Informationen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Gifhorn

42 | Ein Leben lang zu Hause wohnen 24-Stunden-Pflege Häufig übernehmen Familienangehörige bei Pflege­ bedürftigkeit die Betreuung. Hierbei wird die doppelte Belastung aus Alltag und Pflege oft unter­ schätzt. Wenn die Angehörigen die Pflege nicht mehr gewährleisten können und ein Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung keine Alternative darstellt, fällt die Entscheidung in der Regel auf einen ambulanten Pflegedienst oder auf eine 24-Stunden-Pflege. 24-Stunden-Pflege bedeutet, dass die Betreuung rund um die Uhr im eigenen Zuhause stattfindet. Bei dieser Form der Betreuung wohnt die Pflegeperson bzw. die Haushaltshilfe direkt im Haus des zu Betreuen- den. Dadurch ist sie stets erreichbar und stellt somit eine große Entlastung für die Familie und Angehörige dar. Je nach Bedarf kann die Pflegeperson einfach nur Gesellschaft leisten, den Haushalt führen oder bei einer bestehenden Demenzerkrankung für mehr Sicherheit in der häuslichen Betreuung sorgen. Neben der Grundpflege und der individuellen Betreuung sind auch gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge und Ausflüge im Leistungsumfang enthalten. Somit stellen die Betreuungsleistungender 24-Stunden-Pflege eine Alternative zur klassischen Heimunterbringung dar. Durch die gezielte Auswahl von festen Pflege- personen, die sich in regelmäßigen Zeitintervallen abwechseln, sorgt dieses Modell für mehr Freiraum und Wohlbefinden in einer vertrauten Umgebung. Auf Basis der gesetzlich geregelten Dienstleistungs- freiheit innerhalb der EU werden über Vermittlungs­ agenturen diese häufig aus Osteuropa kommenden Pflegepersonen und Haushaltshilfen vermittelt. Unterstützung für pflegende Angehörige Pflegende Angehörige können Beratungsangebote der örtlichen Sozialhilfeträger und der Kranken­ kassen in Anspruch nehmen. Ebenfalls möglich ist der Besuch von Beratungsstellen oder Selbsthilfe- gruppen sowie Fortbildungen im Bereich der Pflege. In den Veranstaltungen lernen Angehörige richtige und sachgerechte Grundpflege durchzuführen, aber auch der Umgang mit Stress oder mit schwierigen Situationen wird vermittelt. Auch die kirchlichen Träger wie Caritas und Diakonie bieten pflegenden Angehörigen Informationen zu diesem Thema an. Zudem ist es für pflegende Angehörige möglich, an einem Erste-Hilfe-Kurs teilzunehmen. Ergänzend steht für berufstätige Angehörige eine sogenannte Pflegezeit zur Verfügung. Diese ist gesetzlich garan- tiert und bietet Angehörigen die Möglichkeit, eine Betreuung zu Hause durchzuführen. Pflegeberatung Mit den Leistungen der Pflegeversicherung haben sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für Pflegebedürftige verbessert. Um eine gute Versorgung in vertrauter Umgebung zu gewähr- leisten, können viele Alternativen und Leistungen genutzt werden. Ein kompetenter Pflegeberater oder eine Pflegeberaterin informiert Sie zu den Dienstleistungsangeboten, Leistungsansprüchen, Möglichkeiten der aktiven Lebensgestaltung, zur neuen Pflegereform und zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Neben Beratungsangeboten der Pflegekassen, Pflegedienstleister und privater An- bieter können Sie sich auch beim Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) im Landkreis Gifhorn beraten lassen. Pflegeberatung beim Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen im Landkreis Gifhorn Der Senioren- und Pflegestützpunkt bildet eine wichtige Anlaufstelle für Pflegebedürftige jeden Alters und ihre Angehörigen. Hier erhalten Sie eine kostenlose, individuelle, fachkompetente und neutrale © AdobeStock.com

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