Ortsinformation Friolzheim

Die früher in West-Ost-Richtung langgestreckte, heute durch Neubaugebiete in nördlicher und südlicher Richtung abgerun­ dete Gemeinde Friolzheim liegt 453 m über NN – zwischen dem Hagenschießwald imWesten, dem 510 m hohen Geissberg im Osten und dem 494 m hohen Betzenbuckel im Süden auf einer Hochebene. Die erste Besiedlung auf Friolzheimer Markung dürfte wohl bereits in der keltischen Eisenzeit (800 – 600 v. Chr.) stattgefunden haben. Davon zeugen die im Hagenschieß, Abt. Stockhau, liegenden Hügelgräber. Die Alemannen, die nach der Vertreibung der Römer Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. in unseren Raum kamen, haben wohl den Ort gegründet. Der heutige Namen Friolzheim (Heim des Friolf) stammt jedoch aus der Siedlungszeit der Franken, die im 5. Jahrhundert n. Chr. Ihre Grenze bis an die Glems vorge­ schoben haben. Die ersten Nachrichten über Friolzheim (1281 Friolfheim) stammen aus der Zeit zwischen 1100 und 1120. Im 14. Jahrhundert kam Friolzheim in den Besitz der nieder­ adeligen Herren von Steinegg. Im Jahre 1407 wiederum verkaufte Jakob v. Steinegg seinen Besitz in Friolzheim an die Herren von Gemmingen. Im Jahre 1563, erbaute sich das Kloster Hirsau eine große Zehntscheune, die heute noch erhalten ist und die neben der Kirche das älteste Bauwerk in Friolzheim darstellt. Nach häufig wechselnden Besitzern in den folgenden Jahrhunderten blieb Friolzheim beim Klosteramt Hirsau bzw. beim württ. Kirchengut bis zur Übernahme in das Oberamt Calw (1807) bzw. ein Jahr später (im Jahr 1808) in das Oberamt Leonberg. Erfolgreich bemühte sich die Gemeinde zu Anfang des 19. Jahr- hunderts um die Abhaltung von Märkten. Seit 1832 findet am Pfingstmontag der bekannte Pfingstmarkt statt, der bis heute guten bis sehr guten Besuch verzeichnen kann. Bei einem Großbrand am 19.08.1895 brannten während der Erntezeit mitten im Dorf zwölf Häuser vom Gasthaus „Löwen“ bis zur heutigen Metzgerei in der Kirchstraße nieder. Im Jahre 1930 hatte die Gemeinde Friolzheim 781 Einwohner. Vor der Besetzung durch französische Truppen am Ende des zweiten Weltkrieges wurden am 15. und 17. April 1945 durch Beschuss des Ortes 13 Einwohner getötet und hoher Sach­ schaden angerichtet. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges vollzog sich in Friolz- heim wie in vielen Gemeinden im Stuttgarter Raum ein enormer Strukturwandel. Heimatvertriebene und Flüchtlinge trugen zunächst mit zur schnellen Umwandlung vom Bauerndorf zur Arbeiterwohngemeinde bei, die sich bis zum Jahr 1950 auf 936 Einwohner erweiterte. Veränderungen haben sich für die Gemeinde auch durch die auf 01.01.1973 vollzogene Kreisreform ergeben. Durch Landes­ gesetz wurde – entgegen einem eindeutigen Bürgervotum – der Kreis Leonberg aufgelöst und die Gemeinde Friolzheim, zusammen mit der Stadt Heimsheim und den Gemeinden Besiegelte Gemeindefreundschaft: Kuchenanschnitt in Vezzano sul Crostolo 4 Aus der Geschichte der Gemeinde Friolzheim

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