IHK Gießen-Friedberg - Schule... und was dann?

„Ich kann jedes Mal etwas dazulernen.“ Jan Walther, 19 Jahre, Elektroniker für Geräte und Systeme, 1. Ausbildungsjahr, Bender Group Über den Beruf Ein Elektroniker für Geräte und Systeme hat relativ abwechslungsreiche Aufga- ben. Im Laufe der Ausbildung durchläufst du verschiedene Abteilungen. Beispiels- weise baust du Kondensatordekaden und Widerstandsdekaden in der Produk- tionstechnik, du gehst auf Fehlersuche und prüfst Anlagen und Geräte oder du entwirfst technische Schaltpläne. Dabei bekommst du natürlich Hilfe von den anderen Mitarbeitern, die immer ein offe- nes Ohr für dich haben. Anfangs war ich in der BISG-Haustechnik, danach bin ich in die Produktionstechnik und anschlie- ßend in die Fertigung gekommen. Am meisten gefällt mir die Arbeit in der Pro- duktionstechnik, weil dort die Aufgaben sehr abwechslungsreich sind. Ich kann jedes Mal etwas dazulernen. Die Ausbildungsdauer beträgt insgesamt dreieinhalb Jahre, die bei guter Leistung auf drei Jahre verkürzt werden kann. Ab dem zweiten Lehrjahr werden die Aufga- ben anspruchsvoller und du wirst immer selbstständiger. Zur Berufsschule gehst du einmal die Woche und jede zweite Woche zweimal. Für diese Ausbildung solltest du teamfähig und verantwor- tungsbewusst sein. Ein Realschulab- schluss ist die Mindestvoraussetzung. Mein Weg in den Beruf Ich habe zwei Praktika gemacht. Einmal als Elektroniker für Betriebstechnik und ein weiteres in einem Informatikbetrieb. Die Tätigkeiten haben mir sehr gefallen. So habe ich mich mit Berufsschülern über Ausbildungsmöglichkeiten unterhalten. Dabei wurde mir die Firma Bender Group empfohlen. Nach der Bewerbung folg- ten der Einstellungstest und das Vorstel- lungsgespräch. Die Firma hat auf mich einen sehr seriösen Eindruck gemacht. Im Anschluss an den Schnuppertag habe ich die Zusage bekommen. Meine Ziele Ich wünsche mir, dass ich während der Ausbildungszeit so viel wie möglich lerne und die Prüfung gut absolviere. Alle sind sehr nett. Ich hoffe, dass das so bleibt. Nach der Ausbildung könnte ich mir vor- stellen, bei Bender Group berufsbeglei- tend zu studieren. Darüber hinaus kannst du Seminare besuchen und den Meister machen. Mein Plus im Privatleben Der Umgang mit fremden Personen ist besser geworden. Ich bin offener gewor- den. Kleinere Arbeiten wie das Verkabeln von Lampen und Steckdosen kann ich problemlos durchführen. „Ich hatte den Eindruck, nicht eingeschränkt zu sein und mehr als nur eine Nebentätigkeit zu erfüllen.“ Marko Kostic, 19 Jahre, Industriekaufmann, 1. Ausbildungsjahr, Bender Group Über den Beruf Deine Aufgaben im Betrieb hängen davon ab, in welcher Abteilung du dich befin- dest, die du alle zwei bis drei Monate wechselst. Aktuell bin ich in der Perso- nalabteilung. Ich bearbeite Personalda- ten, Urlaubsscheine, Krankmeldungen sowie die Zeitdaten im Gleitzeitmodell. Angefangen habe ich im Marketing, wo die Arbeit sehr eigenständig und kreativ war, da wir Messepläne und Plakate ent- warfen. Danach kam ich in den Service, wo ich komplette Arbeitsabläufe durch- führen konnte, wie zum Beispiel Aufträge anlegen, Servicetechniker beauftragen usw. Als Nächstes war ich in der Zentrale am Empfang tätig. Dort erhielt ich sehr viele Anrufe, die ich an die zuständigen Ansprechpartner weitergeleitet habe. Neben dem kaufmännischen Bereich war ich zwei Monate in der Produktion eingeteilt, um auch einen Einblick in die Herstellung zu bekommen. Am besten gefiel mir Arbeit in der Mar- keting- und Serviceabteilung. Dort konnte ich weitgehend selbstständig arbeiten. Ich hatte den Eindruck, nicht einge- schränkt zu sein und mehr als nur eine Nebentätigkeit zu erfüllen. Schwerpunkt der Ausbildung liegt im kaufmännischen Bereich. Auch in der Berufsschule gibt es überwiegend kauf- männische Fächer. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Zweimal die Woche bist du in der Berufsschule. Für diese Ausbildung benötigst du min- destens einen Realschulabschluss. Die meisten besitzen die Fachhochschulreife. Daneben solltest du ein klares Verständ- nis für Zahlen haben und mit Formeln umgehen können, da viel gerechnet wird. Mein Weg in den Beruf Da ich das Fachabitur auf einer Wirt- schaftsschule gemacht hatte, besaß ich ein gewisses Vorwissen. Mein Jahres- praktikum in der FOS habe ich im büro- kaufmännischen Bereich gemacht und erste Erfahrungen gesammelt. So habe ich beschlossen, im kaufmännischen Bereich weiterzumachen. Meine Ziele: Ich wünsche mir, dass ich immer genü- gend Aufgaben bekomme und gefordert werde, um viel dazulernen zu können. Ich möchte erst einmal mit guten Noten abschließen und später eventuell über ein berufsbegleitendes Studium nach- denken. Daneben gibt es diverse Weiter- bildungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel zum Facheinkäufer. Mein Plus im Privatleben Das erworbene Wissen kann ich teilweise auch privat nutzen, zum Beispiel, wenn es um Steuern geht. Darüber hinaus bin ich erwachsener und verantwortungsvoller geworden. Man nimmt nicht mehr alles auf die leichte Schulter. 10 Interviews

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