Schule - und was dann? Der Weg in den Beruf. Abgangsklassen 2020

„Mir macht das duale Studium Spaß, da es sehr vielseitig ist.“ Markus Huth, 19 Jahre, duales Studium zum Diplom-Finanzwirt, 1. Studienjahr, Finanzamt Gießen Über den Beruf Während meines dualen Studiums werde ich alle Bereiche des Finanzamtes ken- nenlernen. Dabei werde ich sowohl im Innen- als auch im Außendienst einge- setzt. Derzeit befasse ich mich mit der Prüfung von Steuererklärungen. In Kürze werde ich lernen, wie man Rechtsbehelfe bearbeitet. Im ersten Studienjahr fand zunächst eine zweiwöchige Orientierungsphase im Finanzamt statt. Danach ging es an das Studienzentrum der Finanzverwal- tung und Justiz Rotenburg a. d. Fulda. Dort war ich bis zur Zwischenprüfung für viereinhalb Monate. Anschließend darf ich für sieben Monate Berufspraxis im Veranlagungsbereich des Finanzamts sammeln. In dieser Phase befinde ich mich gegenwärtig. Für den zweiten Teil des Grundstudiums werde ich für zehn Monate an die Hoch- schule wechseln. In dieser Zeit schreibe ich auch meine Diplomarbeit. Eine praktische Phase folgt dann wieder im dritten Studienjahr für sieben Monate. Ich werde mich dann im Außendienst dem Bereich der Betriebsprüfung widmen und im Innendienst die Stellen „Veranlagung von Körperschaften und Personenge- sellschaften“ kennenlernen. Nach fünf Monaten theoretischer Studien an der Hochschule folgt die schriftliche und mündliche Laufbahnprüfung. Danach werde ich in das Beamtenverhältnis auf Probe übernommen. Mir macht das duale Studium Spaß, da es sehr vielseitig ist. Das Steuerrecht ist kom- plex, aber die unterschiedlichen Aufgaben fordern mich im positiven Sinne heraus. Für das Studium solltest du die allge- meine oder fachgebundene Hochschul- reife mitbringen. Du solltest gerne kom- munizieren, da du regelmäßig telefonieren und dich mit den verschiedenen Sach- bearbeitern abstimmen musst. Wichtig ist außerdem logisches Denken und ein gutes Textverständnis. Mein Weg in den Beruf Auf das duale Studium bin ich durch die Kinowerbung der Hessischen Finanzver- waltung aufmerksam geworden. Diese kannst du dir auch auf YouTube anse- hen. Außerdem gibt es einen Instagram- Account „karriere.steuern.hessen“. Meine Ziele Ich möchte mir während meines Studi- ums noch möglichst viel Wissen aneignen und wünsche mir, in meiner nächsten Abteilung so herzlich aufgenommen zu werden wie bisher. Da sich das Steuer- recht laufend ändert, wird es notwendig sein, dass ich mich auch nach dem Stu- dium durch verschiedene Weiterbildun- gen auf dem neuesten Stand halte. Mein Plus im Privatleben Da ich viel über Steuergesetze weiß, fällt es mir leicht, meine eigene Steuererklä- rung zu erstellen. Ich freue mich, dass ich einen angesehenen Beruf erlernen darf. Zudem kommen mir die Kurse in Sachen Zeitmanagement auch privat zugute. „Hier werden Auszubildende nicht nur als Anwärter, sondern als richtiges Teammitglied gesehen.“ Jennifer Ruschmeyer, 19 Jahre, Finanzwirtin, 1. Ausbildungsjahr, Finanzamt Alsfeld-Lauterbach Über den Beruf Meine Ausbildung zur Finanzwirtin begann mit einer Einführungswoche im Finanzamt in Alsfeld-Lauterbach. Danach folgte der erste fachtheoretische Abschnitt an der Landesfinanzschule Hessen in Rotenburg an der Fulda. Die fachtheoretischen und berufspraktischen Phasen wechseln sich ab. So haben wir als Anwärter des mittle- ren Dienstes insgesamt elf Monate Fach- theorie an der Landesfinanzschule und 13 Monate Berufspraxis im Finanzamt. Während meiner Ausbildung lerne ich alles rund um die Steuerveranlagung. Dazu gehört beispielsweise die Bearbei- tung von Einkommenssteuererklärungen von Arbeitnehmern und Rentnern oder Gewerbetreibenden. Zu den Lehrinhal- ten in der Landesfinanzschule gehören unter anderem die Bereiche Allgemeines Abgabenrecht und Allgemeine Rechts- kunde, Umsatzsteuer, Buchführung und Bilanzwesen sowie politische Bildung. Wenn du dich für eine Ausbildung zum/ zur Finanzwirt/-in entscheidest, solltest du einen Realschulabschluss sowie gute Deutschkenntnisse mitbringen, da du viel schreiben musst. Daneben sind Grund- kenntnisse in Mathematik wichtig. Es ist außerdem von Vorteil, wenn du dich schon etwas mit wirtschaftlichen Zusam- menhängen beschäftigt hast. Darüber hinaus ist es wichtig, dass du sorgfältig arbeitest, teamfähig bist und vor allem Interesse für das Thema Finanzen hast. Mein Weg in den Beruf Ich habe mich im Internet näher über das Berufsbild des Finanzwirtes und das Finanzamt Alsfeld-Lauterbach informiert. Daraufhin habe ich mich direkt beworben und wurde nach einem Einstellungstest zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Meine Ziele Für meine weitere Ausbildungszeit wün- sche ich mir, dass der Umgang unter den Kolleginnen und Kollegen so freundlich bleibt wie bisher. Hier werden Auszubil- dende nicht nur als Anwärter, sondern als richtiges Teammitglied gesehen – das gefällt mir sehr. Ich möchte meine Laufbahnprüfung gut abschließen und werde dann sehen, in welchem Bezirk bzw. in welcher Abteilung ich eingesetzt werde. Später sind Fort- bildungen in allen Steuerrechtsgebieten oder auch im Gesundheitsmanagement möglich. Mein Plus im Privatleben Durch meine Ausbildung kann ich meine Steuererklärung problemlos alleine erstel- len. Auch wenn der Beruf des Finanzwirts nicht bei allen beliebt ist – es ist eine angesehene und sichere Tätigkeit. Ich bin durch meine Ausbildung organisierter und selbstsicherer geworden. 24 Interviews

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