Broschüre Sanieren und Energiesparen - Landkreis Günzburg

15 Heutzutage spielt die Frage eine große Rolle, wie ein Wohnhaus so renoviert werden kann, dass es mit möglichst geringem Energieaufwand betrieben werdenkann.DurchdasGebäudeenergiegesetz wird vorgeschrieben, energiesparendeMaßnahmeneinzuleiten.Bei einer Sanierung richtet sich deshalb das Hauptaugenmerk auf die Dämmung, damit sowenigHeizenergiewiemöglich verschwendetwird.Dabei kannbei alten Häusern, die oft Unmengen von Heizenergie schlucken, der Verbrauch deutlich gesenkt werden. Eine funktionstüchtige Wärmedämmung ist die größte Energieeinsparmöglichkeit: Sie sorgt nicht nur für ein behagliches Raumklima und körperliches Wohlbefinden, sondern auch für eine intakte Wärmeregelung. Die Dämmungmuss dabei dafür sorgen, dass die Wärme imWinter gespeichert wird und imSommer abgehaltenwird.Außerdem soll sie extreme Wärmeschwankungen und das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Tipp: Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet Beratungen zu Hause an, wenn Sie Fragen oder Energieprobleme haben. Je nach Thematik prüfen und messen sie, beraten Sie und geben Ihnen individuelle Tipps. Die Ergebnisse der Beratung erhalten Sie vier Wochen nach dem Termin in Form eines Berichts. Terminvereinbarungen sind unter 0800 809802400 möglich. Gerade denkmalgeschützte Häuser und Gebäude prägen das Gesicht von Städten, Dörfern und Siedlungen. Glauben Sie nicht, Sie müssten sich entscheiden, entweder Energie zu sparen oder in einem denkmalgeschützten Haus zu leben. FassadendämmungenunddieNutzung von regenerativen Energien sind beispielsweise möglich. Erkundigen Sie sich, für welche Bauteile der Denkmalschutz besteht und inwiefern Umbaumaßnahmen genehmigungspflichtig sind. Energiekennzahl ermitteln Der erste Schritt zu einer energetisch und ökonomisch sinnvollen Gebäudesanierung ist die Ermittlung des Gebäudeenergiestandards. Richtwert hierfür ist die sogenannte Energiekennzahl, die sich aus dem Jahresenergieverbrauch errechnet. Der jährliche Energieverbrauch pro Quadratmeter ist eine ähnliche Vergleichsgröße wie der Benzinverbrauch eines Autos pro 100 Kilometer. Die Energiekennzahl kann leicht selbst berechnet werden: Der Jahresheizenergieverbrauch wird durch die beheizte Wohnfläche dividiert. Ist in dem Energieverbrauch die Warmwasserbereitung mit enthalten, so werden pau- schal 1.000 Kilowattstunden für jede im Haushalt lebende Personvor derDivision abgezogen. Formel: (Jahresheizenergieverbrauch – 1.000 kWh/pro Person) / Wohnfläche = Energiekennzahl Der Energieverbrauch, am besten sind gemittelteWerte über die letzten Jahre, kann den Rechnungen des Energieversorgers oder der Heizkostenabrechnung entnommen werden. Bei eigenen Ablesungen amGaszähler oder an der Messanzeige des Öltanks kann der Verbrauch umgerechnet werden: Faustregel: 1 Liter Öl, als auch 1 Kubik- meter Erdgas entspricht in etwa 10 kWh Energie Dämmungen: Außen-, Keller- und Dachdämmung Außendämmung Es gibt verschiedene Methoden der Außendämmungwie zumBeispiel einWärmeverbundsystem, bei demdie massive Außenwandaus Steinoder Ziegel zusätzlich mit einer Wärmedämmung, zum Beispiel in Form von Dämmstoffplatten, ausgestattet wird oder auch eine dreischalige Außenwand, die in einem Zwischenraum der Massivwand über eine Kerndämmung verfügt. Hochwirksam ist aucheine sogenannteVorhangfassade,weil siedie FunktionenWärmeschutz und Witterungsschutz konstruktiv trennt. Bei der vorgehängten Fassade wird von außen nach innen unterschieden in:dieBekleidung (Wetterschale),die Hinterlüftung (Luftschicht), die Wärmedämmung und die an der Hauswand verankerte Unterkonstruktion (Latten- oder Metallkonstruktion). Die Dämmschicht wird so in die Unterkonstruktion eingebracht, dass zwischen Dämmung und Außenhaut ein zwei bis vier Zentimeter breiter Luftraum bleibt. Dieser Spalt genügt, um Feuchtigkeit schnell abtrocknen zu lassen oder abzuführen. Lüftungsschlitze an den Ober- und Unterseiten der Vorhangfassade begünstigen diesen Effekt. Die Vorhangfassade hat zweiVorteile:Sie ist schnellmontiert und hält in der Regel mehr als 30 Jahre. Einige Experten sprechen vom „System mit der geringstenSchadenshäufigkeit“. Grundsätzlicheignet sichdie vorgehängte hinterlüftete Fassade für jeden Sanierungstyp. Die Unterkonstruktion (Holz oder Aluminium) kann an jeder Wand befestigt werden, auch an solchen, die als nur schwach belastbar eingeschätzt werden. Allerdings ist dieVorhangfassade teurer als einWärmedämm-Verbundsystem. Kellerdämmung BeheizteKellermüssenwärmegedämmt sein,verlangt dasGebäudeenergiegesetz (GEG). Das spart nicht nur Heizenergie, sondern verhindert aufsteigende Kälte und kalte Füße. Als Wärmedämmung benötigt man bei Kalksandstein- und Betonwänden eine mindestens zehn Zentimeter dicke Perimeterdämmung. Das Gleiche gilt für die Kellersohle. Kellerwände aus wärmedämmenden Leichtbetonsteinen oder Wärmedämmziegeln kommen zwar ohne weitere Dämmung aus, sollten aber eine circa vier Zentimeter dicke Perimeterdämmung als Schutz der Kellerabdichtung erhalten. Die einfachste Art der nachträglichenWärmedämmung vonebenen Massivdecken ist das Ankleben oder AnEnergetische Sanierung Fortsetzung auf Seite 18

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