Göppinger Friedhöfe Ratgeber für den Trauerfall

14 Weitere Grabfelder auf dem Hauptfriedhof Grabfeld der Sternenkinder „Sternenkinder“ ist eine liebevolle Bezeichnung für still- oder fehlgebo- rene Kinder unter 500 Gramm, für die keine Bestattungspflicht besteht. Der Tod von ungeborenem Leben ist für alle Angehörigen eine außer- gewöhnliche Lebenssituation. In den „Gärten der Sternenkinder“ – der Ruhe- und Gedenkstätten für Sternenkinder und Kleinkinder – sollen El- tern einen eigenen Platz für ihr Kind und einen Ort für ihre Trauer finden. Seit dem Jahr 2003 können auf dem Göppinger Hauptfriedhof „Ster- nenkinder“ beigesetzt werden. Dies ist auf eine Initative der Klinik am Eichert zurückzuführen, die die- sen Bestattungsort in Kooperation mit dem Adelberger Bildhauer Hans Nübold gestaltet hat und somit einen würdigen Umgang mit diesen kleinen Geschöpfen ermöglicht. Die Pflege und Unterhaltungsarbeiten werden von den Alb Fils Kliniken durchgeführt. Für die Beisetzung, die zweimal im Jahr stattfindet, noch für die Belegungszeit werden hierfür Gebühren verlangt. Muslimisches Grabfeld Seit dem Jahr 2009 können auf dem Göppinger Hauptfriedhof muslimi- sche Verstorbene als Erdbestattung beigesetzt werden. 2007 beschloss der Gemeinderat dieses Grabfeld einzurichten, bei dem die Gräber so ausgerichtet sind, dass das Gesicht des Verstorbenen gen Mekka blickt. Die Bestattung erfolgt nach muslimischen Ritualen, wie der Leichenwa- schung in der Moschee, der Verwendung eines weißen Leichentuches, sowie dem Totengebet. Seit der Gesetzesänderung 2014 können musli- mische Bestattungen ohne Sarg und innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Die Gräber werden als Erdwahlgräber mit einer Nutzungsdauer von 30 Jahren erworben, die verlängerbar ist. Informationen zur Durchführung einer muslimischen Bestattung erhalten Sie bei der Friedhofsverwaltung. Israelitisches Grabfeld In die um 1900 geführte Diskussion über die Anlage eines neuen Fried- hofs am Rand der Stadt schaltete sich auch die 1867 gegründete Is- raelitische Jüdische Gemeinde Göppingen ein, nachdem fast alle ihre Mitglieder von Jebenhausen nach Göppingen abgewandert waren. So wurde im nördlichen Teil des Friedhofs ein jüdisches Gräberfeld plat- ziert, das durch ein eigenes Tor betreten werden kann. Heute umfasst dieser Friedhofsbereich 135 Grabstätten. Darunter be- findet sich das Grab des 30 Jahre in Göppingen wirkenden Rabbiners Dr. Aron Tänzer, aber auch Grabstätten ehemaliger KZ-Häftlinge, de- ren sterblichen Überreste nach 1945 geborgen und hierher umgebettet wurden. An die Opfer des Holocaust erinnert ein Gedenkstein, den die Israelitische Kultusgemeinde Württemberg-Hohenzollern 1953 errichten ließ.

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