Ausbildung - Ostthüringen

34 Zukunft gestalten, Wissen weitergeben Die Entscheidung, als Lehrkraft an einer Schule tätig zu werden oder einen Lehrberuf in Thüringen zu ergreifen, gehört zu den sinnstiftenden Berufswegen, die junge Menschen auf ihrem Lebensweg stark prägen. Der Beruf fordert Engagement, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, sich immer wieder weiterzuentwickeln. Lehrkräfte sind weit mehr als Wissensvermittler: Sie sind Vorbilder, Ansprechpartner, Berater und Motivatoren zugleich. In Thüringen ist der Weg ins Lehramt klassisch über ein Hochschulstudium geregelt. Wer unterrichten möchte, wählt je nach Schulart ein passendes Lehramtsstudium, etwa für Grundschule, Regelschule, Gymnasium, Förderpädagogik oder Berufsbildende Schulen. Das Studium vermittelt nicht nur fachliches Wissen in den gewählten Unterrichtsfächern, sondern auch pädagogische und didaktische Fähigkeiten. Nach dem erfolgreichen Abschluss folgt der Vorbereitungsdienst, das sogenannte Referendariat. Hier sammeln die angehenden Lehrkräfte unter realen Bedingungen Unterrichtserfahrung und werden durch erfahrene Mentoren unterstützt. Der Vorbereitungsdienst endet mit dem Zweiten Staatsexamen, das als Schlüssel für die Einstellung an Schulen gilt. Neben den fachlichen Qualifikationen kommt es im Schulalltag stark auf Soft Skills an. Geduld, Empathie, Kommunikationsstärke, ein gutes Zeitmanagement und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, helfen dabei, den Unterricht abwechslungsreich und fair zu gestalten. Auch die Bereitschaft zur digitalen Weiterbildung wird immer wichtiger, da moderne Lehrmethoden zunehmend digitale Werkzeuge einbeziehen. Thüringen legt hier großen Wert auf eine zeitgemäße Ausstattung der Schulen und auf Fortbildungsangebote für Lehrkräfte. Für junge Menschen, die sich für einen Lehrberuf außerhalb des klassischen Schulbetriebs interessieren, gibt es spannende Alternativen. So gehört der Ausbilder im Handwerk oder in der Industrie ebenso zum Bildungswesen. Ausbilder begleiten Auszubildende durch die betriebliche Praxis, erklären Arbeitsabläufe, führen in Maschinen oder Werkzeuge ein und sorgen dafür, dass die Lerninhalte verstanden und angewendet werden. Ein Ausbilder muss meist selbst eine abgeschlossene Berufsausbildung, praktische Berufserfahrung und eine Ausbildereignungsprüfung (AdA-Schein) nachweisen. Auch hier stehen pädagogisches Geschick, Organisationstalent und die Freude an der Arbeit mit jungen Menschen im Mittelpunkt. Für den Zugang zu einem Lehrberuf ist es wichtig, sich frühzeitig zu informieren. Die Universitäten in Erfurt und Jena sind die wichtigsten Adressen für angehende Lehramtsstudierende in Thüringen. Berufsbildende Schulen, Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern beraten zum Ausbilderberuf. Der Lehrerberuf wird in Thüringen aktiv unterstützt: Mit Programmen zur Nachwuchsgewinnung, dualen Studienmodellen und einem stetig wachsenden Bedarf an Lehrkräften will das Land auch in Zukunft ein starkes Bildungswesen sichern. Die Arbeit als Lehrkraft oder Ausbilder bedeutet, jeden Tag mit jungen Menschen zu arbeiten und ihre Fähigkeiten zu fördern. So entsteht eine starke Verbindung zwischen Wissen, Können und Zukunftsperspektive. Wer sich für diesen Weg entscheidet, entscheidet sich für einen Beruf mit Herz, Verantwortung und der Chance, Generationen zu prägen. Lehrerberuf in Thüringen © Studio Romantic - stock.adobe.com

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