Informationen zur Wohnraumanpassung - Landkreis Gifhorn

51 Ein Leben lang zu Hause wohnen | 24-Stunden-Pflege Häufig übernehmen Familienangehörige bei Pflegebedürftigkeit die Betreuung. Hierbei wird die doppelte Belastung aus Alltag und Pflege oft unterschätzt. Wenn die Angehörigen die Pflege nicht mehr gewährleisten können und ein Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung keine Alternative darstellt, fällt die Entscheidung in der Regel auf einen ambulanten Pflegedienst oder auf eine 24-Stunden-Pflege. Bei dieser Form der Betreuung wohnt die Pflegeperson bzw. die Haushaltshilfe direkt im Haus des zu Betreuenden. Dadurch ist sie stets erreichbar und stellt somit eine große Entlastung für die Familie und Angehörige dar. Je nach Bedarf kann die Pflege- person einfach nur Gesellschaft leisten, den Haushalt führen oder bei einer bestehenden Demenzerkran- kung für mehr Sicherheit in der häuslichen Betreu- ung sorgen. Neben der Grundpflege und der individuellen Betreuung sind auch gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge und Ausflüge im Leistungsumfang enthalten. Somit stellen die Betreuungsleistungen der 24-Stunden-Pflege eine Alternative zur klassi- schen Heimunterbringung dar. Die konkreten Pflege- leistungen und der zeitliche Umfang sind variabel und werden mit der jeweiligen Vermittlungsagentur aus- gehandelt. Durch die gezielte Auswahl von festen Pflegepersonen, die sich in regelmäßigen Zeitintervallen abwechseln, sorgt dieses Modell für mehr Freiraum und Wohlbefinden in einer vertrauten Umgebung. Auf Basis der gesetzlich geregelten Dienstleistungs- freiheit innerhalb der EU werden über Vermittlungs- agenturen häufig aus Osteuropa kommende Pflegepersonen und Haushaltshilfen vermittelt. Unterstützung für pflegende Angehörige Pflegende Angehörige können Beratungsangebote der örtlichen Sozialhilfeträger und der Krankenkassen in Anspruch nehmen. Ebenfalls möglich ist der Besuch von Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen sowie Fortbildungen im Bereich der Pflege. In den Veranstaltungen lernen Angehörige richtige und sachgerechte Grundpflege durchzuführen, aber auch der Umgang mit Stress oder mit schwierigen Situationen wird vermittelt. Zudem ist es für pflegende Angehörige möglich, an einem Erste-Hilfe-Kurs teilzunehmen. Ergänzend steht für berufstätige Angehörige eine sogenannte Pflegezeit zur Verfügung. Diese ist gesetzlich garantiert und bietet Angehörigen die Möglichkeit, eine Betreuung zu Hause durchzuführen. Pflegeberatung Mit den Leistungen der Pflegeversicherung haben sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für Pflegebedürftige verbessert. Um eine gute Versorgung in vertrauter Umgebung zu gewährleisten, können viele Alternativen und Leistungen genutzt werden. Ein kompetenter Pflegeberater oder eine Pflegeberaterin informiert Sie zu den Dienstleistungsangeboten, Leistungsansprüchen, Möglichkeiten der aktiven Lebensgestaltung und zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Neben Beratungsangeboten der Pflegekassen, Pflegedienstleister und privater Anbieter können Sie sich auch beim Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen (SPN) im Landkreis Gifhorn beraten lassen. © Halfpoint / AdobeStock

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