Informationsbroschüre der Stadt Friedberg

8 Wittelsbacher Schloss © Stefan Heinrich Stadtmauer © Florian Trykowski 1541 Nachdem die Burg Friedberg durch einen Brand weitgehend zer­ stört wird, erfolgt der Wiederaufbau bis 1559 nach den Plänen des Baumeisters Jörg Stern. Von nun an gleicht die Feste mehr einem Jagd- oder Lustschloss statt einer wehrhaften Burg. 1588 Die von Jesuiten in der heutigen Jesuitengasse errichtete Kapelle „Zu Unserer Lieben Frau“ wird geweiht. 1599 Aufgrund eines angesichts der tödlichen Pest ausgesprochenen Gelübdes errichten die Friedberger „Am Platz“ (dem heutigen Marienplatz) eine Mariensäule. 1604 Die erste moderne Wasserversorgung der Stadt entsteht. Aus dem Brunnenbach wird das Wasser über 38 Höhenmeter in den „Alten Wasserturm“ an der Südwest-Ecke der Stadtmauer gepumpt. Von dort werden alle städtischen Brunnen mittels Holzrohren mit Wasser gespeist. 1618–1648 Der Dreißigjährige Krieg bringt für Friedberg gravierende Folgen: 1632 und 1646 werden die Stadt und das Schloss zweimal geplün­ dert und niedergebrannt. Ab 1670 Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wird das Rathaus am zentralen Platz der Stadt wieder aufgebaut. 1676 Neben der damaligen Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“ erbauen die Jesuiten das Jesuitenspital. 1686 An der heutigen Friedberger Straße von Augsburg nach Friedberg wird vom Hochzollner Arnold Schwenk eine Holzkapelle mit einer Kopie der Altöttinger Madonna errichtet. Aus der Kapelle wird später die Wallfahrtskirche Maria Alber. 1701 Auf Betreiben der Friedberger Uhrmacher wird der Turm der Stadt­ pfarrkirche St. Jakob auf 68 Meter erhöht. 1712 700 Jahre nach Gründung des Augsburger Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra wird an der Stelle, an der die heilige Afra angeblich den Märtyrertod starb, die Kirche St. Afra im Felde eingeweiht. 1731–1753 Die Wallfahrtskirche Herrgottsruh wird im Rokoko-Stil erbaut. Ur­ sprung der prächtigen Kirche war eine Kapelle, die aufgrund des Gelöbnisses eines Friedberger Pilgers nach sicherer Heimkehr aus dem Heiligen Land im 14. Jahrhundert errichtet worden ist. 1745–1800 Die in Friedberg seit dem 16. Jahrhundert ansässigen Uhrmacher bringen die Stadt zu wirtschaftlicher Blüte, die heute als die „Fried­ berger Zeit“ bekannt ist. In ganz Europa verkaufen die Handwerker ihre kostbaren Zeitmesser. 1754–1768 Der bayerische Kurfürst Max III. Joseph betreibt im Friedberger Schloss eine Fayencemanufaktur. Friedberger Fayencen gelten heute als kostbare Antiquitäten. 1806 Durch die Gründung des Königreichs Bayern und der damit verbun­ denen territorialen Eingliederung von Schwaben endet Friedbergs Zeit als Grenzstadt. 1868 Die schwachen Fundamente können die Last des 1701 erhöhten Turms der Stadtpfarrkirche St. Jakob nicht mehr tragen. Der Kirch­ turm stürzt ein und zerstört auch Teile des Kirchenschiffs. 1871–1881 Aufgrund der in Folge des Einsturzes sichtbar geschwächten Funda­ mente wird die Stadtpfarrkirche St. Jakob komplett neu errichtet. Der Neubau orientiert sich an italienischen Vorbildern und erhält eine charakteristische Ziegelbänderung.

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