Aktiver Klimaschutz Energieagentur Landkreis Göppingen

21 Bei Bestrebungen rund um den Klimaschutz nehmen Kommunen eine zentrale Rolle ein. Die Bewirtschaftung kommunaler Liegenschaften und der damit verbundene Energieverbrauch sind für einen erhebli- chen Teil der kommunalen Ausgaben und CO 2 -Emissionen verantwort- lich. Dabei können bereits durch nicht-investive Maßnahmen wie Ener- giecontrolling und Betriebsoptimierung zwischen 10 und 30 Prozent des Energieverbrauchs dauerhaft eingespart werden. Im Landkreis Göppingen gehen die fünf Voralbgemeinden Hattenhofen, Schlierbach, Heiningen, Bad Boll und Dürnau sowie der Landkreis und der Abfallwirtschaftsbetrieb mit gutem Beispiel voran und führen, ge- meinsam mit der Energieagentur Landkreis Göppingen, das kommuna- le Energiemanagement (KEM) fort. Mit dem KEM gehen für die Ge- meinden zahlreiche Vorteile einher. So wird innerhalb der Gemeinde eine Überwachungs-, Analyse- und Optimierungskompetenz aufgebaut und zudem eine fundierte Datenbasis zur Vorbereitung anstehender Investitionsentscheidungen (z. B. technische Infrastruktur, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik) geschaffen. Das Energiemanagement erfordert dabei ein klar strukturiertes Vorgehen und stellt einen wichti- gen Baustein zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele dar. Viele Beispiele zeigen zudem, dass der Energieverbrauch kommunaler Liegenschaften nur mit laufender Überwachung und Unterstützung durch den Energiemanager auf einem konstant niedrigen Niveau ge- halten werden kann. Durch regelmäßige Gebäudebegehungen können vorhandene Einsparpotenziale und konkrete Handlungsempfehlungen aufgezeigt werden. Hierdurch erhalten die Kommunen eine fundierte Entscheidungsgrundlage für bevorstehende Gebäudesanierungen. Bei der Einführung des KEM profitieren die Gemeinden von der Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Hierbei werden sowohl die Kosten für einen externen Energieexperten, die Beschaffung von Verbrauchszählern und Messgeräten als auch die Beschaffung einer Energiemanagement- Software mit 40 Prozent gefördert. Antragsberechtigt sind unter ande- rem Städte und Gemeinden, gemeinnützige Vereine sowie Betriebe mit kommunaler Beteiligung. Unterstützung für Städte und Gemeinden: Kommunales Energiemanagement (KEM) Beraterschulung 2019 Hausmeisterschulungen Die Gemeinden im Landkreis Göppingen sehen die Verbesserung der Energieeffizienz ihrer Liegenschaften als äußerst wichtig an. Dabei spielt zunehmendes Kostenbewusstsein die Hauptrolle, aber auch der Klimaschutz als umweltpolitisches Ziel der Gemeinden. In kommunalen Liegenschaften bestehen oft erhebliche Einsparpotenziale beim Ener- gie- und Wasserverbrauch. Im Durchschnitt liegen die Kosten der Strom- und Wärmeversorgung der kommunalen Liegenschaften in Baden-Württemberg bei ca. 30-40 € pro Einwohner und Jahr. Erfah- rungen zeigen, dass hiervon rund 30 % wirtschaftlich eingespart werden können und davon wiederum die Hälfte durch nichtinvestive Maßnahmen wie Energiecontrolling, Anlagenoptimierung, Hausmeister- schulung und Nutzersensibilisierung. Hausmeister sind dabei Schlüsselfiguren, wenn es um das Energiespa- ren in kommunalen Gebäuden geht. So können sachkundige und en- gagierte Hausmeister den Energieverbrauch eines kommunalen Ge- bäudes deutlich verringern. Vor allem durch eine vermehrte Kontrolle der technischen Anlagen und eine kontinuierliche Datenerfassung lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Aufgrund der gesteiger- ten Komplexität sowie den vielfältigen Anforderungen an eine moderne Gebäudetechnik, ist es für die Hausmeister jedoch von großer Be- deutung, ein breit gefächertes Fachwissen aufzubauen und dieses kontinuierlich zu erweitern. Für eine effiziente Betriebsführung und Anlagensteuerung ist ein gut geschultes Personal somit unerlässlich. Daher bietet der Landkreis Göppingen gemeinsam mit der Energie- agentur seit dem Jahr 2014 regelmäßig eine unentgeltliche Schulung für die Hausmeister der kommunalen Liegenschaften im Landkreis Göppingen an.

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