Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Wetteraukreis

61 In unserer Gesellschaft erkranken immer häufiger Menschen an Demenz. Ein großer Wunsch auch dieser Menschen und ihrer Angehörigen ist es, dass sie solange wie möglich in der eigenen Wohnung leben können. Das kann mit vielen Problemen verbunden sein. Die langjährig vertraute Wohnung, die mit den eigenen biographischen Erinnerungsgegenständen ausgestattet ist, ist eine wichtige Hilfe bei zunehmender Orientierungslosigkeit. Eine Anpassung der alltäglichen Umgebung kann zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen. Wohnraumveränderungen stellen Angehörige von Demenz Erkrankten jedoch vor andere Probleme als bei Menschen mit körperlichen Problemen:  Betroffene finden sich in einer neuen Umgebung schlechter zurecht und sind schneller überfordert  Gegenstände oder Ereignisse werden anders als vor der Erkrankung interpretiert  Schatten und Muster können als Löcher oder Personen missverstanden werden  Überschwemmungen durch nicht abgedrehte Wasserhähne oder Wohnungsbrände durch nicht abgeschaltete Elektrogeräte stellen eine hohe Gefahr dar Daher ist bei Demenz folgendes zu beachten:  Größere Veränderungen sollten in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden. So haben Betroffene mehr Zeit, sich eventuell noch daran zu gewöhnen, zum Beispiel an eine neue Zimmereinteilung oder den Umbau eines ganzen Raumes  Zu viele Veränderungen könnten Ablehnung oder Unsicherheit bei der betroffenen Person hervor- rufen. Daher sollten immer nur wenige Dinge gleichzeitig verändert werden  Fähigkeiten und Bedürfnisse der erkrankten Personen unterscheiden sich; jeder Krankheitsverlauf ist anders  Durch das Fortschreiten der Krankheit verändern sich die Betroffenen. Dinge, die zu einem Zeit- punkt gut funktionieren, können zu einem anderen, Schwierigkeiten hervorrufen. Daher ist es wichtig, flexibel zu bleiben  Oftmals kann „alte Technik“, die in der Jugend des Erkrankten aktuell war, zu Vertrautheit und größerer Selbstständigkeit führen Wohnraum- veränderung bei Demenz