Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Schilfwasser-Leina

26 Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung | Schilfwasser-Leina Arzneimittel richtig entsorgen Medikamente gehören nicht in die Toilette Früher nahmen Apotheken abgelaufene oder nicht ver­ brauchte Medikamente zurück und entsorgten sie. Dieses System wurde vor einigen Jahren abgeschafft. Heute können Medikamente auf drei verschiedene Arten entsorgt werden: › › im Restmüll, weil der Müll im Landkreis vollständig verbrannt wird, › › bei Apotheken, wenn diese sie annehmen oder › › bei Schadstoffsammelstellen. Täglich gelangen in Deutschland mehrere Tonnen Medi- kamente in die Kanalisation. Arzneimittel sind halt für viele Menschen unverzichtbar – von der Kopfschmerztablette bis hin zu komplexen Präparaten zur Bekämpfung schwerer Erkrankungen. Allerdings sind viele Medikamente oft gar nicht oder nur sehr langsam biologisch abbaubar. Auch der menschliche Körper nimmt nur einen Teil der Wirkstoffe auf. Neben den nicht zu vermeidenden menschlichen Ausscheidungen nach der Einnahme von Medikamenten spielt die unsachgemäße Entsorgung die wichtigste Rolle bei der Belastung des Abwassers. Den Wasserkreislauf möglichst wenig belasten Nicht wenige Menschen schütten ihre abgelaufenen oder nicht verbrauchten Medikamente in die Toilette oder in den Ausguss des Spülbeckens – bei flüssigen Arzneimitteln tut das Umfragen zufolge fast jeder Zweite. So gelangen diese Medikamente und ihre Abbaustoffe in die Kanalisation und damit in den Wasserkreislauf. Unsere Verbandskläranlage in Ernstroda ist technisch gut ausgerüstet. Allerdings kann sie – wie alle anderen Kläranlagen in Deutschland – nicht alle Inhaltsstoffe von Medikamenten aus dem Abwasser filtern. Die dafür not­ wendige Nachrüstung der Anlage wäre sehr aufwendig und sehr teuer. Einige Wirkstoffe von Medikamenten wurden in den letzten Jahren in Bächen, Flüssen oder Seen festgestellt. Für Men- schen sind diese Rückstände nach bisherigen Erkenntnissen aufgrund der minimalen Konzentrationen nicht gefährlich. Damit das auch in Zukunft so bleibt, sollten wir gemeinsam das Möglichste tun, um die Belastung des Wasserkreislaufs so gering wie möglich zu halten. Jede Tablette und jeder Tropfen Arznei, die nicht in die Toilette oder in den Ausguss und damit ins Abwasser gelangen, entlasten unsere Umwelt erheblich. Weil der Haus- müll, der im Landkreis entsorgt wird, vollständig verbrannt wird, können Medikamente über die Restmülltonne entsorgt werden. Die Arzneiwirkstoffe werden bei der Verbrennung zerstört. © Przemyslaw Koch/AdobeStock

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