Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Schilfwasser-Leina

12 Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung | Schilfwasser-Leina Klärschlammbehandlung Schilf löst Klärschlamm-Problem Nicht immer ist es betriebswirtschaftlich sinnvoll, einzelne Grundstücke oder Ortschaften an eine zentrale Kläranlage anzuschließen. So war und ist das in Gospiteroda und für seine 400 Einwohner. Schon in den 1990er-Jahren wurde deshalb eine dezentrale Kläranlage vom Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung „Schilfwasser-Leina“ gebaut. Wo Abwasser landet und gereinigt wird, da entsteht Klär- schlamm. Der muss behandelt, danach fachgerecht entsorgt oder verwertet werden. Die Mengen allerdings, die in Gospiteroda anfielen und -fallen, sind überschaubar. Ihn zu pressen und dann zu entsorgen, fiel aus Kostengründen aus. Deshalb hatte man sich ebenfalls in den 1990er-Jahren schon dafür entschieden, sie vor Ort zu „verarbeiten“. Das geht auf natürlichem Wege und dank Schilfbewuchs in einem „Ver- erdungsbecken“, wie es Fachleute nennen. Dessen Aufbau ist simpel: Man gräbt eine Grube, dichtet die mit speziellen Folien ab, füllt Kies ein, pflanzt Schilf an und leitet den mehr oder minder dünnflüssigen Klärschlamm ein. Das Schilf sorgt dann dafür, dass dem die Flüssigkeit ent- zogen wird. Auf der Spezialfolie ist zudem eine Drainage verlegt. Mit der wird überschüssiges Abwasser abgepumpt und wieder in den Kreislauf der Kläranlage gebracht. Gut ein Jahrzehnt verrichtet es seine Dienste – dann war seine Kapazitätsgrenze erreicht, musste 2009 ein zweites Becken angelegt werden. Dieses zweite Becken in Gospiteroda ist gut 1,5 Meter tief, zu- sätzlich von einem aufgeschütteten Erdwall umgeben und hat 300 Quadratmeter Fläche. Rund 75.000 Euro kostete einst seine Errichtung. Das erste Becken diente bis 2010 dem vorgesehenen Zweck und war dann ausgelastet – sprich: verfüllt. Nach zehnjähriger Ruhephase wurde 2020 das Becken beräumt und mit Schilf neu bepflanzt. Dabei wurde bis auf den mit Spezialfolie ausgelegten Boden des Beckens das nun völlig trockene Kies-Klärschlamm-Gemisch ausgebaggert.

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