirche in Fridingen ist dabei bereits die Rede. Die Siedlung als solche ist sicher viel älter, eine alemannische Gründung wohl des 5. Jahrhunderts, wobei der Ortsname die Erinnerung an den Ortsgründer bewahrt: „Fridingen“ bedeutet nämlich nichts anderes als „bei den Leuten des Frido“. Die tatsächliche Besiedlungsgeschichte beginnt aber schon sehr viel früher. Ein Fundort von europäischer Bedeutung ist dabei die Jägerhaushöhle . Ausgrabungen in den Jahren 1964 bis 1967 haben ergeben, dass Jägergruppen der mittleren Steinzeit (Meso­ lithikum) zwischen etwa 8000 und 5000 v. Chr. die Höhle immer wieder sporadisch als Behausung benutzt haben. Bekannt geworden ist Fridingen nicht zuletzt auch durch das 1971 jenseits der Donau systematisch ausgegrabene alemannische Gräberfeld . 306 Gräber mit insgesamt 337 Bestattungen konnten dabei untersucht werden. Die zahlreichen Fundstücke (vor allem Schmuck und Waffen), die wertvolle Einblicke in die Lebenswelt unserer frühmittelalter­ lichen Vorfahren ermöglichen, befinden sich teils im örtlichen Heimatmuseum „Oberes Donautal“ im Ifflinger Schloß, teils im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. Die fünf Jahrhunderte zwischen der urkundlichen Ersterwäh­ nung 861 und der ersten Nennung Fridingens als Stadt 1372 sind wiederum in geschichtliches Dunkel gehüllt. Eine erste planmäßige Stadtgründung hat wohl schon Mitte des 13. Jahrhunderts nicht an der Stelle der heutigen Altstadt, sondern auf der Buchhalde in Altfridingen stattgefunden. Diese erste Stadtanlage, an die heute nur noch Geländespuren erinnern, war eine erweiterte Vorburg zu einer von den Grafen von Hohenberg gegründeten Burg. Anlass für die Gründung des Burgstädtchens auf der Höhe waren strategische Gesichtspunkte: Hier sollte ein Gegengewicht gegen die unmittelbar benachbarte zollerische Burgstadt Mühlheim gesetzt werden. Be­ reits im frühen 14. Jahrhundert entspannte sich aber das Verhältnis

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