Familienbroschüre der Stadt Grevesmühlen

26 VI. Familien in besonderen Lebenslagen 3. Pubertät Wenn Kinder Schritt für Schritt erwachsen werden – dann be­ ginnt auch die spannende Zeit der Pubertät. Problematischer wird es, wenn die altersbedingte Orientierungslosigkeit zu Ess­ störungen und Drogenmissbrauch führt. Jugendliche drücken ihre Probleme mit dem Erwachsenwerden oft ganz unterschied­ lich aus – sie können gereizt oder aggressiv reagieren oder sich in ihr Schneckenhaus verkriechen. Gerade jetzt sollten Eltern in erster Linie Freunde sein. Und sich mit ihrem Teenager ausein­ andersetzen, ihn ernst nehmen, Hilfestellungen geben, ohne Vorschriften zu machen, Verständnis zeigen, ohne besserwisse­ risch zu wirken und die Heranwachsenden spätestens jetzt mit den Möglichkeiten zur Verhütung vertraut machen. Beratung zu Sexualität finden Sie hier: Pro Familia Beratungsstelle, Juri-Gagarin-Ring 55, 23966 Wismar Telefon: 03841 7963223 Fax: 03841 7963225 4. Suchtprobleme Viele Eltern denken gleich an Cannabis, Kokain oder Heroin, wenn es um das Thema Suchtgefahr geht. Übersehen wird dabei oft, dass es viel mehr Suchtmittel gibt, mit denen der Nachwuchs alltäglich konfrontiert wird und an die er viel leichter herankommt: Alkohol, Zigaretten, Tabletten – auch Essen und Medien können zu einem Konsumverhalten führen, dass der oder die Betroffene irgendwann nicht mehr kontrol­ lieren kann. Nach wie vor fordert der Missbrauch von Alkohol, Nikotin und Medikamenten mehr Opfer als illegale Drogen. Stets beginnt es mit dem „gewissen Kick“, einem neugierigen Ausprobieren. Eltern können Ihren Kindern lediglich Schutz­ mechanismen mit auf dem Weg geben, in der Hoffnung, dass diese von den Heranwachsenden beherzigt werden. Sie mit sachlichen Informationen versorgen, um ihre Neugierde zu befriedigen, Dinge mit ihnen unternehmen, die mehr Spaß machen als Drogen, sie selbstständig und selbstbewusst erziehen, so dass sie lernen, mit Angst, Sorgen, Problemen und Gruppendruck umzugehen. Und niemals sollten sie das eigene Beispiel unterschätzen: Jedes dritte Kind aus suchtbelasteten Familien entwickelt selbst eine Abhängigkeit. Anonyme vertrauliche Beratung, Betreuung und Therapie bieten die Sucht- und Drogenberatungsstellen an. Die Suchtberatungsstelle befindet sich im Zentrum der Stadt Grevesmühlen. Die Arbeitsräume gewährleisten einen dis­ kreten und vertraulichen Gesprächsablauf. Ein qualifiziertes Team von Sozialpädagogen und Sozialarbeiternbietet: ■■ Einzel- und Gruppengespräche für den Betroffenen ■■ Beratung von Angehörigen ■■ Hilfen bei der Vermittlung von Entwöhnungs-bzw. Nach­ sorgeeinrichtungen sowie von Fachärzten und anderen weiterführenden Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten ■■ Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen ■■ Ambulante Betreuung in der eigenen Wohnung nach SGB XII, § 53 ff. ■■ Seminarangebot für alkoholauffällige Kraftfahrer und ■■ Soziale Hilfeleistungen Sucht- und Drogenberatungsstelle Grevesmühlen August-Bebel-Straße 23, 23936 Grevesmühlen Telefon: 03881 7589812 Telefax: 03881 7589813 E-Mail: sb-grevesmuehlen@suchthilfe-mv.de 5. Behinderungen in der Familie Das Leben mit einem behinderten Kind stellt eine besondere Herausforderung dar. Die wenigsten Familien sind darauf vor­ bereitet. Ein behindertes Kind braucht mehr Zuwendung, die Zeit für sich und die anderen Familienmitglieder wird immer knapper. In solchen Fällen empfiehlt es sich, auf Hilfsangebote von Wohlfahrts- und Behindertenverbänden zurückzugreifen. Meist wird die Begleitung von Menschen mit Behinderungen

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