Bürgerinformationsbroschüre für die Gemeinde Göda

Die sorbische Sprache Die sorbische Sprache gehört zur Gruppe der westslawischen Sprachen. Ihre Verbreitung im heutigen Deutschland beginnt zur Zeit der Völkerwanderung ab dem sechsten Jahrhundert. Neben dem Stamm der Milzener (Milceni) in der Oberlausitz siedelten die Lusitzer (Lusici) in die Niederlausitz. Unterschieden werden daher zwei Schriftsprachen und zwar Obersorbisch in der Region Oberlausitz und Niedersorbisch in der Niederlausitz. Nach den Kriegen des 12. Jahrhunderts siedelten sich weitere Bevölkerungsgruppen östlich der Elbe an. Das Kerngebiet der Milzener und Lusitzer war von deutschsprachiger Neusiedlung und rechtlichen Beschränkungen wenig betroffen, weshalb die Sprecherzahl dort bis in das 17. Jahrhundert auf über 300.000 Vogelhochzeit – Kinderhaus Muschelwitz anwuchs. Zu Zeiten der Weimarer Republik und des Dritten Reiches wurde die sorbische Sprache und Kultur jedoch syste- matisch unterdrückt. In der DDR erhielten die Sorben Straßenschilder und Orts- schilder, Sprachunterricht und Zeitungen in der eigenen Sprache. Dennoch konnte sich die sorbische Sprache nur in wenigen ländlichen Gebieten erhalten. Göda gehört mit den Gemeinden Crostwitz, Ralbitz-Rosenthal, Panschwitz-Kuckau, Nebelschütz und Räckelwitz sowie Teile der angrenzenden Gemeinden Neschwitz und Puschwitz zum Kern des obersorbischen Gebiets, in dem das Sorbische heute noch als Alltagssprache genutzt wird. 9 Sorbisches Siedlungsgebiet - ein geschichtlicher Abriss

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